Der Dax ging am Montagmorgen der vergangenen Handelswoche bei 12.996 Punkten in den vorbörslichen Handel. Er startete damit 9 Punkte über dem Wochenschluss der Vorwoche aber 23 Punkte unter der ersten vorbörslichen Notierung am Montag der Vorwoche. Die Bullen trieben den Dax am Montagmorgen gleich in Richtung der 13.050/70 Punkte, wobei sie bei 13.070 Punkten nicht weiterkamen. Der Dax setzte im weiteren Handelsverlauf zurück, und glitt wieder unter die 13.000 Punkte. Es erfolgte am Dienstag der nächste Angriff auf die 13.070 Punkte, aber auch diesmal konnten die Bullen dieses Level nicht überschreiten. Der Dax setzte wieder zurück, konnte sich aber im Dunstkreis der 13.000 Punkte behaupten, um am Mittwoch das Level bei 13.050/70 Punkten erneut anzulaufen. Hier wurde der Dax erneut abgewiesen. Es kam im weiteren Handelsverlauf zu einem deutlichen Unterschreiten der 13.000 Punkte; der Dax konnte sich im nachbörslichen Handel erst bei 12.912 Punkten stabilisieren und wieder erholen. Diese Erholung setzte sich dann am Donnerstag, auch mit Hilfe der EZB, weiter fort. Der Dax konnte sich im Handel am Nachmittag über die 13.100 Punkte schieben und dort auch festsetzen. Am Freitag morgen wurde ein neues Allzeithoch formatiert. Der Dax kam allerdings nicht weiter als 13.253 Punkte. Er schwankte am letzten Tag der Handelswoche in einer engeren Range seitwärts.
Das Wochentief lag erneut im Bereich der 12.910 Punkte. Der Dax ist damit in den vergangenen drei Wochen dreimal im Bereich dieses Levels (12.907/909/913) abgeprallt. Long Engagements in diesem Bereich hatten damit ein gutes CRV. Das Wochenhoch lag erneut über dem Level der Vorwoche. Der Dax hat damit in der achten Woche hintereinander ein höheres Wochenhoch und auch ein höheres Wochentief formatiert. Das ist ausgesprochen bullisch. Nach dem kleinen Wochenverlust in der letzten Woche konnte der Dax wieder einen Wochengewinn ausweisen. In zehn Handelswochen hat der Dax nur in zwei Wochen einen kleinen Verlust ausgewiesen. Auch das unterstreicht die positiven Rahmenbedingungen. Die Range ist deutlich größer als in der Vorwoche und lag über dem Jahresdurchschnitt. Der Dax hat in den vergangenen 52 Handelswochen einen Gewinn von über 2.500 Punkten oder gut 25 Prozent machen können, auch wenn es in dieser Zeit 22 Handelswochen gab, in denen der Dax einen Verlust ausgewiesen hat. Das ist ein außerordentliches Ergebnis.
Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der Dax mit dem Überschreiten der 13.147/49 Punkte weiter bis an die 13.161/63 Punkte laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde am Donnerstag erreicht und am Freitag dann deutlich übertroffen, das Setup ist damit nicht aufgegangen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 12.925/23 Punkte dann bis knapp an unser nächstes Anlaufziel bei 12.909/07 Punkten. Dieses Anlaufziel wurde zwar nicht ganz erreicht, aber unsere Vermutung hat gestimmt, dass es in diesem Bereich sehr wahrscheinlich zu Erholungen kommen könnte, somit hat das Setup auf der Unterseite gegriffen.
KW
43/2017
42/2017
41/2017
40/2017
39/2017
Wochenhoch
13.253
13.096
13.038
12.993
12.847
Wochentief
12.013
12.909
12.907
12.849
12.550
Wochenschluss
13.218
12.987
12.998
12.968
12.843
Wochenergebnis
231
-11
30
125
229
Wochen-Range
340
187
131
144
297
Wie könnte es weitergehen?
DAX-WS: 13.220/40/55/79/90…..13.329/34….13.505
DAX-US: 13.197/66/35/08….13.030/18…..12.991/34….12.894/51
Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden.
Chartcheck:
Das Chartbild beim Dax ist nach wie vor bullisch und hat sich in der letzten Woche weiter aufgehellt. Der Index konnte nicht nur über die 13.200 Punkte steigen und sich dort festsetzen, sondern auch ein All-time-high deutlich über diesem Level formatieren. Nachdem es gut drei Wochen in einer engen Range seitwärts gegangen ist, konnte der Dax am Donnerstag der letzten Handelswoche deutlich nach oben laufen. Damit sind jetzt die 13.400/600 Punkte die nächsten übergeordneten Anlaufziele auf der Oberseite. Seit Ende August läuft der Dax ohne größere Rücksetzer nach Norden. Er hat innerhalb der letzten zwei Handelsmonate einen Gewinn von ca. 1.400 Punkten und damit ca. 50 Prozent der Performance der letzten 12 Monate machen können. Rücksetzer sind ohne weiteres bis in den Bereich 12.940/20 Punkte denkbar und problemlos. Erst ein Tagesschluss unter der 12.920 Punkte-Marke würde das Chartbild kurzfristig eintrüben.
