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Die US-Berichtsaison, der Leitzinsentscheid der EZB sowie die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone stehen auf der Agenda der Händler obenan. Als Aktie der Woche soll Gerresheimer näher vorgestellt werden.

Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten

Optimismus regiert – DAX zieht stark an – Kommt Griechenland-Paket Nr. 3?

Die Verhandlungen um Griechenlands Rettung setzen sich unentwegt fort. Das bringt Erleichterung an Europas Börsen. Der DAX ging zum Wochenschluss mit 11.315,63 Punkten aus dem Xetra-Handel und verbesserte seine 2015er-Performance auf rund 15,40 Prozent – die Rekordmarke des deutschen Leitindex liegt bei 12.390,80 Punkten. Der XDAX stand um 22:15 Uhr bei 11.398,75 Punkten. An der Wall Street beendete der Dow Jones den Handelstag mit 17.760,41 Punkten, die Rekordmarke liegt hier bei 18.351,36 Punkten. Der NASDAQ 100 notierte zum Handelsschluss bei 4.420,152 Punkten, der Rekord steht bei 4.562,33 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 schloss mit 2.076,62 Zählern, der Rekord beträgt 2.134,72 Punkte. Der Euro kostete zum Wochenschluss 1,1162 US-Dollar. Die Feinunze Gold notierte am Spotmarkt bei 1.163,74 US-Dollar, Rohöl der Nordseesorte Brent wurde zum US-Handelsschluss im August-Kontrakt für 58,73 US-Dollar das Fass gehandelt. Der Euro-Bund-Future notierte zum Wochenschluss an der EUREX mit einem Schlusskurs von 150,58 Zählern. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen liegt aktuell bei 0,89 Prozent. Der Spread zwischen zehnjährigen deutschen Bunds und zehnjährigen US-Staatsanleihen (2,40 Prozent Rendite) liegt nun bei 151 Basispunkten. Bundesanleihen rentieren bis zu einer dreijährigen Laufzeit mit Negativrenditen (Mitte April rentierten sogar noch achtjährige Läufer im negativen Terrain). In der neuen Handelswoche emittiert die Finanzagentur am Montag, den 13.07.2015 Geldmarktinstrumente (Bubill) mit einer sechsmonatigen Laufzeit und einem avisierten Emissionsvolumen von 2,0 Mrd. Euro in Form einer Neuemission. Ferner werden am Mittwoch, den 15.07.2015 Kapitalmarktinstrumente (Bund) mit einer zehnjährigen Laufzeit und einem avisierten Emissionsvolumen von 5,0 Mrd. Euro begeben. Es handelt sich um eine Neuemission.

Chinas Börsen: 3,5 Billionen US-Dollar Marktkapitalisierung im jüngsten Crash vernichtet

Ganz Europa blickt derzeit nach wie vor auf Griechenland, doch am anderen Ende der Welt könnte ein noch viel größeres Problem auf uns warten, denn die letzte Statistik der „World Federation of Exchanges“ belegt: China erlangt mehr und mehr Bedeutung als globaler Kapitalmarkt. Doch gerade in dem aktuellen Crash droht eine gehörige Portion Reputation zerstört zu werden. Nur zum Verständnis von Chinas Größe: Allein in den drei Megastädten Shenzhen, Shanghai und Hongkong lebt schon die Hälfte der bundesdeutschen Bevölkerung. Sie stehen auch für die größten Börsenplätze Chinas – zusammen erreichen sie derzeit eine Marktkapitalisierung von 14,237 Billionen US-Dollar. Dem Volumen nach ist Shanghai mit 5,9 Billionen US-Dollar Marktkapitalisierung der größte Börsenplatz des Reichs der Mitte. Die USA sind zwar noch weit entfernt (NYSE und NASDAQ bringen es zusammen auf 27,1 Billionen US-Dollar), doch die Entwicklung, die Bevölkerung und die Zeit spielen zu Gunsten Chinas.

Die Volksrepublik China stieg in den letzten Jahren Schritt für Schritt in den Börsenolymp auf. Das jetzt gerade das passiert, was man für die endgültige Adelung eines sich immer mehr öffnenden Kapitalmarkts nicht gebrauchen kann, nämlich zum Beispiel ein durch die Wertpapieraufsicht Shanghai verhängtes Verkaufsverbot für Großinvestoren, spielt wohl eher den US-Börsen in die Hände. „Man stelle sich vor, man investiert, erwirbt als Großanleger Anteile und erfährt dann, dass man diese Anteile frühestens nach sechs Monaten wieder verkaufen darf – da handelt man als Investor in absehbarer Zeit nicht mehr!“, sagt Dirk Friczewsky, Finanzanalyst für LYNX Broker.

