Die Verhandlungen über ein neues NAFTA-Abkommen gerieten in der letzten Woche überraschend ins Stocken, jedoch scheint der Abschluss auf einem guten Weg zu sein. Der starke Dollar und die boomende US-Wirtschaft könnten den EUR nach unten drücken, doch auch die europäische Wirtschaft, auch mit schwindendem Wachstum, wächst weiter.

Nun aber zu unserer Technischen Analyse:

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Rückblick (29.08.2018 – 04.09.2018)

Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1674 und damit 100 Pips über dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Der EUR sackte am Mittwoch zunächst etwas ab, konnte sich aber bereits wieder bei 1,1650 fangen und im Nachgang dessen am Donnerstag bis in den Bereich der 1,1717 steigen. Hier ging es für den EUR dann nicht weiter. Das Währungspaar setzte bis an die 1,1640 zurück, um dann am Freitag nach einer kleineren Erholung weiter zu fallen. Es gelang dem EUR so gerade den Wochenschluss bei 1,1600 zu formatieren. Das half aber auch nicht viel, denn zu Wochenbeginn ging dann am Dienstag es nach einer kleineren Zwischenerholung an die 1,1628 weiter abwärts. Der EUR lief am Dienstagabend bis in den Bereich der 1,1529 und formatierte hier einen Boden. Die folgende Erholung ging wieder bis an die 1,1590.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum lag unter dem Level der Vorperiode. Der EUR hat es nicht geschafft, dieses Niveau erneut anzulaufen und zu bestätigen. Das Tief hingegen lag exakt auf dem Niveau der Vorperiode. Von hier aus ging es auch wieder dynamisch aufwärts. Der Wochenschluss lag unter dem Niveau des letzten Betrachtungszeitraums, ebenso die Range mit 188 Pips.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1703/05 weiter bis an die 1,1719/21 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde um 2 Pips verfehlt. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1555/53 deutlicher unter unser maximales Anlaufziel bei 1,1542/40. Damit hat das Setup nicht perfekt gepasst.

  • Wochenhoch*: 1,1717 Vorwoche 1, 1733
  • Wochentief*: 1,1529 Vorwoche 1,1529
  • Wochenschluss: 1,1600 Vorwoche 1,1621
  • Wochen-Range*: 188 Pips Vorwoche 204 Pips

Wie könnte es weitergehen?

  • EUR/USD-WS: 1,1611/24/40/72……1,1703/33/57….1,1802…..1,1912…..1,2036/90
  • EUR/USD-US: 1,1578/58/31/05….1,1497/37……1,1355/34/13/01…..1,1257/41

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden.

Ausblick für die kommenden fünf Handelstage:

Chartcheck:

Der EUR hat in den vergangenen Handelstagen fast uns Anlaufziel bei 1,1730/33 erreicht. Richtig war die Einschätzung, dass im Nachgang dessen wieder Rücksetzer anstehen. Das hat sich realisiert. Der EUR ist in den letzten Handelstagen unter die EMA50/20 gefallen. Der EUR konnte sich im Frühhandel heute Morgen wieder über die EMA200 zurückschieben- Ob das Bestand hat bleibt abzuwarten (im 4h Chart). Insgesamt hat sich damit das Chartbild eingetrübt. Im Daily ist gut zu erkennen, dass das Währungspaar zwischen der EMA50 und der EMA20 eingeklemmt ist. Aktuell sind kleinere Erholungsbewegungen denkbar, diese haben das Potential wieder bis in den Bereich der 1,1720/33 zu gehen. Spätestens hier wird es wieder schwer weiter zu kommen. Auf der Unterseite bildet der Bereich bei 1,1530/00 eine belastbare Unterstützung, wie im letzten Setup auch ausgeführt.

Solange das Währungspaar weder über die 1,1720/33 kommt noch unter die 1,1530/00 fällt, solange könnte er in dieser Box seitwärts laufen. Geht es darunter oder darüber und wird diese Bewegung auf Tageschlussbasis bestätigt, so könnte sich dann eine größere Bewegung einstellen. Ob sich dies in den kommenden fünf Handelstagen realisiert bleibt abzuwarten.

Fazit: Wir können das Fazit aus dem letzten Setup erneut nutzen, da sich übergeordnet nicht viel geändert hat. Vorstellbar ist, dass der EUR in den kommenden Handelstagen zunächst seitwärts laufen könnte. Die Box muss dabei nicht sonderlich groß sein. Auf der Oberseite könnten die 1,1730/50/70 die Marke sein, an denen sich Abpraller einstellen, auf der Unterseite könnten die 1,1520/1,1490 eine belastbare Unterstützung sein.

Rahmenbedingungen:

In den letzten Handelstagen hat vor allem die Argentinien Krise die Schlagzeilen beherrscht. Hier nimmt die Inflation und die Abwertung der Währung immer weiter zu, der IWF hat Kredite zur Verfügung gestellt, um dadurch das Szenario beherrschbarer zu machen. Insbesondere die Schwellenländer leiden aktuell unter der US Zinspolitik. Da die Fed die Zinsen vergleichsweise deutlich angezogen hat, ziehen Investoren sich aus diesen (Risiko-) Ländern zurück. Dieser Mittelabfluss verstärkt die Krise dieser Länder. Argentinien versucht aktuell mit einer Erhöhung der Leitzinsen das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

Der Türkei könnte die gleiche Entwicklung nehmen, wenn die Zentralbank nicht endlich handelt. Ebenso würde eine Stützung durch den IWF für Vertrauen bei den Anlegern sorgen. Beides lässt auf sich warten.

Das Problem, dass sich die meisten Länder in Dollar verschuldet haben und jetzt, bedingt durch den Verfall der eigenen Währung, immer größere Schwierigkeiten haben, die Kredite zurückzuzahlen. Sollte die Türkei in größere Schwierigkeiten kommen, so dürfte das auch zweifellos einen Einfluss auf die europäischen Banken haben, die sich in dem Land engagiert haben.

Der Zollstreit zwischen den USA und China beherrscht aktuell nicht die Schlagzeilen, er ist aber alles andere als gelöst. Statt deeskalierend zu wirken, verschärfen die USA ihre Gangart gegenüber den Chinesen. Aktuell können sie sich dabei im Vorteil wähnen, was aber nicht bedeutet, dass die Chinesen keine Reaktionen darauf zeigen werden. Diese werden sich mit Zeitverzug einstellen.

Zum Markt in den kommenden fünf Handelstagen:

Der EUR könnte zunächst versuchen, sich im Bereich der 1,1590 zu halten und zu stabilisieren. Gelingt dies so könnte der EUR dann versuchen, die 1,1604/06, die 1,1620/22 und dann die 1,1634/36 zu erreichen. Vorstellbar ist, dass der EUR im Bereich der 1,1634/36 zunächst nicht weiterkommen könnte. Eventuell ist die Aufwärtsbewegung hier auch beendet. Wird das Level aber dynamisch und mit Momentum angelaufen, so könnte der Index dann die 1,1647/49, die 1,1664/66 und dann die 1,1679/81 erreichen. Über der 1,1679/81 wären die nächsten Anlaufmarken dann bei 1,1692/94, bei 1,1703/05, bei 1,1717/19 und dann bei 1,1730/33 zu suchen. Sollte der EUR bis an die 1,1719/33 laufen, so ist denkbar, dass sich auch hier wieder Rücksetzer einstellen, bzw. die Aufwärtsbewegung beendet ist. Sollte es über die 1,1730/33 gehen, so könnte der EUR noch die 1,1742/44, die 1,1751/53 und dann die 1,1764/66 anlaufen.

Kann sich der EUR nicht über der 1,1590 etablieren, so könnten die Rücksetzer zunächst bis an die 1,1579/77 an die 1,1563/61 und dann an die 1,1555/53 gehen. Im Bereich der 1,1555/53 hat der EUR gute Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Gelingen diese aber nicht, so könnte der EUR dann die nächsten Anlaufmarken bei 1,1542/40 und dann bei 1,1531/29 erreichen. Speziell bei 1,1531/29 hat der EUR gute Chancen auf Erholung. Wird der Bereich bei 1,1531/29 aber mit Momentum und mit Dynamik angelaufen, so könnte er dann die 1,1517/15, die 1,1505/03 und dann die 1,1500/1,1498 erreichen. Unter der 1,1500/1,1497 wären die nächsten Anlaufziele bei 1,1486/84, bei 1,1473/71 bei 1,1458/56 und dann bei 1,1445/43 zu suchen.

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

  • 07.09.2018: EUR – Handelsbilanz DE
  • 07.09.2018: EUR – BIP Wachstum EU
  • 07.09.2018: USA – Non-farm Payrolls
  • 11.09.2018: EUR – ZEW Wirtschaftsindex

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Quellen: Eigenanalyse; genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4


Über den Autor:

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Jens Chranowski

Ihr Jens Chrzanowski
Admiral Markets Group AS
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