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Die neue Handelswoche ist prall gefüllt mit volkswirtschaftlichen Daten und Quartalsberichten. Vor allem aber wird der Zinsentscheid der Fed das Highlight der Handelswoche sein. Als Aktie der Woche wird MTU Aero Engines genauer betrachtet.
Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten
DAX setzt Korrektur fort – Nasdaq 100 und S&P 500 mit neuen Rekordständen
Der DAX verbleibt vorerst im Korrekturmodus und steht rund 580 Punkte unterhalb seiner Rekordmarke von 12.390,80 Punkten – die Jahresperformance von 2015 ist mit 20,45 Prozent jedoch immer noch respektabel. Am Freitag ging der DAX mit 11.810,85 Punkten aus dem Xetra-Handel – der XDAX stand um 22:15 Uhr mit 11.812,41 Punkten nur unwesentlich höher. An der Wall Street beendete der Dow Jones den Handelstag mit 18.080,14 Punkten, die Rekordmarke liegt hier bei 18.288,63 Punkten. Der NASDAQ 100 notierte zum Handelsschluss bei 4.536,778 Punkten, intraday wurde nach dem Donnerstag nochmals ein neues Rekordhoch bei 4.543,64 Punkten erreicht. Der breit gefasste S&P 500 schloss mit 2.117,69 Zählern und schaffte es am Freitag intraday ebenfalls auf einen neuen Rekord von 2.120,92 Punkten. Der Euro notierte zum US-Börsenschluss bei 1,0873 US-Dollar und zeigte sich damit deutlich erholt. Der Preis für eine Feinunze Gold gab am Spotmarkt kräftig nach und schloss bei 1.179,00 US-Dollar, Rohöl der Nordseesorte Brent kostete zum US-Handelsschluss im Juni-Kontrakt 65,40 US-Dollar das Fass. Der Euro-Bund-Future ging am Freitag an der EUREX mit 159,35 Zählern aus dem Handel. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen liegt derzeit bei 0,152 Prozent – damit hat sich die Rendite seit dem Rekordtief der letzten Handelswoche bereits verdreifacht (das Rekordtief lag intraday am 17.04.2015 bei 0,05 Prozent). Der Spread zwischen zehnjährigen deutschen Bunds und zehnjährigen US-Staatsanleihen (1,91 Prozent Rendite) bleibt unverändert hoch bei 176 Basispunkten. Bundesanleihen bis zu einer siebenjährigen Laufzeit rentieren mit Negativrenditen (noch in der Woche zuvor war auch die achtjährige Anleihe mit einem Negativzins ausgestattet). In der neuen Handelswoche emittiert die Finanzagentur des Bundes am Montag, den 27.04.2015 Geldmarktinstrumente (Bubill) mit einer einjährigen Laufzeit und einem Volumen von 1,5 Mrd. Euro (Neuemission) und Kapitalmarktinstrumente (Bobl) mit einer fünfjährigen Laufzeit und einem Volumen von 4,0 Mrd. Euro (Aufstockung).
„Smart money“ ist deutlich bearish positioniert
Es gibt viele Indikatoren in der Welt des Börsenhandels, einer davon ist die „Put/Call-Ratio“ – kurz PCR. Die PCR ergibt sich aus der durch die Anzahl der Call-Optionen dividierten Anzahl der gehandelten Put-Optionen. Stehen die Put-Optionen deutlich im Überhang, so ist dies ein Ausdruck für ein negatives Sentiment und vice versa. „Mit der PCR ist es auffällig oft wie mit vielen anderen Sentiment-Indikatoren“, so Dirk Friczewsky, Finanzanalyst für Lynxbroker. „Oft kann man diese je nach Zeitfenster als Kontraindikator ansehen.“ An der Wall Street sichert man sich derzeit aber auf besonders hohem Niveau gegen fallende Kurse ab. Manche PCRs stehen dabei auf Rekordwerten, die selbst in den Jahren 1998 bis 2000 nicht erreicht wurden. Doch es gibt bei so mancher Regel auch die Ausnahme. Hier kommt dem Begriff „smart money“ (ein Ausdruck für die Profiakteure am Markt) wieder einmal Bedeutung zu. Denn die PCRs der OEX-Optionen haben von der Tendenz eine höhere Aussagekraft und sollten (auch historisch begründbar) eher weniger als Kontraindikator dienen. Die Details zu den OEX-Optionen kann man via CBOE – Chicago Board Options Exchange – einsehen. Die Index-PCR an der CBOE lag zum Handelsschluss vom 23.04.2015 bei 1,54.