„Freie, transparente und immer liquide Märkte sind das Aushängeschild eines reifen und erwachsenen Handelsplatzes“, so Friczewsky. Der Handelsplatz China hat nun an Reputation verloren. „Investoren, Händler, eigentlich alle Marktteilnehmer wollen die Gewissheit, Wertpapiere jederzeit kaufen und verkaufen zu können. Wenn etwa Pensionsfonds oder jegliche andere Großanleger an einem Markt handeln, dann weil sie Kapital jederzeit wieder abziehen können, um es an anderer Stelle effektiver arbeiten zu lassen“, erläutert Friczewsky. Die Senkung von Börsengebühren, die Senkung der Zinsen durch die chinesische Notenbank PBOC, Stützungskäufe, gigantische Liquiditätsspritzen, Beschränkungen bei Neuemissionen und Kapitalerhöhungen – möglicherweise bringt man den Markt damit jetzt vollends aus dem Gleichgewicht.

Volkswirtschaftliche Daten und Unternehmensnachrichten

Am Wochenende und in der Nacht zum Montag werden die Euro-Finanzminister beim Treffen der Eurogruppe und der EU-Gipfel zur Lösung des griechischen Schuldendramas für einen hauptsächlich stark politisch ausgeprägten Datenfluss sorgen. In der Nacht bewegen außerdem gegen 04:00 Uhr die chinesische Handelsbilanz mit den Import- und Exportzahlen für den Juni, sowie um 06:30 Uhr die japanische Kapazitätsauslastung, der Index der Tertiärindustrie und die Industrieproduktion (alle Daten für den Mai). Um 10:30 Uhr werden die britischen Kreditkonditionen für das zweite Quartal publiziert. Die am Wochenende beginnenden Sitzungen der Eurogruppe werden vermutlich am Montagnachmittag fortgesetzt, möglicherweise wird fast ununterbrochen getagt. Zu 20:00 Uhr ist das US-Budget-Statement für den Juni zu erwarten. Auf Unternehmensseite berichten vor allem Finanzinstitute wie die Bank of the Ozarks (USA), die M and T Bank (USA) und die Westamerica Bancorporation (USA) von ihren aktuellen Quartalszahlen.

Am Dienstag beginnt der Handelstag in der asiatisch-pazifischen Session um 01:01 Uhr mit dem Einzelhandelsumsatzmonitor des britischen BRC (British Retail Consortium) für den Juni und setzt sich um 03:30 Uhr mit den australischen NAB-Geschäftskonditionen und dem NAB-Unternehmensvertrauen für den Juni fort. Chinesische Daten zu den ausländischen Direktinvestitionen im Juni werden gegen 03:45 Uhr erwartet. In der europäischen Handelszeit beginnt der vorbörsliche Handel mit den deutschen und den spanischen Verbraucherpreisen für den Juni um 09:00 Uhr. Die Schweizer Import- und Erzeugerpreise für den Juni werden um 09:15 Uhr, die italienischen Verbraucherpreise um 10:00 Uhr ausgegeben. Im Anschluss laufen um 10:30 Uhr die britischen Erzeuger, Einzelhandels- und Verbraucherpreise sowie der DCLG-Hauspreisindex (alle Daten für den Juni) über die Ticker. Um 11:00 Uhr werden die ZEW-Konjunkturerwartungen Juli (mit der aktuellen Situation) für Deutschland und die Eurozone publiziert. Parallel dazu wird die Industrieproduktion der Eurozone im Mai ausgewiesen. Zum Nachmittag werden in den USA um 14:30 Uhr die Import- und Exportpreise sowie der Einzelhandelsumsatz für den Juni veröffentlicht. Um 14:55 Uhr folgen die US-Redbook-Einzelhandelsumsätze und um 15:00 Uhr das NFIB-Geschäftsvertrauen für den Juni. Zu 16:00 Uhr werden die US-Lagerbestände im Mai erwartet. Nach US-Börsenschluss sind um 22:30 Uhr noch die API-Öl-Lagerbestände auszuwerten. Mehr als zehn Unternehmen berichten von ihren Quartalszahlen, darunter die US-Unternehmen Wells Fargo, Johnson & Johnson, JP Morgan und Yum! Brands. Außerdem berichten Ahlers (D), Kühne + Nagel (CH), Lindt & Sprüngli (CH) und die SEB (SE) von ihren Halbjahreszahlen.

