RoboForex DAX Analyse – Nimmt der DAX die 9.400 Punkte-Marke ins Visier?

Nachdem der deutsche Leitindex zunächst positiv in die vergangene Handelswoche gestartet war, fand er in der 10.100 Punkte-Marke abermals seinen Meister. Im weiteren Wochenverlauf fehlte es zunehmend an Impulsen für den deutschen Leitindex und schwächere Notierungen setzten sich durch. Sofern die Unterstützung bei 9.730 Punkten zu Beginn der kommenden Handelswoche nicht gehalten werden kann, rückt die Marke bei 9.400 Punkten als Kursziel in den Fokus der Anleger.

Marktsituation DAX – 17.05.2016

Nach dem erneuten Abpraller an der übergeordneten Abwärtstrendlinie zeigt der deutsche Leitindex weiterhin Schwäche. Es verfestigt sich der Eindruck, dass eine Fortsetzung der Rally zunächst nicht in Betracht kommt und Anleger mit Stillstand oder negativer Performance in ihren Depots planen müssen. Den weltweiten Aktienmärkten fehlen derzeit die Impulse für weiter steigende Kurse. Die Berichtsaison verläuft wechselhaft, der amerikanische Arbeitsmarkt zeigt sich uneinheitlich und der „Brexit“ bekommt mit Griechenland neuerdings wieder europäische Unterstützung an der Schlechtwetterfront. Daher scheint es nicht verwunderlich, dass der Mai abermals einen Einstieg in einen verhaltenen Sommer bieten könnte. „Sell in May“ kommt als Aufhänger dabei gerade recht. Die verhaltenen Äußerungen zum Wachstum der Weltwirtschaft spielen ebenfalls eine gewichtige Rolle. Dadurch ist eine positive Entwicklung der Finanzmärkte eng mit der Erwartungshaltung an die internationalen Notenbanken verknüpft. Da an dieser Stelle allerdings mehr und mehr Unsicherheit über die Maßnahmen von FED, EZB und Co. aufkommt, tun sich Anleger vermehrt schwer damit, ihr Depot von der Hoffnung an die Notenbanken abhängig zu machen. Die Folge: 10.500 und 10.100 Punkte scheinen derzeit das Ende der Fahnenstange zu sein. Zumindest solange, bis sich das Umfeld verändert und positive Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft wieder vorhanden sind.

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Dieses Bild spiegelt sich auch im H4-Chart und der vergangenen Handelswoche wider. Drei Anläufe unternahm der Markt auf die 10.100 Punkte-Marke. Doch wie auch in der zweiten März-Hälfte ist dieser Widerstand für den DAX eine Nummer zu stark. Daraus resultierte unter der Woche eine Topbildung in diesem Bereich und im Hinblick auf das lange Pfingstwochenende nahm die Vorsicht der Anleger überhand. Für Anleger gab es zum Wochenschluss keine ausreichenden bullishen Signale um das Risiko für das lange Wochenende zu erhöhen. Eine defensivere Positionierung und damit leichtere Notierungen zum Wochenende kamen daher nicht überraschend. Auf der Unterseite rückt dadurch vermehrt die Unterstützung bei 9.730 Punkten in den Fokus. Sollte diese Marke im Verlauf der kommenden Handelswoche unterschritten werden, würde sich ein neuer Abwärtstrend im mittelfristigen Bereich etablieren und Anleger müssten als nächstes die Unterstützung bei 9.400 Punkten ins Visier nehmen.

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Um die technische Situation wieder aufzuhellen, müsste der DAX zunächst die Marken bei 10.100 und 10.150 Punkten überwinden. Erst darüber hat der deutsche Leitindex wieder Potenzial bis 10.500 Punkte. Solange der DAX unter diesem Bereich notiert, herrscht allerdings ein bearishes Szenario vor. Dies ist insbesondere dem ausgebildeten tieferen Hoch bei 10.100 Punkten geschuldet.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

9.730

9.950

9.625

9.980

9.520

10.035

9.440

10.160

9.375

10.350

9.295

10.490

Ausblick für den DAX:

Im kurzfristigen Stundenchart wird die Bedeutung der Marke bei 10.100 Punkten nochmals verdeutlicht. Zu Beginn der kommenden Handelswoche sollten Anleger drei Szenarien im Hinterkopf behalten:

  1. Ein Rücklauf an den Unterstützungslevel bei 9.750 Punkten. Von dort könnte der DAX abermals steigen und im kurzfristigen Bereich einen dreifach getesteten Boden ausbilden.
  2. Der DAX fällt unter den Unterstützungslevel bei 9.750 Punkten zurück. In diesem Fall sollte die Marke bei 9.400 Punkten das nächste Ziel im DAX sein.
  3. Das wahrscheinlichste Szenario aufgrund der fester notierenden US-Indizes am Montag: Der deutsche Leitindex unternimmt einen fünften Anlauf auf die Marke bei 10.100 Punkten. Direkt darüber befindet sich die 200er-EMA als weiterer Widerstand. Kann der DAX diese Widerstände überwinden, sollten im Laufe der Woche weitere Anstiege wahrscheinlich sein. Unterhalb von 10.100 Punkten bleibt der DAX aus technischer Sicht zumindest angeschlagen.

