Bereits in der Vorwoche wurde für das Devisenpaar EUR/USD eine eventuelle Bodenbildung thematisiert. Einen ersten Schritt in diese Richtung hat der EUR/USD mit der Verteidigung der Unterstützung bei 1,0352 USD getan. Von dort konnte sich der EUR/USD in der vergangenen Handelswoche positiv entwickeln und die bisherigen Widerstände wieder ins Visier nehmen. Unterbrochen wurde der Kursanstieg allerdings vom US-Arbeitsmarktbericht am vergangenen Freitag. Insbesondere die gestiegenen Löhne deuten auf die Umsetzung des vom FED skizzierten Szenarios in 2017 hin. Bleibt abzuwarten ob sich diese Entwicklung auch bestätigt.
Übergeordnete Marktsituation EUR/USD 10. Januar 2017:
Nachdem der EUR/USD die Unterstützung bei 1,0352 USD auf Tagesschlusskursbasis auch am vergangenen Dienstag verteidigen konnte, ging es zunächst wieder deutlicher aufwärts. Hier spielte die Sorge der Anleger, dass der US-Arbeitsmarkt sich schlechter entwickeln könnte und das FED von den drei geplanten Zinsanhebungen in 2017 abrücken könnte, eine wichtige Rolle. Der US-Dollar kam vor dem Bericht daher etwas unter Druck was gleichzeitig steigende Notierungen beim EUR/USD mit sich brachte.
Das Währungspaar überwand im Zuge dieser Bewegung den Widerstand bei 1,0525 USD und nahm erneut die 50er-EMA (rot gestrichelt) ins Visier. Mit der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichtes notierte des US-Dollar allerdings wieder etwas fester, sodass ein Bruch der 50er-EMA nicht nachhaltig erfolgen konnte. Zum Wochenschluss ging das Währungspaar mit Notierungen am vorangegangenen Widerstand bei 1,0525 USD aus dem Handel. Dieser Bereich wurde auch zum Wochenauftakt erfolgreich verteidigt.
Die neugeschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft lagen am vergangenen Freitag zwar mit 156.000 Stellen unter den Erwartungen (175.000 neue Stellen wurden erwartet), die Zahlen aus November wurden hierfür aber kräftig nach oben revidiert. Hinzu kam, dass die USA ein deutliches Lohnwachstum verzeichnet (Anstieg der Stundenlöhne im Monatsvergleich um 0,4 Prozent). Insbesondere die anziehenden Löhne stellen für die Zukunft einen Inflationstreiber dar, wodurch das skizzierte Szenario von drei Zinsanhebungen durch das FED weiterhin realistisch erscheint.
In den kommenden Tagen wird die Entwicklung beim EUR/USD weiter vom Marktumfeld abhängig sein. Die Erwartungshaltung an ein aufflammendes Wirtschaftswachstum in den USA ist derzeit sehr hoch. Historisch betrachtet endet diese Rallybewegung nachdem ein neuer US-Präsident gewählt worden ist, in den zwei Wochen um die Vereidigung. Daher ist eine Konsolidierung der Erwartungen getreu dem Motto „Buy the Rumour, Sell the News“ bis zum Februar recht wahrscheinlich.
Damit würde auch eine deutlichere Aufwärtsbewegung beim EUR/USD einhergehen, welche das Potenzial hätte auch die Widerstände bei 1,0666 USD und 1,0800 USD zu überwinden. Ein bullisher Bruch der 50er-EMA wäre hier ein erstes Signal in diese Richtung. Bei nachhaltigen Notierungen unterhalb der Unterstützung bei 1,0352 USD bleibt eine Fortsetzung der übergeordneten Abwärtsbewegung das wahrscheinlichere Szenario.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen
Widerstände
1,0556
1,0582
1,0510
1,0622
1,0482
1,0632
1,0451
1,0666
1,0352
1,0800
Ausblick für den EUR/USD:
Nach dem Zwischenhoch vom vergangenen Freitag bei 1,0622 USD korrigierte das Währungspaar EUR/USD nach dem US-Arbeitsmarktbericht, wie oben bereits beschrieben, auf 1,0510 USD. Dort konnte das Währungspaar am gestrigen Handelstag eine temporäre Bodenbildung vollziehen und im späten Handel wieder eine dynamische Aufwärtsbewegung etablieren. Dabei bleibt abzuwarten, ob das Währungspaar seinen Anstieg fortsetzen und über den Widerstand bei 1,0622 USD ansteigen kann oder ob auf Stundenbasis zunächst eine Korrekturbewegung vollzogen wird.
Sofern der Widerstand bullish getriggert wird sollte es zu weiteren Anstiegen kommen. Zeigt das Währungspaar in der Nähe des Widerstandes hingegen eine bearishe Reaktion sollten Anleger das Zwischentief bei 1,0510 USD und ggf. eine temporäre Flaggenbildung auf der Agenda haben.
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