Der neuseeländische Lebensmittelindex für den Juni läutet um 00:45 Uhr den Mittwoch als Handelstag ein, der sich dann um 02:30 Uhr mit dem australischen Westpac-Verbrauchervertrauen für den Juli und um 04:00 Uhr mit dem chinesischen BIP für das zweite Quartal fortsetzt (zeitgleich hält das chinesische NBS – Nation Bureau of Statistics eine Pressekonferenz ab). Die japanische Notenbank (BoJ) wird ihr geldpolitisches Statement zusätzlich mit einer Presskonferenz unterlegen. Die chinesischen urbanen Investitionen, Einzelhandelsumsätze und die chinesische Industrieproduktion (alle Daten für den Juni) werden zu 07:30 Uhr erwartet. Die französischen Verbraucherpreise und weitere Inflationsdaten für den Juni eröffnen die europäische Handelszeit um 08:45 Uhr. Die Schweizer Einzelhandelsumsätze für den Mai folgen um 09:15 Uhr und die britischen Juni-Arbeitsmarktdaten mit der Erwerbstätigen , der Arbeitslosenquote und den Durchschnittsverdiensten sind um 10:30 Uhr zu bewerten. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für die Schweiz im Juli werden um 11:00 Uhr ausgegeben. Die ersten US-Daten laufen mit den MBA-Hypothekendaten um 13.00 Uhr über die Ticker. Um 14:30 Uhr werden der New York Empire State Index für den Juli, die US-Erzeugerpreise für den Juni, die Warenumschläge des kanadischen produzierenden Gewerbes im Mai, um 15:15 Uhr die US-Kapazitätsauslastung und Industrieproduktion im Juni ausgewiesen. Um 16:00 Uhr werden der neuseeländische Global Dairy Trade Index sowie die Leitzinsentscheidung der Bank of Canada (BoC) publiziert, die ihren Leitzins aller Voraussicht bei 0,75 Prozent belassen wird. Um 16:30 Uhr folgen die EIA-Rohöllagerbestandsdaten. Die Pressekonferenz der Bank of Canada findet um 17:15 Uhr statt. Am Abend um 20:00 Uhr schließt die Veröffentlichung des US-Beige Book der Fed den Handelstag ab. Neben zehn weiteren Konzernen legen die US-Unternehmen Bank of America, Intel, Netflix, U.S. Bancorp und Travelzoo ihre Quartalsberichte vor.

Der Donnerstag beginnt um 00:30 Uhr mit dem neuseeländischen Einkaufsmanagerindex für den Mai und setzt sich um 00:45 Uhr mit den neuseeländischen Verbraucherpreisen für das zweite Quartal fort. Weiter geht es um 01:50 Uhr mit den ausländischen Investitionen in japanische Aktien und Anleihen sowie um 03:00 Uhr mit den australischen Inflationserwartungen der Verbraucher und dem australischem Geschäftsklimaindex für das zweite Quartal. Um 07:00 Uhr veröffentlicht die Bank of Japan ihre monatliche Konjunkturumfrage. Um 10:00 Uhr werden die Daten für den globalen Handel Italiens im Mai und die italienische Handelsbilanz für den Mai ausgegeben. Die Verbraucherpreise für die Eurozone sind um 11:00 Uhr zu bewerten, ebenso die Handelsbilanz der Eurozone für den Mai. Highlight des Handelstages ist die EZB-Leitzinsentscheidung um 13:45 Uhr. Der Leitzins wird wohl unverändert bei 0,05 Prozent verbleiben, jedoch wird die EZB-Pressekonferenz um 14:30 Uhr von Interesse sein. Um 15:00 Uhr werden die ausländischen Investments in kanadische Wertpapiere und die kanadischen Investment in ausländische Wertpapiere im Mai publiziert. Zur gleichen Zeit werden die Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Das Conference Board gibt um 15:30 Uhr den britischen Leading Index für den Juni bekannt. Um 16:00 Uhr werden der Philadelphia-Fed-Index für den Juli und der NAHB-Hausmarktindex für den Juli ausgegeben. Zeitgleich erläutert Fed-Chefin Yellen im Rahmen einer Anhörung vor dem US-Kongress aus Sicht der Fed die aktuelle wirtschaftliche Situation der USA. Um 20:00 Uhr werden die US-Nettokapitalflüsse (TIC Flows) für den Monat Mai veröffentlicht. Mehr als 30 Unternehmen berichten von ihren aktuellen Quartalsergebnissen, darunter die US-Konzerne Google, Citigroup, eBay, Schlumberger, Mattel, Charles Schwab, Philip Morris, Goldman Sachs und AMD.