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Wichtige Wirtschaftsdaten für die kommende Handelswoche:

Dienstag, 17. Mai 2016:

Am Dienstag wird um 10:30 Uhr der britische Verbraucherpreisindex (VPI) für April veröffentlicht. Nach einem Preisanstieg von 0,5 Prozent in der Vorperiode gehen die Analysten auch im April von einer Preissteigerung von 0,5 Prozent aus. Nachdem die Bank of England den Leitzins in der Vorwoche ebenfalls bei 0,5 Prozent belassen hat, kann man in Großbritannien derzeit von stabilen geldpolitischen Verhältnissen ausgehen. Dafür schwebt hier das Szenario eines „Brexits“ über dem britischen Pfund. Aus den USA wird um 14:30 Uhr zudem der Kernverbraucherpreisindex veröffentlicht. Im Vergleich zum normalen VPI wird hier auf die Einbeziehung von Energie und Lebensmittel verzichtet. Nach einer Preissteigerung von 0,1 Prozent im März gehen die Analysten im April von einer Preissteigerung von 0,2 Prozent aus. Demnach sind die Verbraucherpreise auch in den USA weit von der Zielmarke (2 Prozent) entfernt.

Mittwoch, 18. Mai 2016:

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch stehen um 01:50 Uhr MEZ Daten zum japanischen Bruttoinlandsprodukt im Fokus. Diese Zahlen sollten Anleger insbesondere wegen der japanischen Notenbank (BoJ) im Blick haben. Die BoJ gilt seit Jahren als Vorreiter der lockeren Geldpolitik und könnte bei enttäuschenden Wirtschaftsdaten weiter gezwungen sein noch schärfere Maßnahmen zu ergreifen. In den letzten Handelstagen kamen zudem vermehrt Nachrichten auf, dass die BoJ um ihren Notenbankchef Kuroda gewillt ist, die nächste Runde im „Raise to the Bottom“ (Abwertung der eigenen Währung) zu starten. Allerdings wird für die Zahlen des japanischen BIP eine leichte Verbesserung erwartet. Nach einem Rückgang von 0,3 Prozent in der Vorperiode wird für das I. Quartal 2016 wieder ein leichter Anstieg des BIP um 0,1 Prozent prognostiziert. Um 11:00 Uhr steht weiterhin die Veröffentlichung der endgültigen Verbraucherpreisdaten für die Euro-Zone auf der Agenda. Eine Vorab-Prognose ist bereits am 29.04.2016 veröffentlicht worden und lag bei -0,2 Prozent. Für die endgültigen Zahlen am Mittwoch wird hierzu keine Abweichung von den Analysten erwartet. Um 16:30 Uhr stehen zudem wieder die Erdöllagerbestände im Fokus. Nachdem in der Vorwoche die Lagerbestände überraschenderweise zurückgegangen sind und die Erdöl-Preise daraufhin deutlich anziehen konnten, werden die Lagerbestände auch in der kommenden Woche eine wichtige Rolle spielen.

Donnerstag, 19. Mai 2016:

Am Donnerstag werden um 10:30 Uhr zunächst Zahlen zu den britischen Einzelhandelsumsätzen bekannt gegeben. Nach einem deutlichen Rückgang von 1,3 Prozent im März wird für April wieder eine positive Entwicklung und einen Anstieg um 0,6 Prozent von den Analysten prognostiziert. Um 14:30 Uhr steht weiterhin die Veröffentlichung des Philly-FED-Index auf dem Plan. Der Philadelphia Fed Index für das herstellende Gewerbe bestimmt die Wirtschaftsgesundheit des Manufaktursektors in Philadelphia und ist ein Indikator für die Wirtschaftsgesundheit der USA. Nach einem Rückgang von 1,6 Punkten im April gehen die Analysten im Mai wieder von einem positiven Wert in Höhe von 4,8 Punkten aus.

Freitag, 20. Mai 2016:

Zum Wochenschluss sollten lediglich Daten aus dem amerikanischen Immobiliensektor für Aufmerksamkeit sorgen. Um 16:00 Uhr wird die Veräußerung von bestehenden Wohngebäuden in den USA veröffentlicht. Die Gesundheit des Immobiliensektors stellt einen passenden Indikator für die gesamte wirtschaftliche Situation der USA dar. Nachdem im März 5,33M Eigenheime veräußert worden sind gehen die Analysten im April von einer leichten Steigerung auf 5,40M aus.

Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.