Volkswirtschaftliche Daten und Unternehmensnachrichten
Zu Beginn der Handelswoche stehen am Montag auch politische Treffen der EU-Kommission und der EZB auf der Agenda. Zudem findet der EU-Ukraine-Gipfel in Kiew statt (hier wird im Zuge des drohenden Bankrotts der Ukraine am folgenden Tag auch eine internationale Geberkonferenz veranstaltet). Um 08:00 Uhr werden die deutschen Importpreise für den März publiziert. Um 12:00 Uhr veröffentlicht CBI die Trendumfrage der Industrieaufträge April für Großbritannien. Zum Nachmittag werden um 15:45 Uhr die Volumina der EZB-Käufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und Asset Backed Securities, der US-Einkaufsmanagerindex von Markit für den Dienstleistungssektor im April und der US-Einkaufsmanagerindex Composite von Markit für den April publiziert. Um 16:30 Uhr wird der Dallas-Fed-Index des verarbeitenden Gewerbes für April ausgegeben und um 18:00 Uhr sind die französischen Arbeitsmarktdaten mit der französischen Arbeitslosenquote für den März zu bewerten. Rund 60 Unternehmen berichten von ihren aktuellen Quartalsergebnissen, darunter Apple (USA) und Haemonetics (USA).
Am Dienstag wird der Handelstag schon in der asiatisch-pazifischen Session mit den japanischen Einzelhandelsdaten für den März eingeläutet. Der australische Index der Frühindikatoren des Conference Boards für den Februar folgt um 02:00 Uhr. Um 08:45 Uhr wird das französische Verbrauchervertrauen für den April publiziert. Aus Großbritannien erwarten die Händler um 10:30 Uhr das BIP für das erste Quartal, die BBA-Hypothekengenehmigungen für den März und den Dienstleistungssektorindex für den Februar. Zum Nachmittag werden aus den USA um 13:45 Uhr die Ladenkettenumsätze, um 14:55 Uhr die Redbook-Einzelhandelsumsätze, um 15:00 Uhr der Case-Shiller-Hauspreisindex für den Februar, um 16:00 Uhr der Richmond-Fed-Index des verarbeitenden Gewerbes im April und zeitgleich das Verbrauchervertrauen für den April veröffentlicht. Rund 120 Konzerne legen ihre aktuellen Quartalsergebnisse vor, so zum Beispiel Aixtron (D), Ford (USA), Twitter (USA), Fielmann (D), Pfizer (USA), Bristol-Myers Squibb (USA), Daimler (D), MAN (D) und MTU Aero Engines (D).
Am Mittwoch läutet um 00:45 Uhr während der asiatisch-pazifischen Session die neuseeländische Handelsbilanz für den März den Tag ein, das neuseeländische Geschäftsklima für den April folgt um 03:00 Uhr. Um 08:00 Uhr werden der UBS-Konsumindikator März für die Schweiz und der britische landesweite Immobilienindex für den April ausgewiesen. Die spanischen Einzelhandelsdaten für den März werden um 09:00 Uhr publiziert. Die Geldmenge M3 für die Eurozone und die Kredite an den privaten Sektor in der Eurozone im März werden um 10:00 Uhr veröffentlicht. Zur gleichen Zeit werden das italienische Geschäftsklima und Verbrauchervertrauen (beide Daten für April) publiziert. Um 11:00 Uhr werden das Wirtschafts-, Industrie- und Verbrauchervertrauen, der Geschäftsklimaindex und das Wirtschaftsbulletin April für die Eurozone ausgegeben und um 12:00 Uhr wird die CBI-Umfrage zu den britischen Einzel- und Großhandelsumsätzen im April veröffentlicht. Die ersten US-Daten laufen mit den MBA-Hypothekendaten um 13:00 Uhr über die Ticker. Weiter geht es um 14:00 Uhr mit dem deutschen Verbraucherpreisindex für den April. Um 14:30 Uhr werden dann eine Reihe von Daten gleichzeitig publiziert – die kanadischen Rohstoff- und Erzeugerpreise für den März sowie für die USA die persönliche Konsumausgaben, das BIP und die privaten Konsumausgaben im ersten Quartal. Um 16:00 Uhr werden die schwebenden Immobilienverkäufe für den März ausgewiesen. Rohölhändler achten auf die Ausgabe des EIA-Ölmarktberichts um 16:30 Uhr. Das Highlight der Handelswoche ist der Zinsentscheid der Fed um 20:00 Uhr. Mit einer Änderung der Zinslage ist vor dem Juni jedoch nicht zu rechnen. Zinsprojektionen erwarten die ersten Zinsschritte im September oder später. Um 23:00 Uhr findet schließlich noch der Leitzinsentscheid der RBNZ – Reserve Bank of New Zealand – statt. Der Zins wird aller Voraussicht nach bei 3,50 Prozent verbleiben. Im Anschluss werden die geldpolitischen Statements durch die neuseeländische Zentralbankführung veröffentlicht. Weitere 130 Unternehmen legen ihre neuesten Quartalsergebnisse vor, darunter Baidu (CN), Mastercard (USA), Volkswagen (D), Time Warner (USA), Deutsche Bank (D) und Deutsche Börse (D).
Der Donnerstag findet einmal mehr seinen Anfang in der asiatisch-pazifischen Handelszeit. Um 00:45 Uhr werden die neuseeländischen Baugenehmigungen für den März publiziert. Weiter geht es um 01:05 Uhr mit dem Gfk-Verbrauchervertrauen für Großbritannien im April. Um 01:50 Uhr werden die japanische Industrieproduktion für den März und die ausländischen Investitionen in japanische Aktien und Anleihen veröffentlicht. Um 03:00 Uhr kommen mit dem Geschäftsvertrauen für den April nochmals neuseeländische Daten auf den Handelsschirm. Weiter geht es um 03:30 Uhr mit den australischen Import- und Exportpreisindizes für das erste Quartal und den Krediten im privaten Sektor für den Monat März. Die japanische Notenbank (BoJ) gibt um 05:00 Uhr ihre Leitzinsentscheidung bekannt. Kurz danach hält Zentralbankchef Kuroda eine Pressekonferenz mit den aktuellen geldpolitischen Statements ab. Mit den Bauaufträgen und Baubeginnen für den März werden um 07:00 Uhr weitere japanische Daten ausgegeben, der Konjunkturausblick für die japanische Wirtschaft von der Bank of Japan folgt um 08:00 Uhr. Die französischen Erzeugerpreise und Verbraucherausgaben für den März werden um 08:45 Uhr, das spanische BIP für das erste Quartal und der spanische Verbraucherpreisindex für den April um 09:00 Uhr veröffentlicht, letzterer zeitgleich mit dem KOF-Indikator für die Schweiz im April. Es folgen um 09:55 Uhr die deutschen Arbeitsmarktdaten für den April mit der deutschen Arbeitslosenquote und um 10:00 Uhr die italienische Arbeitslosenquote für den März sowie die spanische Leistungsbilanz für den Februar. Der Verbraucherpreisindex für den April und die Arbeitslosenquote für den März (beide Daten für die Eurozone) werden um 11:00 Uhr erwartet, ebenso wie der italienische Verbraucherpreisindex für den April. Um 12:00 Uhr folgt der italienische Erzeuger- und Herstellerpreisindex für den März. Die Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe, das kanadische BIP für den Februar, die persönlichen Einkommen und Ausgaben aus den USA für den März, der Preisindex für den persönlichen Konsum im März und der Personalkostenindex für das erste Quartal werden sämtlich um 14:30 Uhr ausgegeben. Um 15:45 Uhr wird noch der Chicago-Einkaufsmanagerindex für den April publiziert. Von rund 160 Unternehmen werden aktuelle Quartalsergebnisse erwartet, unter anderem von AIG (USA) Colgate Palmolive (USA), Exxon Mobil (USA), Visa (USA), BASF (D), Bayer (D), Fresenius SE (D), Fresenius Medical Care (D) und Linde (D).