Am Freitag werden gleich zu Beginn in der asiatisch-pazifischen Handelszeit um 02:00 Uhr der australische Conference-Board-Frühindikator für den Mai und um 02:30 Uhr der Westpac-Frühindikator für den Juni ausgegeben. An der EUREX findet der kleine Verfallstag statt – es verfallen Optionen auf den DAX und Einzelaktien. Die US- und die kanadischen Verbraucherpreise für den Juni sowie die US-Baugenehmigungen und Baubeginne für den Mai werden um 14:30 Uhr ausgegeben. Um 16:00 Uhr folgt das Konsumklima der University of Michigan für den Juli. Kurz vor dem Wochenschluss wird um 21:30 Uhr der CoT-Bericht der CFTC ausgegeben. Nur wenige Unternehmen berichten von ihren Quartalszahlen, unter anderem General Electric (USA) und Honeywell International (USA).

Gerresheimer – Verpackungsspezialist mit starken Quartalszahlen und stabilem Ausblick

Das deutsche Unternehmen Gerresheimer (ISIN: DE000A0LD6E6 – Symbol: GXI – Währung: EUR) ist eigenen Angaben zufolge ein weltweit führender Produzent für pharmazeutische Verpackungen und Utensilien zur einfachen und sicheren Verabreichung von Medikamenten. Unter anderem werden Inhalatoren, Insulin-Pens, verfüllbare Spritzen, Injektionsfläschchen, Ampullen, Flaschen, Behältnisse mit Verschluss- und Sicherheitssystemen für flüssige und feste Medikamente hergestellt. Obendrein produziert Gerresheimer Verpackungen für die Kosmetikindustrie. Gemäß dem letzten Unternehmensbericht hat Gerresheimer im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von 1,266 Mrd. Euro erzielt, davon entfielen 83 Prozent auf den Geschäftsbereich Pharma & Healthcare, 11 Prozent auf das Kosmetiksegment und 6 Prozent auf sonstige Produkte.

Die Unternehmensgeschichte reicht zurück bis in das Jahr 1864 – als Ferdinand Heyes Glasfabrik in Gerresheim bei Düsseldorf gegründet wurde. Heute ist Gerresheimer weltweit an 40 Standorten in Europa, den USA, Lateinamerika und Asien vertreten. Gerresheimer ist in die drei Geschäftsbereiche „Plastics & Devices“, „Primary Packaging Glass“ und „Life Science Research“ aufgegliedert. Der Vorstandsvorsitzende (CEO) Uwe Röhrhoff führt das Unternehmen zusammen mit den beiden Vorständen Rainer Beaujean als Finanzvorstand (CFO) und Andreas Schütte (Geschäftsbereichsvorstand des wichtigsten Segments „Plastic & Devices“). In den letzten 20 Jahren ist Gerresheimer vor allem auch mit geschickten Akquisitionen gewachsen. Nun hält man laut Konzernangaben Ausschau nach weiteren Zukäufen. Man konzentriert sich auf das Verpackungsgeschäft – vor allem will man in Nordamerika wachsen – und will sich aus diesem Grund auch vom Röhrenglasgeschäft trennen. Gemäß dem Bericht für das zweite Quartal vom 09.07.2015 will Gerresheimer durch die Veräußerung des Röhrenglasgeschäfts von 2016 bis 2018 mit 4 bis 6 Prozent wachsen. Der Umsatz soll zwischen einem und drei Prozentpunkten zulegen und für 2015 bei rund 1,30 bis 1,33 Mrd. Euro liegen mit einem EBITDA von 255 bis 265 Mio. Euro. Gerresheimer hat im zweiten Quartal ein Konzernergebnis von 22,4 Mio. Euro erwirtschaftet. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 7,4 Prozent.

