Die Rohölsorte West Texas Intermediate konnte nach seinem Korrekturtief bei 39,30 USD die Aufwärtsbewegung wieder aufnehmen. Dabei wurde auch das Jahreshoch bei 51,70 USD wieder ins Visier genommen. Derzeit befindet sich WTI allerdings in einer Korrektur, ohne dabei ein neues übergeordnetes Bewegungshoch zu generieren. Für Anleger stellt sich daher die Frage, ob die letzte Rallybewegung fortgesetzt werden kann und WTI neue Jahreshochs erreicht oder eine neue deutliche Abwärtsbewegung eingeleitet wird.

Übergeordnete Marktsituation WTI – 01.09.2016

Seit seinem Jahreshoch bei 51,70 USD je Barrel ging es für die Rohölsorte West Texas Intermediate zunächst abwärts. Stabilisierung fand WTI dabei zunächst am 50er-Retracement auf Tagesschlusskursbasis. Von dort drehte der Preis wieder nach oben. Gestützt wurde die Entwicklung dabei von Gerüchten, dass die OPEC und Russland sich bei einem Treffen Ende September auf Obergrenzen bei der Förderung einigen würden. Der Anstieg ist dabei hauptsächlich auf spekulative Anleger und weniger auf eine nachhaltige Entwicklung zurückzuführen. In der 33. bzw. 34 Kalenderwoche stiegen die die Netto-Long-Positionen um 63.200 Kontrakte und verzeichneten damit den stärksten Anstieg seit 2011. Am vergangenen Sonntag teilte der irakische Ölminister Dschabar Ali al-Luaibi allerdings mit, dass der Irak seinen Förder- und Weltmarktanteil erhöhen will um die Bedürfnisse des Landes besser abzudecken. Aus wirtschaftspolitischer Sicht sollten Anleger daher Vorsicht walten lassen und nicht voreilig auf jedes Gerücht aufspringen.

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Aus technischer Sicht ergeben sich für den übergeordneten Tageschart ein Long- und ein Shortszenario. Bei dem Shortszenario würde es WTI in den kommenden Tagen nicht gelingen ein neues Jahreshoch zu generieren und die derzeit bestehende Korrektur würde sich zu einer übergeordneten Abwärtsbewegung mit neuen Tiefs unter 39,30 USD ausweiten.

Das Longszenario sieht vor, dass der Barrelpreis für WTI aus der derzeitigen Korrektur bullish ausbricht und mit einer dynamischen Impulsbewegung neue Jahreshochs oberhalb von 51,70 USD generiert. In diesem Fall würde der seit Februar bestehende Aufwärtstrend weiter intakt bleiben.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

44,60 USD

45,80 USD

44,40 USD

46,38 USD

43,95 USD

46,46 USD

43,38 USD

46,70 USD

42,10 USD

47,50 USD

Ausblick für den WTI:

Auf Stundenbasis hat sich die aufwärts gerichteten Impulsbewegung eine bullishe Flagge ausgebildet. Diese Flaggenformation hatte bis zum Ölmarktbericht am gestrigen Nachmittag Gültigkeit. Nachdem die Lagerbestände allerdings deutlich stärker gestiegen waren als es Experten im Vorfeld erwartet hatten (erwartet wurde ein Anstieg um 1,0 Mio Barrel, tatsächlich wurde ein Anstieg um 2,3 Mio Barrel bekannt gegeben), wurde die Bullflag auf der Unterseite durchbrochen.

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In einer ersten Reaktion ging es für WTI von 46,06 USD auf 45,40 USD nach unten. Dabei wurden sowohl die 50er-EMA als auch die untere Begrenzung der bullishen Flagge unterschritten. Zwar fand WTI zwischen der 100er-EMA und der 200er-EMA Unterstützung, mehr als ein Pullback an die 50er-EMA bzw. die untere Begrenzung der Bullflag scheint aus technischer Sicht aber derzeit nicht im Bereich des Möglichen zu liegen.

Anleger sollten sich daher mittelfristig auf fallende Notierungen einstellen. Dafür spricht neben einem anziehenden USD auch die weiterhin unsichere Lage für Rohöl aus wirtschaftspolitischer Sicht.

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