In Anbetracht der abnehmenden Unsicherheit gewinnt die europäische Gemeinschaftswährung auf den Märkten. Die Investoren haben die Ankündigung der vorgezogenen Wahlen in Großbritannien und den Ausgang der ersten Wahlrunde in Frankreich wohlwollend aufgenommen. Von „Stärke“ zu sprechen, ist dennoch zu früh. Ob sich die Lage klärt, hängt nicht nur von der zweiten Wahlrunde in Frankreich ab, sondern möglicherweise auch von der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), dass QE-Programm endgültig abzuwickeln. Mittelfristig nehmen wir also den Herbst in Visier.

Nun kommen wir zu unserer Technischen Analyse:

Hier geht es zum Chart!

Rückblick

Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,0720/1,0710. Er notierte damit über dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Am Mittwoch bewegte sich der EUR/USD zunächst seitwärts, ohne über die 1,0730 zu kommen. Diese Bewegung stellt sich am Donnerstag ein. Im weiteren Handelsverlauf konnte sich der EUR/USD bis in den Bereich der 1,0775/77 schieben, dort kam er jedoch nicht weiter. Es folgte ein Rücksetzer, der am Freitag erneut unter die 1,0700 ging. Der EUR/USD konnte sich allerdings im Handelsverlauf bei 1,0680 stabilisieren und am Abend wieder über die 1,0700 laufen. Er ging bei 1,0723 aus dem Wochenhandel. Zu Wochenbeginn eröffnete der EUR/USD mit einem großen Gap über der 1,0800. Am Montag kam es zunächst zu einem kleineren Rücksetzer, der sich jedoch bei 1,0840/35 stabilisierte. Der EUR/USD bewegte sich an diesem Handelstag in einer engen Range seitwärts, bevor es am Dienstagnachmittag dann zu einem Ausbruch über die 1,0900 kam. Der EUR/USD markierte sein Tageshoch bei 1,0949 und konnte sich im Nachgang auch in diesem Bereich festsetzen.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum lag deutlich und dauerhaft über dem Hoch der Vorperiode. Der EUR/USD konnte sich erstmals seit Mitte November wieder über die 1,0900 schieben – beachtlich. Ebenso deutlich lag das Tief im aktuellen Betrachtungszeitraum über dem des letzten Betrachtungszeitraums. Der EUR/USD konnte sich damit in den letzten fünf Handelstagen eindrücklich erholen. Er hat den Ausbruch bestätigt. Auch das ist positiv zu werten. Die Range war mit 269 Pips deutlich höher als fünf Handelstage zuvor und lag über dem Durchschnitt des Jahres 2017.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR/USD mit dem Überschreiten der 1,0823/25 weiter bis an die 1,0834/37 laufen könnte. Dieses Level hat sich mit dem Gap am Montag eingestellt. Wir waren in unserem Setup allerdings auch der Meinung, dass es nicht zu deutlichen Notierungen über der 1,0837 kommen sollte. Das war so nicht richtig. Der EUR/USD war zu Wochenbeginn wesentlich fester und ist auch deutlich weitergelaufen als erwartet. Richtig war jedoch die Einschätzung, dass es bis zum Ende der letzten Handelswoche übergeordnet seitwärts gehen sollte. Mit größeren Bewegungen hatten wir am Montag gerechnet, was sich auch so eingestellt hat.

Wochenhoch*: 1,0949 Vorwoche 1,0736

Wochentief*: 1,0680 Vorwoche 1,0588

Wochen-Range*: 269 Pips Vorwoche 148 Pips

*Betrachtungszeitraum 19.04.2017 bis 26.04.2017

Wie könnte es weitergehen?

Euro-WS: 1,0877/87…..1,0970….1,1055/91….1,1158….1,1205/29

Euro US: 1,0922/04….1,0877/32….1,0798/60/35/25……1,0681/41/10

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden

Box-Bereich: 1,1524 bis 1,0223

Tagesschlusskurs-Marken: 1,0965 und 1,0588

Intraday-Marken: 1,0798 und 1,0640

Range: 1,2355 bis 0,9631

Euro-Chart

Der EUR/USD hat sich zu Wochenbeginn mit dem Gap-up aus seinem Abwärtskanal katapultiert. Am Dienstag hat er den Ausbruch bestätigt. Somit spricht einiges dafür, dass diese Bewegung kein Fehlausbruch ist, sondern mit Substanz und Dauer aufweisen könnte. Das Chartbild hat sich in den letzten Handelstagen deutlich aufgehellt. Der EUR/USD notiert erstmals wieder über der 1,0900 und hat damit das Niveau von Anfang bis Mitte November 2016 erreicht. Übergeordnet wäre jetzt Platz bis in den Bereich der 1,1150/1,1220. Ob der EUR/USD diese Bewegung ausbildet, werden die nächsten Handelstage zeigen.

Der EUR/USD hat vom Ergebnis der französischen Präsidentschaftswahlen profitiert. Wie haltbar das Ganze ist, werden die nächsten Handelstage zeigen. Zum einen steht die Ankündigung des US-Präsidenten im Raum, dass die geplanten „phänomenalen Neuigkeiten“ zur Steuerpolitik am Mittwoch bekannt gemacht werden. Zum anderen tagt am Donnerstag die EZB. Wir gehen nicht davon aus, dass sich die aktuellen geldpolitischen Eckpunkte verändern werden. Am Freitag wird dann das US-Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal 2017 veröffentlicht. Mit diesen Zahlen wird sich zeigen, ob und in welchem Maße die Politik und die Maßnahmen der US-Administration bereits Eingang in die Wirtschaft gefunden haben. All diese Events könnten einen potentiellen Einfluss auf den EUR/USD haben.

Zum Markt in den kommenden fünf Handelstagen: Der EUR/USD könnte zunächst versuchen, sich über der 1,0940 stabilisieren und dort zu etablieren. Gelingt dies, könnte er versuchen, die 1,0944/47 und anschließend die 1,0955/57 zu erreichen. Kann er sich über die 1,0957 schieben, hätte er die Möglichkeit, die 1,0965/67 und dann die 1,0978/80 beziehungsweise auch die 1,0988/90 zu erreichen. Schafft es der EUR/USD in den nächsten fünf Handelstagen, die 1,0990 zu überwinden, hätte er dann auch die Chance, die 1,1000/04, die 1,1012/14 und die 1,1025/27 beziehungsweise die 1,1035/37 zu erreichen. Über der 1,1035/37 hätte er dann weiter Platz, um bis in den Bereich der 1,1050/53, der 1,1064/67 und der 1,1080/84 zu laufen.

Kann sich der EUR/USD nicht über der 1,0940 stabilisieren und rutscht er erneut unter diese Marke, wäre mit Rücksetzern zu rechnen, die zunächst an die 1,0928/25, dann an die 1,0918/15 und weiter bis an die 1,0904/00 gehen könnten. Kann sich der EUR/USD bei 1,0900 nicht stabilisieren, könnten ihn die Rücksetzer weiter an die 1,0888/85 beziehungsweise an die 1,0872/70 und an die 1,0857/55 bringen. Unter der 1,0855 könnte der EUR/USD weiter zurücksetzen und die Anlaufziele bei 1,0840/38, 1,0822/20 und 1,0811/09 erreichen. Kann sich der EUR/USD nicht an der 1,0809 stabilisieren, wäre mit weiteren Rücksetzern zu rechnen, die bis 1,0795/93 und dann bis 1,0780/78 gehen könnten. Setzt der EUR/USD bis hierher zurück, könnten sich Erholungen einstellen. Gelingen diese allerdings nicht, könnte der EUR/USD weiter nachgeben. Anlaufbereiche wären die 1,0760/58, die 1,0744/42 oder die 1,0729/27. Unter der 1,0727 wäre dann Platz bis an die 1,0717/15, die 1,0707/05 und schließlich bis an die 1,0695/92.

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/ abwärts

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

• 27.04.2017 – EU: Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (Apr)

• 27.04.2017 – USA: Kernrate Gebrauchsgüter Auftragseingang (Mrz)

• 27.04.2017 – EU: EZB Pressekonferenz

• 28.04.2017 – EU: Verbraucherpreisindex (Jahr, Apr)

• 28.04.2017 – USA: Bruttoinlandsprodukt (Q1)

• 01.05.2017 – USA: ISM Einkaufsmanagerindex (Apr)

• 02.05.2017 – DE: Deutsches Herstellungs-Einkaufsmanagerindex (Apr)

• 03.05.2017 – DE: Veränderung der Arbeitslosenquote (Apr)

• 03.05.2017 – USA: Veränderung der Anzahl der ADP non-farm Arbeitsplätze (Apr)

• 03.05.2017 – USA: ISM-Dienstleistungsindex (Apr)

• 03.05.2017 – USA: Bekanntmachung zum Zinssatz der US-Notenbank

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RISIKOHINWEIS: Dieser Artikel liefert eine Einschätzung zum Basiswert EUR/USD, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets UK ist Forex & CFD-Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. Die Verluste können die Einlagen übersteigen! Lesen Sie den kompletten Warnhinweis über folgenden Link. DISCLAIMER: http://www.admiralmarkets.de/risikohinweis



Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.