Goldman Sachs, HSBC, Kepler Cheuvreux, Commerzbank, Equinet, Berenberg, DZ Bank, Credit Suisse, Independent Research, Deutsche Bank, Hauck & Aufhäuser und JPMorgan haben seit Oktober 2014 Analysen zur Aktie von Gerresheimer angefertigt. Von den zwölf Analysten gibt nur ein Analyst ein Votum zum Kauf („buy“) ab (DZ Bank vom 01.07.2015), acht Analysten stufen das Wertpapier auf „hold“ (halten) bzw. „neutral“ ein und drei Analysten setzten die Aktie auf „verkaufen“ bzw. „sell“. Die Kurszielspanne reicht von 44,00 Euro (Goldman Sachs vom 13.10.2014) bis 60,00 Euro (Independent Research vom 02.07.2015). Kumuliert man die Kursziele der zwölf Analysen, so ergibt sich daraus ein Durchschnitt von 47,91 Euro. Bezieht man nur die 2015er-Analysen mit ein, so ergibt sich ein Durchschnittskursziel von 48,26 Euro. Die Aktie ging am Freitag mit einem Kurs von 55,34 Euro aus dem Xetra-Handel. Rein von Analystenseite scheint hier demnach das Kurspotenzial mehr als ausgereizt zu sein. Insgesamt 31,4 Mio. Aktien sind ausstehend. Der Markt bewertet Gerresheimer aktuell mit 1,74 Mrd. Euro. Die Aktie kostete in den letzten 52 Wochen maximal 57,80 Euro und im Tief 41,035 Euro und liegt auf Sicht von fünf Jahren mit rund 88 Prozent im Plus. Damit hängt die Aktie den Gesamtmarkt (Benchmark: DAX) ab. Der Durchschnittskurs der letzten 250 Tage lag bei rund 55,20 Euro. Die Aktie von Gerresheimer notiert seit dem 11.06.2007 an der Frankfurter Börse im Segment „Prime Standard“ und ist Mitglied im MDAX. Die Aktie befindet sich zu 100 Prozent im Streubesitz. Die größten institutionellen Investoren (oberhalb der 3,00-Prozent-Schwelle) sind Franklin Advisory Services mit 5,08 Prozent, Black Creek Investment Management mit 4,96 Prozent, Norges Bank mit 3,14 Prozent, Highclere International Investors mit 3,13 Prozent, Edinburgh Partners Limited mit 3,11 Prozent, Old Mutual mit 3,01 Prozent und BlackRock mit 3,00 Prozent.

Für das Geschäftsjahr 2014 (bilanziert wird bei Gerresheimer zum 31.11. gemäß IFRS in Euro) wies der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 1,3 Mrd. Euro (zum Vergleich: 1,3 Mrd. Euro 2013, 1,2 Mrd. Euro 2012, 1,1 Mrd. Euro 2011 und 1,0 Mrd. Euro 2010) aus. Das Ergebnis der gewerblichen Geschäftstätigkeit betrug 129,9 Mio. Euro (2013: 132,9 Mio. Euro). Als Jahresüberschuss wurde für 2014 66,3 Mio. Euro ausgewiesen (2013: 62,2 Mrd. Euro). Das Ergebnis je Aktie lag netto bei 2,11 Euro. Gerresheimer schüttete für 2014 insgesamt 23,6 Mio. Euro an Dividende aus – je Stammaktie wurden für 2014 0,75 Euro gezahlt. Seit 2010 ist hier eine deutliche Steigerung der Dividendenzahlung zu erkennen (diese wurde schrittweise gesteigert und lässt Nachhaltigkeit erkennen). 2014 hat Gerresheimer Abschreibungen auf Anlagevermögen in Höhe von 85,50 Mio. Euro erklärt. Für das Geschäftsjahr 2014 beschäftigte das Unternehmen gemäß Bilanz 11.224 Mitarbeiter (die Anzahl der Beschäftigten steigerte sich seit 2010 überwiegend). 67,9 Mio. Euro an liquiden Mitteln wurden für 2014 erklärt, das wirtschaftliche Eigenkapital ist mit 543,4 Mio. Euro angesetzt, das gezeichnete Kapital mit 31,4 Mio. Euro und die Verbindlichkeiten mit 1,1 Mrd. Euro. Die Bilanzsumme beträgt 1,1 Mrd. Euro. Die Eigenkapitalquote liegt für 2014 bei rund 36,5 Prozent (im Vergleich zu den letzten Jahren verbleibt sie damit auf diesem durchschnittlichen Niveau). In den Bilanzprognosen für 2015 und 2016 werden Umsätze in Höhe von 1,36 und 1,41 Mrd. Euro angeführt. Das EBIT soll 2015 156,55 Mio. Euro betragen, 2016 sollen es sogar 171,34 Mio. Euro sein. Der Gewinn je Aktie könnte 2015 demnach bei 3,02 Euro liegen und sich 2016 auf 3,34 Euro steigern. Für 2015 soll eine Dividende von 0,795 Euro möglich sein, für 2016 könnte die Dividende sogar auf 0,85 Euro steigen. Das Nettovermögen je Aktie soll 2015 bei 19,3019 Euro liegen und 2016 auf 21,6337 Euro anziehen. Die Nettoverschuldung des Konzerns soll 2015 bei 399,50 Mio. Euro liegen und sich 2016 auf 334,48 Mio. Euro reduzieren.