Das große Bild im DAX:
Die EZB hat am Donnerstag bekannt gegeben wie sie mit dem Aufkaufprogramm umgehen möchte. In der Summe ist es das, was wir erwartet haben. Das Programm wird (abgespeckt) bis September 2018 laufen. Der Nachfolger des aktuellen EZB Präsidenten wird sich dann in den kommenden Jahren damit beschäftigen müssen, wieder „Luft aus dem Ballon zu lassen“, ohne dass die Märkte Entzugserscheinungen bekommen – was ausgesprochen schwierig sein dürfte. Die Effekte des Auslaufens und einer Anhebung der Zinsen wird aber erst 2019 spürbar werden. Somit hat die EZB dazu beigetragen, dass das Umfeld nach wie vor positiv ist, und aus geldpolitischer Sicht nichts gegen fallenden Kurse an den Aktienmärkten spricht. In den US scheint sich die lange angekündigte Steuerreform zu realisieren. Wahrscheinlich noch dieses Jahr wird es durch beide Kammern gehen und somit Gesetz werden. Details aber sind noch nicht bekannt gegeben. Sollte sich das verfestigen, was bisher grob angekündigt wurde, dürfte dies der US Wirtschaft einen Schub geben: sowohl kurzfristig beim Wirtschaftswachstum und langfristig wesentlich deutlicher bei der Staatsverschuldung. Übergeordnet ist es aktuell so, dass kein politischer negativer Einfluss (Brexit/Nordkorea/Spanienkrise) der Aufwärtsentwicklung des Indizes im Wege steht. Im Moment heißt die Devise der Anleger: buy the dips – the only way is up. Man kann und muss diese Einstellung und diese Entwicklung durchaus mit Sorge und mit Zurückhaltung sehen. Sollte es aber in den nächsten Monaten zu einer handfesten Krise kommen, hätte die EZB nicht allzu viele Möglichkeiten.
Auch der „Bild-Zeitungs Indikator“ ist langsam angesprungen, es gab in den letzten Wochen öfters Berichte in dieser Zeitung, ob „man“ nun an der Börse investieren sollte. Klassischerweise spricht dieser „Bild-Indikator“ dafür, dass die Rallye demnächst zu Ende sein könnte.
Die Einschätzung für die neue DAX-Handelswoche:
Long Setup: Die Bullen könnten zunächst versuchen, den Dax über der 13.200 Punkte-Marke zu etablieren. Sollte dies gelingen, so könnte der Dax dann die 13.228/30, die 13.245/47 und dann die 13.253/55 versuchen zu erreichen. Kann er sich in den nächsten fünf Handelstagen über die 13.255 Punkte schieben, so könnte er dann die 13.269/71, die 13.284/86 bzw. die 13.297/300 Punkte anlaufen. Geht es über die 13.300 Punkte, so wären die 13.319/21, die 13.328/31, die 13.344/46 und dann die 13.356/58 Punkte die nächsten relevanten Anlaufziele. Schafft der Dax es, das Level bei 13.356/38 Punkte zu überschreiten, so könnte er dann die 13.366/68, die 13.379/81, die 13.388/90 und dann die 13.399/402 Punkte anlaufen. Bei dynamischen Aufwärtsimpulsen könnten sogar die 13.415/17 und die 13.427/29 Punkte erreicht werden.
Short Setup: Gelingt es dem Dax nicht, sich über der 13.200 Punkte-Marke festzusetzen, so wären die 13.195/93, die 13.178/76, die 13.157/55 und dann die 13.141/39 Punkte die ersten Anlaufziele auf der Unterseite. Kann sich der Dax bei 13.141/39 Punkten nicht erholen, so könnte er im Nachgang dessen die 13.122/20, die 13.108/05, die 13.098/95 und dann die 13.075/73 bzw. die 13.061/59 Punkte erreichen. Setzt der Dax bis an die 13.070/59 Punkte zurück, so bestehen hier gute Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Bei dynamischen Abgaben könnte der Dax auch die 13.045/42, die 13.035/33 bzw. die 13.018/15 Punkte erreichen. Ausgeprägte Abwärtsbewegungen könnten auch bis 13.008/04 und dann weiter bis 12.990/87 Punkte gehen.
Die wichtigen Marken auf Basis unseres Setup:
• Box-Bereich: 13.733 bis 6.669 Punkte
• Tagesschlusskurs-Marken: 13.346 und 12.946 Punkte
• Intraday-Marken: 13.334 und 12.063 Punkte
• Die Range wäre: 14.221 bis 1.778 Punkte
Übergeordnete erwartete Tendenz in der KW 44/2017: seitwärts
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Quellen: Eigenanalyse; genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4