Mit anhaltender Stärke des US-Dollar bleiben auch die Edelmetalle weiter unter Druck. Das gelbe Edelmetall fiel dabei unter weitere wichtige Unterstützungen zurück und erzeugte damit ein weiteres Verkaufssignal. Im Vergleich dazu kann Silber bislang wichtige Kursmarken halten, wodurch hier die letzten Bastionen des Bullenlagers noch Bestand haben. Wie auch an den Aktien- und Devisenmärkten wird es hier von entscheidender Bedeutung sein, wie lange die derzeitige Bewegung noch beibehalten werden kann. Der Dollar hat nun bereits eine massive Rally hinter sich und eine Korrektur beim USD könnte auch zu einer Erholung bei den Edelmetallen führen. Wann hier allerdings eine Korrektur einsetzt, kann nur spekuliert werden.

Marktsituation Gold – 25. November 2016

Mitte der laufenden Handelswoche fiel das gelbe Edelmetall erneut unter die Marke bei 1.200,- USD. Zuletzt erfolgte ein Rücksetzer unter diese Marke im Februar dieses Jahres. Dabei durchbrach das gelbe Edelmetall auch die wichtige Unterstützung in Form des Korrekturtiefs vom 30. Mai 2016 bei ebenfalls 1.200,- USD. Die letzte nennenswerte Unterstützung bei 1.191,- USD wurde dabei ebenfalls bearish durchbrochen. Auf diesem Kursniveau befand sich das Korrekturhoch vom 15. Oktober 2015. Sollte sich dieser Bruch auch auf Wochenbasis als nachhaltig beweisen, dürfte Gold unter technischen Gesichtspunkten seine Abwärtsbewegung fortsetzen und dabei die nächsten markttechnischen Unterstützungen bei 1.170,- USD und 1.130,- USD ins Visier nehmen.

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Diese Unterstützungen bilden zugleich die letzte Unterstützungszone, bevor Gold das bisherige Jahrestief bei 1.046,- USD wieder auf die Agenda nehmen dürfte.

Sollte allerdings eine Stabilisierung über das Wochenende einsetzen und Gold die 1.200,- USD Marke zeitnah wieder zurückerobern, bleibt eine Bodenbildung auf dem derzeitigen Niveau denkbar. Allerdings überwiegt hier deutlich das Risiko einer sich fortsetzenden Abwärtsbewegung.

Unterstützungen und Widerstände Gold:

Unterstützungen

Widerstände

1.182 USD

1.192,- USD

1.170,- USD

1.202,- USD

1.156,- USD

1.220,- USD

1.130,- USD

1.233,- USD

1.113,- USD

1.241,- USD

Marktsituation Silber – 25. November 2016

Bei Silber gestaltet sich die übergeordnete technische Marktlage etwas anders. Hier wurde durch die Abwärtsbewegung am Mittwoch zunächst das Korrekturhoch vom 15. Oktober 2015 bei 16,20 USD für eine temporäre Stabilisierung genutzt. Das Korrekturtief vom 01. Juni bei 15,83 USD liegt bei Silber noch deutlich unter den derzeitigen Notierungen und bietet somit eine weitere Möglichkeit, um die laufende Abwärtsbewegung zu stoppen.

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Für eine Korrekturbewegung bei Silber spricht auch, dass die Abwärtsbewegung nach der US-Wahl mittlerweile über eine vergleichbare Ausdehnung wie die Bewegung zwischen dem 22. September und dem 07. Oktober verfügt.

Dennoch muss wie auch bei Gold festgehalten werden, dass der Abwärtsdruck derzeit überwiegt und die Abwärtsbewegung weiterhin klar intakt ist. Longpositionierungen verbieten sich in diesem Fall und die Börsenweißheit „Never catch a falling knife“ sollte bei Anlegern in diesem Segment unbedingt Beachtung finden. Allerdings sollte man auch bei weiteren Shortpositionen eine gewisse Aufmerksamkeit an den Tag legen, da der Markt nach der langen und dynamischen Abwärtsbewegung auch für eine technische Gegenreaktion gut und reif ist. Der US-Dollar wird auch hier eine wichtige Rolle einnehmen.

Unterstützungen und Widerstände Silber:

Unterstützungen

Widerstände

16,20 USD

16,46 USD

16,15 USD

16,88 USD

15,80 USD

17,22 USD

15,67 USD

17,50 USD

14,80 USD

17,67 USD

Das Kernproblem bleibt bestehen:

Wie oben bereits angesprochen und bereits in der vergangenen Handelswoche beschrieben, bleibt der US-Dollar bei den Edelmetallen der entscheidende Faktor. Dies hat sich auch im Vergleich zur letzten Handelswoche nicht geändert, weshalb es ausreicht, sich die Beweggründe der aktuellen Bärenrally nochmals vor Augen zu führen.

Eine anziehende US-Wirtschaft und Inflation neben steigenden Renditen bei den Anleihen und eine aggressivere Notenbankpolitik der FED sorgen mitunter für einen erstarkenden USD. Insgesamt ein Umfeld, in dem Edelmetalle weniger gefragt sind bzw. stärker unter Druck geraten.