Gerresheimer legt den Finanzbericht für das dritte Quartal am 08.10.2015 vor. Möglicherweise kommt auf den Roadshows bis zum Ende des Jahres noch einmal zusätzliches Interesse auf. Gerresheimer präsentiert sich auf der Commerzbank Sector Week in Frankfurt am 08.09.2015, auf der Goldman Sachs Conference in London am 09. und 10.09.2015, am 12.11.2015 auf dem HSBC Healthcare Day in Frankfurt und am 02. und 03.12.2015 auf der Berenberg European Conference in London.

Unser charttechnischer Ausblick – Achtung, teilweise Gefahr großer Overnight-Gaps!

DAX-Future (Kontrakt 09-15)

Bis zur Mitte der Woche erreichte der DAX-Future wie erwartet neue Tiefs. 10.650 Punkte betrug das Wochentief am Dienstag und Mittwoch, bevor sich der Markt dann etwas stärker erholte. Das Wochenhoch am Freitag lag dann bereits wieder um die Marke von 11.400 Zählern. Eine enorme Wochenschwankung mit diversen Overnightgaps. Charttechnisch wirkt der DAX-Future aktuell etwas zerpflückt, was zur Vorsicht mahnt. Der Bereich zwischen 10.650/10.800 und 11.650 Punkten entwickelt sich zu einer schlecht handelbaren Schiebezone mit teilweise sehr großen Gaps. Es lässt sich aus diesem Grund aktuell kein nennenswerter Vorteil herauslesen. Weder die Long- noch die Short-Seite bietet Chancen. Sich vorerst etwas zurückzuhalten und klarere Situationen abzuwarten, sollte nicht die schlechteste Idee sein. Sehr aggressiv, aber dennoch eine Überlegung wert, wäre nach einem Rücksetzer der Handel in Richtung 11.550 Punkte.

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EUR.USD

Unter anderem mit dem Wochentief bei etwa 1,0915 am Dienstag tauchte der EUR.USD immer wieder kurzzeitig unter die 1,10er-Marke ab, was zu einer gewissen Vorsicht führte. Die Kraft auf der Long-Seite setzte sich jedoch immer wieder durch und so konnten mehrere Long-Trades im Gewinn abgeschlossen werden. Gerade der Freitag war mit dem Erreichen des Wochenhochs bei knapp über 1,1200 ein sehr positiver Tag für die Long-Seite. Weiterhin sollte das Hauptaugenmerk auf der Schiebezone 1,1000 bis 1,1500 liegen. Mittelfristige Handlungen sind somit auch in der kommenden Woche nicht interessant, da in dieser Seitwärtszone kein nennenswerter Vorteil zu erkennen ist. Kurzfristig wären aus aktueller Sicht Kurse über der Marke 1,1200 erneut für vorsichtige Long-Überlegungen interessant, ein nochmaliges Absacken unter die Unterstützung 1,1000 würde allerdings für die Short-Seite sprechen.

