Die stark umkämpfte Steuerreform in den USA soll endlich durch den Senat gehen, und wird es sogar vermutlich. Die eigentliche Frage ist jedoch, warum der USD weniger an Kraft gewinnt, als er deswegen vermutlich sollte. Die Gründe hierfür könnten darin liegen, dass die Investoren von Trump immer noch enttäuscht oder zumindest weiterhin verunsichert sind. Das Vertrauen wird eben sehr schnell verloren, und nur schleppend wiederaufgebaut. Aus Europa gibt in der Zwischenzeit durchaus starke Argumente für den Euro, vor allem was die gute Inflationsentwicklung und die Konjunkturerwartungen anbetrifft. Ob es für das Paar ausreichen wird, wird sich zeigen.
Nun aber zu unserer Technischen Analyse:
Rückblick (22.11.2017 – 28.11.2017)
Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1751 und damit leicht unter dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Der EUR setzte am Mittwoch noch leicht zurück, um dann von 1,1735 in dynamischen Impulsen über die 1,1800 zu steigen. Am Donnerstag wurde der Anstieg konsolidiert, am Freitag ging es dann in einem weiteren Aufwärtsschub weiter an die 1,1900. Dieses Level wurde am Freitag überwunden und der EUR schaffte es auch, einen Wochenschluss über der 1,1900 zu formatieren. Am Montag setzte sich die Aufwärtsdynamik noch etwas weiter fort. Der EUR konnte sich bis in den Bereich der 1,1961 schieben. Danach setzten aber Gewinnmitnahmen ein, die das Währungspaar dann bis Dienstagmorgen zurück an die 1,1900 geführt haben. Der EUR rutschte am Dienstag dann unter die 1,1900, konnte sich im Handelsverlauf aber nicht wesentlich erholen. Bis zum Abend ging es unter die 1,1850. Erst knapp unter diesem Level gelang dann eine Erholung.
Das Wochenhoch im Betrachtungszeitraum lag 100 Pips über dem Level der Vorperiode. Der EUR konnte sich in den letzten fünf Handelstage über die 1,1900 schieben. Das Tief lag unter dem der Vorperiode und die Range war ebenso deutlich größer als fünf Handelstage zuvor.
Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1882/84 weiter bis maximal 1,1888/90 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde jedoch deutlich überschritten, das Setup hat damit nicht gepasst. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1750 unter unsere nächste Anlaufmarke bei 1,1741/39. Damit hat das Setup auch auf der Unterseite nicht optimal gegriffen.
Wochenhoch*: 1,1961 Vorwoche 1,1861
Wochentief*: 1,1735 Vorwoche 1,1712
Wochen-Range*: 226 Pips Vorwoche 149 Pips
Wie könnte es weitergehen?
EUR/USD-WS: 1,1851/79….1,1909/27/37/53….1,2026/95….1,2155
EUR/USD-US: 1,1825……1,1799/69/28….1,1686/16…..1,1531…..1,1496…..1,1364….1,1204
Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden
Die wichtigen Marken auf Basis unseres Setups
• Box-Bereich: 1,2303 bis 1,0504
• Tagesschlusskurs-Marken: 1,2059 und 1,1689
• Intraday-Marken: 1,1990 und 1,1832
• Die Range: 1,3479 bis 0,9631
Ausblick für die kommenden fünf Handelstage:
Der EUR hat einen bullischen Ausbruch getriggert und hat diesen Ausbruch in der Zwischenzeit bestätigt. Damit hat er das Potential erneut die 1,2000/1,2050 anzulaufen. Ein guter Boden war die EMA200 (im 240er) die sehr gut gestützt hat und auch bei Rücksetzern eine wichtige Anlaufmarke sein könnte. Übergeordnet kann gesagt werden, dass der EUR Aufwärtschancen hat, solange er über dieser Linie notiert. Ein Tagesschluss unter der 1,1730 mit einer Bestätigung am Folgetag würde das Chartbild eintrüben und weitere Rücksetzer könnten dann folgen. Solange das aber nicht der Fall ist, kann der EUR ohne weiteres noch einmal das JH anlaufen. Somit ist das Chartbild aktuell bullisch zu interpretieren.
