Aktuelle Gold Analyse: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader
Überblick: Gold, das große Bild
Einer regelrechten Achterbahnfahrt gleicht die Entwicklung bei Gold seit der vergangenen Woche. Dem im letzten Marktbericht kommentierten Spike auf Grund des US-amerikanischen Attentats auf den iranischen General Qasem Soleimani folgte vergangenen Mittwoch ein zweiter, noch dynamischerer, in Folge des durch das iranische Militär durchgeführten Vergeltungsschlags. Dieser war zwar lediglich symbolischer Natur, im Moment seiner Ausführung konnte dies aber naturgemäß nicht eingeschätzt werden, und so schoss das gelbe Edelmetall als klassisches Save-Haven-Instrument auf gut 1.611 US-Dollar. Nach Beurteilung der Auswirkungen der iranischen Raketenangriffe und der folgenden sehr sanften Töne des amerikanischen Präsidenten am Nachmittag des gleichen Tages, war der Höhenflug beendet, und Gold suchte sich seinen Platz im Bereich zwischen $1.545 und $1.563, mit nun jedoch weiterem Zug nach unten.
Mit sinkender Eskalationsstufe rückt nun auch das Tagesgeschäft wieder verstärkt in den Fokus. Allen voran die für den morgigen Mittwoch auf der Agenda stehende Unterzeichnung des amerikanisch/chinesischen Phase-1-Deals, der einen ersten Schritt zur Beilegung des Handelskonflikts der beiden Parteien darstellen könnte. „Könnte“ muss man sagen, denn erfahrungsgemäß sind hier neue Überraschungen nicht ausgeschlossen, was wieder eine richtungsweisende Bewegung in den Edelmetallsektor bringen würde.
Großes Anlegerinteresse ist weiterhin an den hohen ETF-Beständen zu erkennen. Diese liegen mit rund 64 Millionen Unzen nur noch knapp unter ihrem Rekordwert von 2012 (76,1 Millionen Unzen). Das World Gold Council äußerte sich zudem zuversichtlich hinsichtlich des Trends umfangreicher Zentralbankkäufe und prognostiziert weiterhin ein anhaltendes Niedrigzinsumfeld, beides positive Nachfrageaussichten für 2020. Nochmals hingewiesen sei auf die weiter desolate Stromversorgungssituation in Südafrika (sie auch Gold-Analyse vom 17.12.2019). Bis auf weiteres hält diese Situation dort an, was die Förderaktivitäten der Minen weiterhin negativ beeinflusst, mit entsprechenden Folgen für das zukünftige Angebot.
Nicht unberücksichtigt lassen sollte man allerdings die Daten des aktuellen Commitment-of-Traders-Reports, der spekulative Longs von über 390.000 Kontrakten zeigt. Diese Daten werden allerdings dienstags erhoben (und erst freitags veröffentlicht), der umsatzstarke Rally-Mittwoch ist darin also gar nicht erfasst, was bedeuten dürfte, dass der tatsächliche Wert noch höher liegt. Schon die veröffentlichte Anzahl kommt jedoch schon sehr nah an den Extremwert (401.611 Kontakte) heran, im Falle des Falles ist hier erhebliches Potenzial für ausgedehntes Stopp-Loss-Selling gegeben. Die schon erwähnten rekordnahen ETF-Holdings sind vor diesem Hintergrund ebenfalls mit gemischten Gefühlen zu betrachten.
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Quellen: Eigenanalyse; genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4
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