An den US-Aktien- und Devisenmärkten hat sich dieser Trend auch in der vergangenen Handelswoche fortgesetzt, weshalb Gold und Silber weiter unter Druck bleiben. Unterm Strich lässt sich daher festhalten, dass Gold und Silber erst zu einer Korrektur ansetzen können, wenn die derzeitige Aktien- und Dollar-Hausse an Schwung verliert.

Ausblick für Gold:

Aufgrund von Thanksgiving in den USA verlief der gestrige Handelstag ohne große Bewegungen und war insgesamt sehr ruhig. Das bot auch den Edelmetallen kurz die Möglichkeit sich zu sammeln und die Abwärtsbewegung temporär durch ein kurzes Korrekturmuster in den untergeordneten Trendstufen auszusetzen.

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Die hier ausgebildete Seitwärtsrange ist auch für den heutigen Handelsbeginn entscheidend. Sofern diese Range bullish getriggert werden kann besteht die Chance eine technische Gegenbewegung zu etablieren. Bei einem bearishen Bruch dürfte sich die Abwärtsbewegung hingegen fortsetzen.

Ausblick für Silber:

Für Silber ergibt sich grundsätzlich ein ähnliches Szenario. Der hier ausgebildete Abwärtstrendkanal ist nach wie vor intakt. Hinzu kommt das Tagestief vom Mittwoch bei 16,20 USD, welches als Unterstützung in den untergeordneten Zeiteinheiten fungiert. Auf der Oberseite stellt das Vorvortageshoch (VVTH) und das Korrekturtief vom 18. November bei 16,46 USD den ersten nennenswerten Widerstand dar.

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Sofern dieser Widerstand am heutigen Tag bullish getriggert wird, dürfte die obere Trendkanalsbegrenzung ebenfalls getestet werden. Darüber hinaus besteht das Potenzial die Gegenreaktion bis auf 16,88 USD fortzusetzen.

Sollte das Vorvortagestief (VVTT) bei 16,20 USD nicht gehalten werden, würde auch hier die Trendkanalsbegrenzung als weiteres Kursziel bereit stehen. Zudem ist mit einer dynamischen Fortsetzung der Abwärtsbewegung in den kommenden Handelsstunden zu rechnen.

Gold/ Silber Ratio:

Das Gold/Silber Ratio liegt anhand der derzeitigen Kursniveaus bei 72,41 und hat damit in den der vergangenen Handelswoche wieder deutlich zugelegt. Damit hat das Gold/Silber Ratio die Überbewertung zu Gunsten von Gold wieder stärker ausgebaut und liegt weiterhin deutlich über dem historischen Durchschnittswert.

Im Durchschnitt lag die Ratio in den vergangenen 60 Jahren bei 57,6 mit einer Standardabweichung von 17,3. Am 01. März dieses Jahres notierte die Ratio noch bei 83 Punkten und damit 3 Punkte über dem historischen Wendepunkt von 80. Aufgrund des Gold/Silber Ratio besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die relative Stärke von Silber aus den vergangenen Wochen beibehalten wird.

Palladium & Platin:

Auch Platin verpasste in der vergangenen Handelswoche einen technischen Befreiungsschlag und kämpft weiterhin mit wichtigen Unterstützungsbereichen. Nachdem die Unterstützungsmarke bei 926,- USD nicht verteidigt werden konnte, wurde im Anschluss das Korrekturtief vom 26. Februar bei 914,- USD ins Visier genommen. Diese Marke konnte am vergangenen Freitag und auch am gestrigen Handelstag verteidigt werden, sodass eine kurzfristige Stabilisierung zumindest möglich erscheint.

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Zu präferieren ist allerdings ein bearisher Bruch der Unterstützung bei 914,- USD. Im Anschluss würden dann die Kursziele auf der Shortseite bei zunächst 900,- USD und im Anschluss bei 845,- USD in den Mittelpunkt rücken. Spätestens dann wäre auch das Jahrestief vom 21. Januar bei 812,- USD eine ernsthafte Option.

Aufhellen würde sich das Chartbild hingegen erst, wenn die Notierungen den Widerstandsbereich zwischen 952,- USD und 957,- USD überwinden könnten. Dann wäre auf der Oberseite der Weg bis an die 50er-EMA bei 980,- USD frei.

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Seit Jahresbeginn befindet sich Palladium in einer intakten Aufwärtsbewegung, die derzeit noch durch den Widerstand bei 742,- USD gedeckelt wird. Dieser Widerstand wurde zwar im Laufe der vergangenen Handelswoche kurzzeitig überschritten, konnte bislang aber nicht nachhaltig überwunden werden.

So notiert Palladium derzeit zwischen dem o.g. Widerstand und dem Zwischenhoch vom 30. September bei 727,- USD. Auch hier hat sich die Situation im Vergleich zur Vorwoche kaum geändert. Sofern der Widerstand zeitnah und auf Tagesschlusskursbasis überwunden werden kann, wäre zunächst weiteres Potenzial für Kursanstiege bis auf 800,- USD bzw. 832,- USD. Hier befinden sich die zwischenzeitlichen Jahreshochpunkte aus 2015.

Sofern der Ausbruch nicht auf Anhieb gelingen sollte, bieten die eingezeichneten Unterstützungsbereiche entsprechende Korrekturziele. Von dort sollte dann ein neuer Anlauf auf den Widerstandsbereich erfolgen.

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