Ein kleines finanzielles Zubrot kann wohl jeder gut gebrauchen, insbesondere, wenn mit dem Zusatzverdienst wenig Zeit und Arbeit verbunden sind. Genau das versprechen zahlreiche Microjob-Apps, bei denen man für die Nutzung oder Erfüllung bestimmter Aufgaben Geld oder Gutscheine erhält. Doch wie seriös sind diese Apps eigentlich? Worauf sollte man bei der Nutzung achten? SpardaSurfSafe, eine Initiative der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, erklärt, was es mit solchen Apps auf sich hat.
Mit der Beantwortung von ein paar Fragen oder dem Spielen von Apps Geld zu verdienen, klingt zu schön, um wahr zu sein. Doch mit sogenannten Microjob-Apps soll das tatsächlich möglich sein. Sie versprechen Gutscheine oder sogar bares Geld, auch wenn sich das „Gehalt“ zugegebenermaßen in Grenzen hält. Die App tritt dabei als Vermittler auf und verteilt kleine, meist schnell zu erledigende Aufgaben an einen möglichst großen Nutzerkreis. Spezielle Vorkenntnisse sind dafür normalerweise nicht nötig, meist muss der Nutzer einen Werbespot ansehen, eine kurze Umfrage bearbeiten oder eine bestimmte App herunterladen. Ist die Aufgabe erledigt, erhält man dafür entweder Punkte, die dann für Gutscheine bekannter Shops eingelöst werden können oder kleinere Geldbeträge, die beispielsweise über PayPal ausgezahlt werden. Da man die Prämien per Klick auf dem Bildschirm verdient, spricht man in diesem Zusammenhang auch von Clickworkern.
„Für Unternehmen ist die Nutzung solcher Apps praktisch, da man über Plattformen sehr viele freiwillige Helfer ohne Personalkosten oder Zeitaufwand erreicht. Für den Nutzer hingegen bietet sich die Möglichkeit, Aufgaben zu erledigen, wann immer es in den persönlichen Zeitplan passt“, erklärt Götz Schartner vom Verein Sicherheit im Internet e.V., einem der Mitveranstalter von SpardaSurfSafe. „Da die gezahlten Beträge pro Aufgabe allerdings meist sehr gering sind, müssen Clickworker viel Zeit investieren, um tatsächlich einen nennenswerten Gewinn zu machen. Als Nebenjob, um die Fixkosten zu decken, sind diese Apps also nicht geeignet, das sollte man immer bedenken!“
Darüber hinaus sollte man auch genau prüfen, was die App bietet und wie es um die Sicherheit bestellt ist, bevor man sich registriert, denn Tests der Verbraucherzentralen zeigen, dass es unter den Microjob-Angeboten auch viele schwarze Schafe gibt. So haben sich die Verbraucherschützer testweise bei „Goldesel“, „Cash Pirate“ und „Gift Wallet“ registriert, nachdem zu diesen Apps Beschwerden eingegangen waren. Das Ergebnis: Nicht nur war das Punktesammeln extrem aufwendig und langwierig, teilweise wurden die mühsam erarbeiteten Prämien überhaupt nicht ausgezahlt. Außerdem gingen über die extra für den Test eingerichtete E-Mail-Adresse innerhalb von vier Wochen mehr als 10.000 Werbemails ein und über die bei der Registrierung bei „Goldesel“ angegebene Telefonnummer gingen aggressive Werbeanrufe ein. Die Mails stammten von E-Mail-Marketing-Firmen, denen die Microjobber jedoch keine Einwilligung in die Nutzung ihrer Daten gegeben hätten. In den Datenschutzerklärungen und Teilnahmebedingungen sei eine Weitergabe der Nutzerdaten nicht erwähnt worden. „Hier liegt auch ein großes Risiko der Nutzung solcher Apps: Wer sich bei einer der Apps registriert, muss dafür fast immer einiges von sich preisgeben. Daher sollte man in den AGB der Apps genau prüfen, was mit den eigenen Daten passiert. Aber selbst wenn dabei alles okay zu sein scheint, ist das keine Garantie dafür, dass mit den Informationen kein Schindluder getrieben wird, wie der Test der Verbraucherzentrale zeigt“, fasst Schartner zusammen.
Wer überlegt, sich über eine der zahlreichen Microjob-Apps etwas dazu zu verdienen, sollte also genau hinsehen. Einen guten ersten Eindruck erhält man, wenn man sich die Bewertungen im App Store oder bei Google Play ansieht. Wie sind die Erfahrungen anderer Nutzer? Gibt es Beschwerden, dass Prämien nicht ausgezahlt wurden oder es fast unmöglich ist, genug Punkte für eine Prämie zu erhalten? Werden vermehrt Spam-Anrufe oder E-Mails erwähnt? Auch die Nutzungs- und Datenschutzbedingungen sollte man sorgfältig überprüfen, sonst können böse Überraschungen drohen.
Weitere Informationen zu diesem und vielen weiteren Themen sowie Tipps zum sicheren Umgang mit dem Internet finden sich auf der Webseite von SpardaSurfSafe: https://www.spardasurfsafe-bw.de/
Über SpardaSurfSafe – eine Initiative der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg
Veranstalter und Träger von SpardaSurfSafe ist die Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, die gemeinsam mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg, dem Verein Sicherheit im Internet e. V. und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg das Großprojekt im achten Jahr durchführt. In Kooperation mit den IT-Sicherheitsexperten der 8com GmbH & Co. KG wurde ein Konzept entwickelt, das die Schüler im Rahmen des Unterrichts im Umgang mit den Neuen Medien aufklärt. „SpardaSurfSafe ist für uns ein Herzensprojekt, das wir mittlerweile in 32 verschiedenen Städten in Baden-Württemberg durchgeführt haben. Rund 450.000 Teilnehmer konnten seit dem Start von dem Programm profitieren. Dafür bekommen wir durchweg positives Feedback von den Teilnehmern, ob Schüler, Eltern oder Lehrer“, erklärt Martin Hettich, Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg.