Das Währungspaar EUR/USD hat in der vergangenen Handelswoche abermals die übergeordnete Abwärtstrendlinie getestet. Von dort ging es aber erneut abwärts, sodass eine nachhaltige Richtungsentscheidung nach wie vor aussteht. Für Anleger bedeutet dies, dass frühzeitige Positionierungen vermieden werden sollten. Impulse von den Notenbanken sind in den kommenden Tagen ebenfalls nicht zu erwarten. Die nächste Zinsentscheidung des FED steht beispielsweise erst am 21. September auf der Agenda. Von der EZB ist ebenfalls keine richtungsweisende Entscheidung zu erwarten. Anleger müssen sich daher in Geduld üben.

Übergeordnete Marktsituation EUR/USD – 15.08.2016

Im Tageschat ist trotz des Tests der übergeordneten Abwärtstrendlinie die technische Situation unverändert. Erst bei einem bullishen Ausbruch über die Abwärtstrendlinie wäre mit weiteren Anschlusskäufen zu rechnen. Ob dies in Anbetracht einer vorzeitigen Zinserhöhung des FED ein realistisches Szenario sein kann bleibt abzuwarten. Aus fundamentaler Sicht wären ein stärkerer USD und damit fallende Notierungen beim EUR/USD als realistischer einzustufen.

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Auf der Unterseite steht zunächst die Unterstützung bei 1.1045 im Fokus der Anleger. Unter dieser Unterstützung wäre das bullishe Szenario auch aus technischer Sicht zunächst vom Tisch und Anleger müssten sich mit der übergeordneten Unterstützung bei 1.0950 auseinandersetzen. Hier stünde eine nachhaltige Richtungsentscheidung auf der Shortseite auf der Agenda. Würde das Währungspaar auch unter diese Unterstützung fallen, dürften weiter fallende Notierungen die Konsequenz daraus sein. Dieses Szenario würde darüber hinaus auch zu der fundamentalen und geldpolitischen Situation passen.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

1.1095

1.1186

1.1068

1.1232

1.1045

1.1336

1.0950

1.1423

1.0901

1.1464

Ausblick für den EUR/USD:

Im H4-Chart ergibt sich für das Währungspaar ein ähnliches Bild wie auch auf Tagesbasis. Auf der Oberseite ist der Widerstandsbereich bei 1.1232 von entscheidender Bedeutung. Erst wenn das Währungspaar diesen Bereich bullish auflösen kann, dürften weitere Käufer in den Markt kommen und Anschlusskäufe möglich machen. Unter diesem Bereich bleibt es ein harter Kampf gegen die fundamentalen und geldpolitischen Aussichten. Auf der Unterseite befinden sich kleinere Unterstützungsbereiche, die das Währungspaar gegen fallende Notierungen. Sollten allerdings die gestrichelte Aufwärtstrendlinie und die Unterstützung bei 1.1068 unterschritten werden, wäre ein Test der Unterstützung bei 1.0950 zwingend anzunehmen.

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Im kurzfristigen Bereich sollten Anleger die 50er-EMA (rot gestrichelt) im Auge behalten. Die Durchschnittslinie sorgte bereits drei Mal für Stabilisierung. Unter der 50er-EMA sollte das Währungspaar die Unterstützung bei 1.1068 ins Visier nehmen (vgl. H4-Chart).

Weitere Unterstützung bieten auch hier zwei Aufwärtstrendlinien (schwarz). Da sich diese aber hauptsächlich aus untergeordneten Trendstufen ergeben, ist die Bedeutung der Trendlinien etwas zu vernachlässigen und hinter der 50er-EMA anzustellen.

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Wichtige Wirtschaftsdaten für die kommende Handelswoche:

Montag, 15. August 2016:

Die neue Handelswoche startet bereits mit Zahlen aus Japan in der Nacht von Sonntag auf Montag um 01:50 Uhr MEZ. Dann stehen Zahlen zum japanischen BIP auf der Agenda. Nach einem Wachstum von 0,5 Prozent im I. Quartal 2016 liegt die Konsensmeinung im II. Quartal bei 0,2 Prozent. Eine positive Entwicklung sieht sicherlich anders aus und Japan dürfte weiterhin mit Wirtschaftsdaten und geldpolitischen Nachrichten im Fokus der Anleger stehen. Als Vorreiter für eine lockere Geldpolitik ist die dortige Entwicklung auch für Europa von Bedeutung. Um 14:30 Uhr MEZ folgt die NY Empire State Herstellungsaktivität. Dieser Wert gibt Aufschluss über die wirtschaftliche Situation in New York und ist damit ein führender Indikator für die gesamte Wirtschaftslage der USA. Nach einem Wert von 0,55 Punkten im Juli wird für August ein Wert von 2,75 Punkten erwartet. Auch hier spiegelt sich also die positive Entwicklung der letzten zwei Monate in den USA wieder.

