Das West Texas Intermediate bewegt sich weiterhin ohne eine nachhaltige Handelsrichtung. Wie auch die Aktienindizes kam WTI am vergangenen Freitag verstärkt unter Druck und verpasste dadurch die Etablierung einer Aufwärtsbewegung. Auf der Oberseite zeichnen sich hingegen mehrere wichtige Widerstandsbereiche ab. Ob WTI im Hinblick auf den saisonal schwach verlaufenden Herbst diese Bereiche bullish aushebeln kann bleibt weiterhin fragwürdig.

Übergeordnete Marktsituation WTI – 15.09.2016

Übergeordnet ist das Szenario für eine Trendwende in Form einer inversen Schulter-Kopf-Schulter (iSKS) weiterhin intakt. Allerdings wird eine Bestätigung zunehmend unwahrscheinlicher, da den Bullen bislang die Kraft fehlt überhaupt den entscheidenden Widerstandsbereich (Nackenlinie) anzulaufen bzw. dynamisch nach oben hin zu durchbrechen.

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Unterstützung bekam das Bärenlager am Dienstag von der EIA (Internationale Energieagentur). Im dritten Quartal rechnet die IEA nur noch mit einem Anstieg der Nachfrage um 0,8 Mil. Barrel pro Tag und gibt damit das geringste Wachstum seit zwei Jahren aus. Für 2017 senkte die IEA die Nachfrageprognose um 200.000 Barrel pro Tag auf durchschnittlich 97,3 Mil. Barrel pro Tag. WTI kam daraufhin deutlich unter Druck und ging mit einem Schlusskurs von 44,87 USD aus dem Handel. Zu Beginn des gestrigen Handelstages kam es nur zu einer temporären Erholung bevor sich die Abwärtsbewegung im weiteren Tagesverlauf erneut durchsetzte.

Gestern Nachmittag standen zudem die US-Rohöllagerbestände auf dem Programm. Nachdem diese in der Vorwoche deutlich zurückgegangen waren ( -14,50 Millionen Barrel), wurde auch am gestrigen Handelstag ein Rückgang von 0,559 Millionen Barrel verzeichnet. Im Vorfeld gingen die Prognosen von einem Anstieg der Erdöllagerbestände in Höhe von 5,4 Millionen Barrel aus.

Die Rohölsorte WTI reagiert im Anschluss zunächst bullish und konnte auf über 45,- USD ansteigen. Im weiteren Tagesverlauf wurden diese Gewinne allerdings zum Teil wieder abgegeben.

Im Tageschart lässt sich bei WTI keine entscheidende Veränderung erkennen. Das Tief bei 43,32 USD hat nach wie vor Bestand. Auf der Oberseite hat WTI ein neues tieferes Hoch und damit einen weiteren Widerstandsbereich ausgebildet den es zu beachten gilt.

Sofern WTI die Unterstützung bei 43,32 USD nicht verteidigen kann würde als nächste Unterstützung das Tief vom 11.08. bei 41,60 USD auf die Agenda rücken. Hierunter steht das Tief bei 39,60 USD bereit (rechte Schulter der iSKS). Sollte auch diese Unterstützung fallen, könnte zugleich das o.a. Szenario für eine Trendwende ad acta gelegt werden.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen
Widerstände

43,95 USD
44,70 USD

43,32 USD
45,00 USD

42,10 USD
45,40 USD

41,70 USD
45,80 USD

39,60 USD
47,00 USD

Ausblick für den WTI:

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Auch im Stundenchart steht die Unterstützung bei 43,32 USD im Fokus der kurzfristigen Anleger. Zudem sollte ein Pullback an die 100er-EMA bzw. die 200er-EMA ins Auge gefasst werden. Hier besteht dann die Möglichkeit, Einstiege auf der Shortseite zu suchen sofern sich entsprechende Umkehrformationen im Kerzenchart zeigen.

Da WTI das Marktmuster von steigenden Tiefpunkten auf Stundenbasis am gestrigen Handelstag aufgegeben hat, scheint ein Rücklauf an die Abwärtstrendlinie (schwarz gestrichelt) derzeit unwahrscheinlich. Shortpositionierungen sind auch deshalb in den kommenden Tagen zu bevorzugen. Dafür spricht unter anderem auch die Reaktion von WTI auf den wider Erwarten besser ausgefalleneren Bericht über Erdöllagerbestände. Dass die positiven Zahlen hier nicht für eine Impulsbewegung auf der Longseite gesorgt haben, spricht gegen die Stärke des Bullenlagers bei WTI.