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Bund-Future (Kontrakt 09-15)

Wie angenommen bot der Bund-Future bis zur Wochenmitte die eine oder andere Chance auf der Long-Seite. Der Markt bildete am Mittwoch sein Wochenhoch im Bereich um 154,00 Punkte aus. Ab Donnerstag ging es dann erneut abwärts, was am Freitag zu einem gewinnbringenden Short-Trade in Richtung 150,50 Punkte führte. Der Markt durchbrach die entscheidende Marke von 152,00 Punkten und erreichte sein Tief im Bereich um 150,30 Zähler. Für die Short-Seite wird es jetzt erneut interessant. Schafft es der Markt nicht wieder über die 152,00 Punkte, so wären Kurse in Richtung 149,00 durchaus als realistisch einzustufen. Einstiege an Widerständen wären gegebenenfalls die beste Option. Ein erneuter Sprung über den aktuellen Widerstand 152,00 gäbe eventuell nochmals Spielraum für erneute Long-Überlegungen, wobei dieses Szenario aktuell mit etwas Vorsicht zu genießen ist.

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S&P-Future (Kontrakt 09-15)

Wie ein Jojo ging es in der Vorwoche im S&P-Future auf und ab. An jedem Tag der Woche lag das Tief unter 2.044,00 und das Hoch über 2.068,00 Punkten. Diverse Short-Versuche hatten somit Erfolg und konnten teilweise 1 zu 1 kopiert werden. Der Schlusskurs am Freitagabend lag dann an der entscheidenden Marke von 2.068,75 Punkten, was im Vergleich zum Vorwochenschluss kaum eine Veränderung bedeutete. Wie in der Vorwoche sollte in den kommenden Handelstagen die Marke von 2.068,50 Punkten entscheidend sein. Kurse darunter könnten erneut für die eine oder andere Short-Überlegung dienlich sein, wobei die in der Vorwoche immer wiederkehrende Kraft auf der Long-Seite eine Warnung sein sollte. Ein nachhaltiges Überschreiten der wichtigen 2.068,50-Punkte-Marke sollte zur Vorsicht aufrufen, da der Markt dann erneut in seiner vorteillosen Schiebezone zwischen 2.068,50 und 2.112,50 Punkten verweilen könnte.

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Aktie: Gerresheimer (EUR)

Bis einschließlich zum dritten Quartal 2014 befand sich die Aktie von Gerresheimer (ISIN: DE000A0LD6E6 – Symbol: GXI – Währung: EUR) in einem sauberen Aufwärtstrend. Von 37,00 Euro ging es bei steigenden Tiefs und steigenden Hochs hinauf bis zur Marke von 57,00 Euro, bevor innerhalb von drei Wochen ein schlagartiger Absturz zurück auf 41,00 Euro erfolgte. Trend-Trades, welche mit einem sinnvollen Stop versehen waren, wurden allesamt ausgestoppt, teilweise mit etwas Slipage. Von diesem Tief konnte sich der Wert jetzt mühsam erholen und erreichte im zweiten Quartal 2015 ein neues Hoch von knapp 58,00 Euro. Aktuell befindet sich die Aktie bei etwas über 55,00 Euro und zeigt sich robust. Die Marke von 51,00 Euro sollte für die Long-Seite als Hauptunterstützung dienlich sein. Kurse darüber könnten zu erneuten Hochs führen, wobei gegebenenfalls 60,00 beziehungsweise 62,00 Euro als realistisch einzustufen sind. Zu beachten ist jedoch die kürzlich angestiegene Wochenschwankung, welche zu einem vermehrten Auslösen von Stops führen sollte, was wiederum für das eigene Risikomanagement eine Rolle spielt.

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Webinare:

13.07.2015 um 19:00 Uhr Marktüberblick Deutschland und US- Indizes + Live Trading am US-Markt

13.07.2015 um 20:15 Uhr Primetime Setups – Wunschanalysen – Zuschauer entscheiden Themen

14.07.2015 um 19:00 Uhr Vorstellung der Handelsplattform

15.07.2015 um 18:30 Uhr Tradingvorbereitung und der Handel von Trendstrategien

20.07.2015 um 19:00 Uhr Marktüberblick Deutschland und US- Indizes + Live Trading am US-Markt

20.07.2015 um 20:15 Uhr Primetime Setups – Wunschanalysen – Zuschauer entscheiden Themen

23.07.2015 um 18:30 Uhr Optionen: Wunschanalysen und Anwendung der Strategien Event-Trading und Hedging aus dem ersten Halbjahr

Kontakt:

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