Am Freitag – dem Tag der Arbeit – ist zwar in vielen Ländern Europas und Asiens ein Feiertag und viele Börsen bleiben geschlossen, doch in einigen wichtigen Kernmärkten (beispielsweise auch in den USA) findet der Handel statt. Aus Japan werden um 01:30 Uhr die Haushaltsausgaben für März, der Verbraucherpreisindex Tokio und der landesweite Verbraucherpreisindex für April sowie die Arbeitslosenquote für den März erwartet. Zeitgleich wird aus Australien der AIG Performance Index für den April ausgegeben. In China wird um 03:00 Uhr der April-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden und des nicht-verarbeitenden Gewerbes ausgewiesen. Um 03:30 Uhr wird der australische Erzeugerpreisindex für das erste Quartal publiziert und um 03:35 Uhr läuft der japanische Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes im April von Nomura über die Ticker. Die australischen Rohstoffpreise für das erste Quartal werden um 08:30 Uhr veröffentlicht, der spanische Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes für den April um 09:15 Uhr. Britische Daten zu den Hypothekengenehmigungen, der Geldmenge M4, den Verbraucherkrediten und den privaten Krediten (alle Daten für März) werden zu 10:30 Uhr erwartet, ebenso der britische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im April. Zum Nachmittag wird um 15:30 Uhr der kanadische Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes für den April sowie um 15:45 Uhr der US-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes von Markit für den April veröffentlicht. Zu 16:00 Uhr erwarten die Händler die US-Bauausgaben für den März, das Konsumklima April der University of Michigan, den ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im April und den ISM-Preisindex für den April, außerdem den kanadischen Ivey-Einkaufsmangerindex für den April. Kurz vor US-Börsenschluss um 21:30 Uhr wird der CoT-Report der CFTC publiziert. Zum Wochenschluss legen nochmals 25 Unternehmen ihre aktuellen Quartalsergebnisse vor, darunter Chevron (USA) und Moody’s (USA).
MTU Aero Engines – Triebwerke für die Zivil- und Militärluftfahrt
Die MTU Aero Engines AG (ISIN: DE000A0D9PT0 – Symbol: MTX – Währung: EUR) ist eigenen Angaben zufolge der führende deutsche Triebwerkhersteller im Bereich ziviler und militärischer Luftfahrtantriebe und hat sich in der Welt einen Namen gemacht. Zusätzlich fertigt MTU auch Industriegasturbinen. MTU gilt zudem als fester Partner aller bekannten Branchengrößen wie zum Beispiel GE, Pratt & Whitney und Rolls-Royce. MTU ist nach Umsatz der global größte Instandhaltungsdienstleister für zivile Triebwerke, so auch beim V2500, dem Antrieb der aktuellen Airbus-A320-Familie. Im militärischen Segment gilt MTU als Systempartner für fast alle Luftfahrtantriebe der Bundeswehr.
Die Historie bei MTU geht zurück bis in das Jahr 1913, in dem Karl Rapp ein Flugmotorenwerk in München gründete. Daraus wurde 1917 die BMW AG, aus der 1934 die BMW Flugmotorenwerke ausgegliedert wurde. Auch Daimler Benz hatte seit 1925 einen großen Anteil an der Weiterentwicklung zur MTU. Nach dem Krieg wurden erst 1957 wieder Flugantriebe von der BMW Triebwerkbau GmbH gebaut, ab 1959 dann in Lizenz das GE-Triebwerk für den Starfighter. 1960 beteiligte sich die MAN an der BMW Triebwerksbau GmbH und 1965 kam die Fusion zur MAN Turbo GmbH. BMW zog sich aus dem Luftfahrtantriebsgeschäft zurück und die neue Firma übernahm Fertigungen von Triebwerken für die Breguet Atlantic (ein Seeaufklärungs- und U-Boot-Bekämpfungsflugzeug) sowie das Transportflugzeug Transall. 1969 kam dann der große Zusammenschluss der Triebwerksaktivitäten von Daimler-Benz und MAN. Zuerst nannte man sich MTU Motoren- und Turbinen-Union München GmbH MAN Maybach Mercedes Benz.
Die neue MTU-Gruppe war geboren (MTU Friedrichshafen und München). Ab 1969 fertigte man das Tornado-Triebwerk, 1971 stieg man in das zivile Triebwerksgeschäft ein und fertigte den Antrieb für den Airbus A300. Ab 1979 startete die MTU auch im Maintenance-Geschäft (die Reparatur und Überholung von Triebwerken). 1985 wurde die MTU zu 100 Prozent unter das Dach der Daimler-Benz AG geholt und 1989 der DASA zugeordnet. Die komplette deutsche Luft- und Raumfahrt befand sich zu diesem Zeitpunkt unter dem Dach eines einzigen integrierten Technologiekonzerns. Die Börsengeschichte des Konzerns begann mit dem Verkauf der MTU von DaimlerChrysler an die Beteiligungsgesellschaft (Private Equity Gesellschaft) KKR (Kohlberg Kravis Roberts) im Jahr 2004. Die KKR brachte MTU Aero Engines am 06. Juni 2005 an die Börse. Der Emissionspreis lag bei 21 Euro. Schon im September 2005 wurde das Unternehmen in den MDAX aufgenommen. 2008 nahm Emirates mit dem A380 den Liniendienst auf. Emirates ist mit Abstand der größte Kunde der A380-Maschinen. Am A380-Triebwerk GP7000 ist die MTU mit 22,5 Prozent beteiligt. Viele weitere Triebwerke werden in Zusammenarbeit mit GE, Pratt & Whitney und Rolls-Royce gefertigt. Heute arbeiten rund 9.000 Mitarbeiter an 14 Standorten weltweit im Unternehmen und erzielen einen Umsatz von 3,9 Milliarden Euro.
Goldman Sachs, Hauck & Aufhäuser, JPMorgan, Kepler Cheuvreux, Deutsche Bank, NordLB, DZ Bank, Berenberg, Independent Research, S&P Capital IQ, Exane BNP, SocGen, Equinet, Citigroup, UBS, HSBC, Merrill Lynch, Commerzbank und Bernstein haben seit Juli 2014 Analysen zur Aktie der MTU angefertigt. Die Kurszielspanne reicht von 60,00 Euro (Bernstein vom 25.07.2014) bis 107,00 Euro (Hauck & Aufhäuser vom 10.04.2015). Kumuliert man die Kursziele der 19 Analysen, so ergibt sich daraus ein Durchschnitt in Höhe von 83,005 Euro. Bezieht man nur die 2015er-Analysen ein, so ergibt sich ein Durchschnittskursziel in Höhe von 84,89 Euro. Die Aktie ging am Freitag mit einem Kurs von 93,40 Euro aus dem Xetra-Handel und liegt damit weit über den Durchschnittskurszielen (die letzten drei Analysen von Goldman Sachs, Hauck & Aufhäuser und JPMorgan aus dem April haben im Schnitt ein Kursziel von 98,33 Euro). 52 Mio. Aktien sind im Umlauf. Der Markt bewertet die MTU derzeit mit 4,86 Mrd. Euro. Die Aktie kostete in den letzten 52 Wochen maximal 97,43 Euro und im Tief 62,20 Euro und liegt auf Sicht von fünf Jahren mit respektablen rund 125 Prozent im Plus. Damit hat sie sich im Gesamtmarkt klar überdurchschnittlich entwickelt. Der Durchschnittskurs der letzten 250 Tage lag bei rund 72,85 Euro. Die Aktien des Unternehmens befinden sich zu 48,59 Prozent im Streubesitz, 9,19 Prozent sind „The Capital Group Companies“ zuzurechnen, 5,10 Prozent (gemäß Stimmrechtsmitteilung vom 21.04.2015) der „Skandinaviska Enskilda Banken AB“ (einer schwedischen Großbank namens SEB). Weitere größere institutionelle Anleger sind Maverick Capital, ODDO et Cie, Schroders Plc, Mondrian Investment Partners, Investec Asset Management Ltd., AGI – Allianz Global Investors und Franklin Templeton Institutional. Vorstand (CEO) Reiner Winkler lenkt den Konzern und wird vom Aufsichtsvorsitzenden Klaus Eberhardt kontrolliert.