Dienstag, 16. August 2016:

Am Dienstag stehen um 10:30 Uhr MEZ zunächst Zahlen zu den britischen Verbraucherpreisen im Kalender. Experten erwarten den britischen Verbraucherpreisindex im Juli unverändert bei 0,5 Prozent. Um 11:00 Uhr folgen die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland. Nachdem der ZEW-Indikator im Juli deutlich unter den Erwartungen lag und die erste negative Notierung seit Oktober 2014 auswies, wird im August wieder ein positiver Wert erwartet. Die Konsensmeinung liegt hier bei 1,0 Punkten wieder im positiven Bereich, bleibt allerdings historisch gesehen auf einem sehr niedrigen Niveau. Um 14:30 Uhr folgen dann die US-amerikanischen Baugenehmigungen. Die Baugenehmigungen zeigen die Anzahl von Genehmigungen für neue Bauprojekte, die von der Regierung frei gegeben wurden. Im Juli wird ein Wert von 1,16 Mil. prognostiziert und damit eine leichte Erhöhung erwartet. Quartalszahlen kommen am Dienstag aus dem britischen Rohstoffsektor. Neben BHP Billiton legt auch Antofagasta seine Quartalsergebnisse vor.

Mittwoch, 17. August 2016:

Auch am Mittwoch starten Anleger mit Zahlen aus Großbritannien. Um 10:30 Uhr wird der sog. Durchschnittsverdienstindex veröffentlicht. Der Durchschnittsverdienstindex misst die Veränderung des Durchschnittspreises für Arbeit inklusive Boni. Nach einem Plus von 2,3 Prozent im Mai rechnen Analysten für Juni mit einem Anstieg um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Um 16:00 Uhr steht die wöchentliche Veröffentlichung der Entwicklung der US-Rohöllagerbestände auf der Agenda. Investierte Anleger von WTI und Brent sollten diese Daten daher unbedingt im Auge haben, da diese in den vergangenen Wochen regelmäßig zu erhöhter Volatilität geführt haben. Um 20:00 Uhr schließt das FED mit Veröffentlichung des FOMC-Protokolls den Tag ab. Das Protokoll enthält detaillierte Aufzeichnungen zur letzten FED-Sitzung und gibt damit Aufschluss über geldpolitische Entscheidungen der US-Notenbank. Eventuell lassen sich hier auch Rückschlüsse auf eine Zinsstraffung in 2016 ziehen. Am Mittwoch legen Cisco und NetApp ihre Bücher offen und geben Einblick in ihre Quartalsergebnisse. Aus dem deutschen Bereich wird Wirecard seine Zahlen vorlegen. Hier wird im Vorfeld ein Ergebnis von 0,30 Cent je Aktie erwartet.

Donnerstag, 18. August 2016:

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kommen um 01:50 Uhr Zahlen zur japanischen Handelsbilanz. Dabei wird erwartet, dass die japanischen Exporte weiter zurückgehen und ein Minus von 14 Prozent ausweisen. Nur 2009 gingen die Exporte noch stärker zurück, weshalb die japanischen Exporte auf einem historisch schlechten Niveau liegen. Ein Grund dafür ist bspw. der weiter starke japanische Yen. Um 11:00 Uhr steht die abschließende Bekanntmachung zu den europäischen Verbraucherpreisen im Juli an. Die Prognose vom 29.07. taxierte die Verbraucherpreise mit 0,2 Prozent im positiven Bereich. Eine Abweichung wird hier für die kommende Woche im Vorfeld nicht erwartet. Aus die USA steht um 14:30 Uhr der Philly-FED-Herstellungsindex auf dem Programm. Auch dieser war im Juli rückläufig und notierte bei -2,9 Punkten. Im August wird aber auch hier ein positiver Wert erwartet. Die Konsensmeinung liegt bei 1,5 Punkten. Quartalsergebnisse kommen am Donnerstag von Hormel Foods und Wal Mart. Insbesondere die Zahlen von Wal Mart sorgen an den Aktienmärkten für erhöhte Aufmerksamkeit.

Freitag, 19. August 2016:

Am Freitag stehen keine nennenswerten Wirtschaftsdaten auf der Agenda.

Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.