Computer sind aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Ob zuhause, beim Einkaufen oder im Job, es gibt kaum einen Bereich, in dem die Digitalisierung noch nicht Einzug gehalten hat. Doch um die Computer dazu zu bringen, zuverlässig zu tun, was sie sollen, sind Menschen nötig, die die gleiche Sprache sprechen. Kurz: Man muss programmieren können. SpardaSurfSafe – eine Initiative der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, zeigt, wie man die zukunftsträchtige Fähigkeit erlernt – und wie man mit diesem Wissen zum Hacker werden kann.
Wenn man Jugendliche nach ihren Berufswünschen fragt, erhält man immer wieder die Antwort „Irgendwas mit Computern“. Doch Berufsbezeichnungen wie „Programmierer“ oder „Software-Ingenieur“ haben sie dabei selten im Sinn. Hacker hingegen strahlen eine gewisse Coolness aus. Sie sind die Bad Boys der IT-Spezialisten – obwohl der Unterschied zu den erstgenannten Jobs eigentlich gar nicht besonders groß ist. „Hacken hat viel mit Neugier zu tun und dem Ehrgeiz, immer wieder Fehler und Schwachstellen in Software zu entdecken und auszunutzen. Das sind Eigenschaften, die man haben muss und eher nicht erlenen kann. Trotzdem müssen Hacker vor allem programmieren können, um diese sogenannten Bugs überhaupt ausnutzen zu können“, erklärt Götz Schartner vom Verein Sicherheit im Internet e.V., einem der Mitveranstalter von SpardaSurfSafe.
Tatsächlich steht die Programmiersprache oder auch der Programmier-Code für Befehle, die dazu führen, dass Programme bestimmte Aktionen ausführen. So sorgen sie im Hintergrund dafür, dass man sich durch virtuelle Spielewelten bewegen, im Netz shoppen oder andere Arbeiten mit Smartphones, Laptops und Co. verrichten kann. „Es gibt ein berühmtes Bild der Softwarepionierin Margaret Hamilton, die neben einem Stapel Papier steht, der genauso hoch ist wie sie selbst. Dabei handelt es sich um den Quellcode der Software für die Mondlandung von Apollo 11. Man stelle sich vor, wie schwer es ist, bei dieser Menge Text keinen Fehler zu machen!“, fasst Schartner zusammen. Und genau solche Fehler nutzen Hacker aus, um in Netzwerke einzudringen. Für solche Angriffe sind fundierte Programmierkenntnisse als Grundlage unerlässlich.
Um das Programmieren zu erlernen, gibt es viele Möglichkeiten, die einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind. Von Büchern über YouTube-Videos bis hin zu Volkshochschulkursen – wer die Grundlagen des Programmierens lernen will, hat dazu reichlich Gelegenheiten. Schwieriger wird es dann bei der Auswahl der Programmiersprache. Um ein erstes Gespür zu entwickeln, eignet sich die Erstellung sogenannter Batch-Dateien, für die man lediglich einen Windows-PC, den Microsoft Editor und die entsprechenden Befehle braucht. Damit lassen sich kleinere Befehle erstellen, um beispielsweise den Computer herunterzufahren. Welche Programmiersprachen man später erlernt, kommt auch darauf an, auf welchen Bereich man sich spezialisieren möchte.
Irgendwann gelangt der Programmierer an den Punkt, an dem er entscheidet, ob er sich als Web-, Anwendungs- oder Systemprogrammierer betätigen will, denn für all diese Bereiche gibt es unterschiedliche Programmiersprachen. Webprogrammierer haben sich darauf spezialisiert, Webseiten zu entwickeln. Anwendungsprogrammierer entwickeln hingegen Software. Dabei muss man zwischen Desktop-Anwendungen und mobilen Apps unterscheiden, da für beide Bereiche unterschiedliche Programmiersprachen wichtig sind. Systemprogrammierer wiederum spezialisieren sich auf die Entwicklung von Betriebssystemen wie Windows, Apple OS, Linux oder auf die Firmware von Mobilgeräten wie Android und iOS. Sie benötigen neben geeigneten Programmiersprachen auch fundiertes Wissen über die Hardware, für die diese Systeme programmiert werden.
Wer also Hacker werden möchte, sollte zunächst einmal die Grundlagen des Programmierens lernen und sich dann auf einzelne Programmiersprachen spezialisieren. Einen spielerischen Einstieg in die Welt des Hacking bieten zum Beispiel etablierte Szene-Webseiten wie https://tryhackme.com/ oder https://www.hackthebox.com/
Weitere Informationen zu diesem und vielen weiteren Themen sowie Tipps zum sicheren Umgang mit dem Internet finden sich auf der Webseite von SpardaSurfSafe: https://www.spardasurfsafe-bw.de/
Über SpardaSurfSafe – eine Initiative der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg
Veranstalter und Träger von SpardaSurfSafe ist die Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, die gemeinsam mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg, dem Verein Sicherheit im Internet e. V. und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg das Großprojekt im achten Jahr durchführt. In Kooperation mit den IT-Sicherheitsexperten der 8com GmbH & Co. KG wurde ein Konzept entwickelt, das die Schüler im Rahmen des Unterrichts im Umgang mit den Neuen Medien aufklärt. „SpardaSurfSafe ist für uns ein Herzensprojekt, das wir mittlerweile in 32 verschiedenen Städten in Baden-Württemberg durchgeführt haben. Rund 450.000 Teilnehmer konnten seit dem Start von dem Programm profitieren. Dafür bekommen wir durchweg positives Feedback von den Teilnehmern, ob Schüler, Eltern oder Lehrer“, erklärt Patrick Löffler vom Verein Sicherheit im Internet e. V.