Die Preise für WTI und Brent gerieten in der vergangenen Handelswoche stark unter Druck. Während die amerikanische Rohölsorte mit 47,50 USD je Barrel wieder deutlich unter die 50,- USD Marke fiel, rutschte auch Brent kurzzeitig auf knapp 50,30 USD ab. Von ihren Bewegungstiefs konnten sich beide Rohölsorten zwar wieder etwas erholen, der Ausblick bleibt aber dennoch bescheiden. Dabei scheint sich in der vergangenen Woche nun die Anspannung entladen zu haben, welche sich bereits seit Jahresbeginn aufgebaut hat. Die OPEC hatte die Erdölpreise zwar zwischenzeitlich durch ihre Produktionskürzung gestützt, aber keinen grundsätzlichen Wandel der Angebots- und Nachfragesituation geschaffen. Die Problematik ist an dieser Stelle bereits häufiger thematisiert worden und kam in der Vorwoche nun zum Tragen.

Übergeordnete Marktsituation WTI – 16. März 2017

Eine 100%ige Garantie für den Preisrutsch in der vergangenen Handelswoche gab es allerdings nicht. Hierfür war die technische Ausgangslage zu positiv. Allerdings hat sich aus diesem Blickwinkel die Situation nun ebenfalls stark eingetrübt, sodass in den kommenden Tagen nicht mit stärkeren Preisanstiegen zu rechnen ist. Eine technische Gegenbewegung bleibt aber möglich. Diese könnten Anleger dann nutzen, um weitere Shortpositionen aufzubauen.

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Ein passender Einstieg würde sich hierbei am Widerstandsbereich um 51,50 USD ergeben. Hier verläuft gleichzeitig die 100er-EMA (gelb gestrichelt). Die 50er-EMA (rot gestrichelt) notiert derzeit bei 52,20 USD und nähert sich dem Widerstandsbereich bei 51,50 USD ebenfalls von oben an. Von dort könnte ein Test der übergeordneten Aufwärtstrendlinie erfolgen (untere schwarze Aufwärtstrendlinie). Diese notiert aktuell bei ca. 46,60 USD. Dort stünde dann eine langfristige Entscheidung für die Rohölpreise auf der Agenda. Solange diese technische Unterstützungsmarke aber verteidigt werden kann, ist ein mittelfristiger Ausbruch auf der Oberseite aber noch nicht vom Tisch.

Hauptverantwortlich für den Kursrutsch sind insbesondere negative Nachrichten von der OPEC. Während vor einigen Wochen noch darüber spekuliert worden ist, ob die OPEC die Förderkürzungen ausweitet oder verlängert, scheint die OPEC nun allmählich die Geduld zu verlieren. Daneben scheinen auch die Streitigkeiten zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten des Ölkartells eine größere Rolle einzunehmen.

So berichtete unter anderem Reuters, dass die OPEC nicht bereit sei durch Förderkürzungen die US-Ölindustrie zu finanzieren. So kam auch die Meldung, dass Saudi-Arabien seine Fördermenge im Februar stark erhöht hat, nicht überraschend. Gleichzeitig zeigte sich der saudische Ölminister Khalid Al-Falih unzufrieden mit der Umsetzung der Förderkrüzungen. Er betonte, dass sein Land nicht allein die Lasten tragen könne und sich andere Staaten ebenfalls an ihre Zusagen halten müssten.

Entgegen der Erwartungen kamen gestern positive Impulse von den Erdöllagerbeständen in den USA. Hier wurde im Vorfeld ein Anstieg von 3,0 Mil. Barrel erwartet. Tatsächlich gingen die Lagerbestände aber um 0,2 Mio. Barrel zurück. Dies stellte den ersten Rückgang der Lagerbestände seit neun Wochen dar.

der 50er-EMA notiert hatte. Damit ist ein erstes technisches Verkaufssignal noch vermieden worden.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

48,75 USD

49,45 USD

47,60 USD

50,50 USD

46,60 USD

51,25 USD

45,20 USD

51,85 USD

43,10 USD

52,20 USD

Ausblick für WTI:

Temporär sind für WTI insbesondere die 200er-EMA und der Widerstandsbereich bei 49,30 USD relevant. Diese Marken wurden im Anschluss an den Zinsentscheid des FED bereits kurzfristig überwunden. Sollte dieser Anstieg auch zum heutigen Handelsauftakt Bestand haben, würde als nächstes der Widerstand bei 50,50 USD in den Fokus der Anleger rücken. Darüber bleibt der übergeordnete Widerstand bei 51,25 USD eine mittelfristige Hürde.

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Auf der Unterseite ist das gestrige Tagestief bei 48,75 USD zu beachten. Fällt WTI unter diese kurzfristige technische Unterstützung stünde zunächst das aktuelle Wochentief bei 47,60 USD auf der Agenda, bevor die derzeitige bearishe Impulsbewegung fortgesetzt werden dürfte.

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