Betrachtet man die Insidertransaktionen seit Anfang des Jahres 2015, so fallen besonders die letzten drei Transaktionen von Dr. Klaus Steffens – Mitglied des Aufsichtsrates der MTU – auf. Am 25. und 26.02.2015 sowie am 12.03.2015 verkaufte er im Gesamtvolumen von 3,045 Mio. Euro Aktien der MTU. Jetzt kann man diesen Verkauf als eine schlichte Gewinnmitnahme interpretieren, weil Steffens der Ansicht sein könnte, der Kurs habe sein Hoch gesehen. Natürlich könnten aber auch weitere Gründe dahinterstecken, die sich aus Verkaufsmeldungen nicht zu 100 Prozent herauslesen lassen.
Für das Geschäftsjahr 2014 (bilanziert wird bei MTU zum 31.12. gemäß IFRS) wies der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 3,9 Mrd. Euro (3,7 Mrd. Euro in 2013) aus. Das Ergebnis der gewerblichen Geschäftstätigkeit betrug 333,5 Mio. Euro (nach 319,8 Mio. Euro 2013). Das Beteiligungsergebnis lag bei 24,00 Mio. Euro. Als Jahresüberschuss wurden für 2014 195,6 Mio. Euro (nach 172,4 Mio. Euro 2013) ausgewiesen. Das Ergebnis je Aktie lag netto bei 3,84 Euro. Die Ausschüttungssumme wird mit 74,0 Mio. Euro angegeben, die Dividende mit 1,45 Euro je Stammaktie. Im Geschäftsjahr 2014 beschäftigte MTU gemäß Bilanz 8.333 Mitarbeiter. 64,6 Mio. Euro an liquiden Mitteln sowie Verbindlichkeiten in Höhe von 3,6 Mrd. Euro wurden für 2014 deklariert. Das gezeichnete Kapital belief sich auf 52,0 Mio. Euro. Die Bilanzsumme betrug 4,8 Mrd. Euro. Die Eigenkapitalquote lag 2014 bei 24,724 Prozent. In den Bilanzprognosen für 2015 und 2016 werden Umsätze in Höhe von 4,48 und 4,77 Mrd. Euro angeführt. Das EBIT soll 2015 398,00 Mio. Euro betragen, 2016 sollen es 425,90 Mio. Euro sein. Der Gewinn je Aktie könnte 2015 bei 5,2666 Euro liegen und 2016 auf 5,64 Euro ansteigen. Die Dividende soll 2015 1,65 Euro betragen, 2016 sollen es schon 1,80 Euro je Anteilsschein sein. Das Nettovermögen je Aktie soll 2015 bei 29,701 Euro liegen und 2016 sogar auf 32,9349 Euro anziehen.
Die MTU prognostiziert für 2015 einen Umsatz von rund 4,4 Mrd. Euro mit einem bereinigten EBIT von etwa 285 Mio. Euro und einem ungefähren Jahresüberschuss von 285 Mio. Euro. Am Dienstag, den 28.04.2015 legt die MTU Aero Engines die Zahlen für das erste Quartal 2015 vor.
Unser charttechnischer Ausblick – Märkte treten etwas auf der Stelle
DAX-Future (Kontrakt 06-15)
Vorerst konnte sich der DAX-Future von der doch recht starken Abwärtsbewegung der vorletzten Woche erholen. Montag und Dienstag stieg er bis knapp über die Marke von 12.100 Zählern. Von dort aus fiel er dann jedoch wieder in Richtung der Tiefs vom vergangenen Freitag. Der Schlusskurs lag knapp über der 11.800-Punkte-Marke, was ein Wochenplus von rund 100 Punkten bedeutete. Die Analyse der Vorwoche bleibt weitestgehend bestehen. Die Marke bei 11.625 Zählern bleibt entscheidend für die weitere Richtung. Gerade auf mittelfristige Sicht sind Kurse über dieser Unterstützung tendenziell weiterhin als long zu betrachten, Kurse darunter könnten gegebenenfalls für die eine oder andere Short-Überlegung dienlich sein. Kurzfristig ist der Markt mit etwas Vorsicht zu betrachten, da eine Trendtendenz aktuell nicht zu erkennen ist.
EUR.USD
Die Zurückhaltung beim EUR.USD hat sich mehr als bewährt. Es lassen sich kaum verwertbare Trendtendenzen ausmachen. Am Montag, Dienstag und Mittwoch entschied sich der Markt knapp für die Short-Seite und am Donnerstag und Freitag wiederum für die Long-Seite. Zum Wochenende schloss der EUR.USD dann rund 20 Ticks unter 1,0900. Weiterhin sollte in dem Seitwärtsbereich zwischen den Marken 1,0500 und 1,1000 nur wenig Handlung stattfinden. Wie in der Vorwoche schon angesprochen, wären Ausbrüche nach oben wie auch nach unten jeweils für die Long (oben) beziehungsweise für die Short-Richtung (unten) interessant. Bis diese Szenarien allerdings eintreten, könnte Zurückhaltung beim Trading die richtige Strategie sein.
Bund-Future (Kontrakt 06-15)
Der Bund-Future konnte kein neues Hoch erreichen und sackte im Laufe der Handelswoche bis zur entscheidenden Unterstützung von 159,00 ab. Besonders der Mittwochshandel bot eine stärkere Abwärtsbewegung – hier betrug die Tagesschwankung gute 100 Ticks. Der Schlusskurs am Freitagabend lag passend zur Woche ebenfalls recht schwach nur knapp über 159,00 Zählern. Wie bereits in der Vorwochenanalyse angesprochen, sollte die Unterstützung bei 159,00 Punkten richtungsentscheidend sein. Mit etwas Vorsicht könnte somit bei Kursen oberhalb dieses Bereichs auf kurz- wie auch mittelfristige Sicht die eine oder andere Long-Idee greifen. Ein weiteres Absacken dürfte jedoch zu weiter fallenden Kursen führen – 158,00 Punkte würden sich hier als realistisches Ziel anbieten.
S&P-Future (Kontrakt 06-15)
Direkt ab Montag stieg der S&P-Future über die Marke von 2.087,00 Punkten und versetzte sich so selbst erneut in den Long-Modus. Im Laufe der Woche kletterte der Markt dann Tag für Tag etwas höher und generierte am Donnerstag ein neues Allzeithoch des aktuellen Kontraktes. Etwa 2.115,00 Punkte wurden erreicht und auch der Schlusskurs am Freitag lag auf sehr hohem Niveau, knapp unter 2.112,50 Zählern. Kurzfristig wären Kurse oberhalb der 2.100-Punkte-Marke interessant für Käufe, wobei neue Hochs nicht auszuschließen sind. Mittelfristig wären ebenfalls Kurse bis hinunter zur Marke von 2.082,00 Punkten noch im grünen Bereich für Long-Ideen. Käufe an Unterstützungen könnten sinnvolle Einstiege bieten. Die Short-Seite ist nur bedingt interessant – außer etwa bei aufkommendem Short-Momentum.
Aktie:MTU Aero Engines (EUR)
Um gute 100 Prozent stieg die Aktie von MTU (ISIN: DE000A0D9PT0 – Symbol: MTX – Währung: EUR) in den vergangenen Jahren, wobei gerade in den Wochen seit Ende letzten Jahres die Aufwärtstendenz etwas stärker wurde. Zwischenzeitlich, etwa im Jahr 2013, gab der Wert auch nach, was im Allgemeinen trendfolgenden Ansätzen Schwierigkeiten bereitet. Am Freitagabend schloss der Wert knapp unter der 94,00-Euro-Marke und damit etwa 3,50 Euro entfernt vom aktuellen Hoch entfernt. Die Marke von 100,00 Euro scheint jetzt in greifbarer Nähe zu sein und das Erreichen derselben kann in Anbetracht des weiterhin vorherrschenden Aufwärtstrends durchaus als realistisch eingestuft werden. Kurzfristig wären Kurse bis zur 90,00-Euro-Marke für Long-Überlegungen interessant, auf mittelfristige Sicht sogar Kurse bis hinunter in den Bereich um die 80,00 Euro. Um ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis für Trades zu generieren, sollten sich Einstiege an Unterstützungen als recht vorteilhaft erweisen.
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29.04.2015 um 19:30 Uhr Vorstellung der Handelsplattform
30.04.2015 um 18:30 Uhr Erweiterte Kurszielberechnung
04.05.2015 um 15:00 Uhr Live Trading der US-Börseneröffnung
05.05.2015 um 19:00 Uhr Vorstellung der Handelsplattform
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Stand: 20.09.2012