Fundamentale Betrachtung:
Die nächsten beiden Handelswochen werden interessant. Zum einen soll Ende der Woche die große amerikanische Steuerreform durch den US Senat gebracht werden. Da die Reform auch an bestimmte Teile von Obamacare gebunden ist, erscheint es nicht klar, ob diese Hürde so ohne weiteres genommen wird. Scheitert die Reform im Senat, so muss diese dann in den Vermittlungsausschuss, was dazu führt, dass die Reform nicht mehr in diesem Jahr in Kraft treten kann. Zum anderen steht auch die Erhöhung der Schuldenobergrenze an, die um den 08.12. gelöst werden muss, sonst droht vor Weihnachten ein Government shutdown. Auch hier ist nicht klar, ob es hier Einigungen gibt und wie diese aussehen könnten. Ebenso wird die Fed im Dezember wahrscheinlich noch einen weiteren, wenn auch kleinen Zinsschritt machen. Somit könnte den Währungspaaren ein turbulenter Dezember bevorstehen.
Zum Markt in den kommenden fünf Handelstagen:
Der EUR könnte zunächst versuchen, sich über die 1,1850 zu schieben und dort zu etablieren. Gelingt dies, so könnte er dann versuchen, die 1,1875/77 bzw. die 1,1884/87 zu erreichen. Denkbar ist, dass es mehrere Anläufe benötigt, dieses Level zu überwinden. Im Zweifel könnte es hier auch zu erneuten Rücksetzern kommen. Kann der EUR sich über die 1,1884/87 schieben, so wären die 1,1896/98, die 1,1905/07 und die 1,1924/26 die nächsten Anlaufmarken. Kommt es bei 1,1924/26 zu keinen Rücksetzern, so könnte der EUR dann die 1,1939/41, die 1,1951/53 und dann die 1,1961/63 anlaufen. Bei dynamischen Impulsen wäre auch ein direktes Anlaufen der 1,1975/77, der 1,1985/87 und der 1,1995/97 vorstellbar. Über der 1,1995/97 kämen die 1,2009/11, die 1,2020/22 und die 1,2034/36 in Betracht.
Kann sich der EUR nicht über der 1,1850 etablieren, so wäre mit Rücksetzern zu rechnen die zunächst bis 1,1834/31, bis 1,1826/24 und dann weiter bis an die 1,1808/06 gehen könnten. Setzt der EUR bis in diesen Bereich zurück, so hätte er Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Rutscht der EUR unter die 1,1808/06 wäre mit weiteren Abgaben zu rechnen, die 1,1787/85, bis 1,1777/75 und dann weiter bis 1,1758/55 gehen könnten. Bei dynamischen Abwärtsimpulsen könnten auch die 1,1741/38 und dann die 1,1730/28 erreicht werden. Setzte der EUR bis hier hin zurück, so bestehen hier gute Chancen der Stabilisierung und der Erholung. Wird dieses Level aber unterschritten, so könnte der EUR dann die 1,1717/15, die 1,1706/04 und dann die 1,1698/95 erreichen.
Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/abwärts
Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:
• 30.11.2017 – GER: Veränderung der Arbeitslosenquote
• 30.11.2017 – EUR: Arbeitslosenquote
• 30.11.2017 – USA: Konsumausgaben
• 01.12.2017 – USD: ISM Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe
• 05.12.2017 – USA: Handelsbilanzsaldo
• 05.12.2017 – USA: ISM Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor
• 06.12.2017 – USA: EZB-Rat Sitzung
• 06.12.2017 – USA: ADP Beschäftigung Veränderung
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Im Namen von Admiral Markets wünsche ich Ihnen erfolgreiche Trades!
Ihr Jens Chrzanowski
Geschäftsführer Admiral Markets Partner Deutschland, MT am Germany GmbH
RISIKOHINWEIS: Dieser Artikel liefert eine Einschätzung zum Basiswert EUR/USD, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets ist Forex & CFD Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. Sie können im Extremfall Ihr komplettes Investment verlieren! Die Nachschusspflicht für Kunden mit Hauptwohnsitz in Deutschland entfällt. Die Autoren können ganz oder teilweise in den besprochenen Werten investiert sein. Dieser Artikel erfüllt nicht alle gesetzlichen Anforderungen an eine Analyse und soll deshalb als Marketing-Information verstanden werden. Lesen Sie den kompletten Warnhinweis über folgenden Link: http://www.admiralmarkets.de/risikohinweis
Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.