Das wichtigste Währungspaar der Welt wird heute mit größter Wahrscheinlichkeit unter zwei Dingen leiden: dem QE-Programm der EZB und der erneut ins Rampenlicht rückenden Besorgnis in Bezug auf Griechenland. Die plötzlich errechnete deutsche Schuld gegenüber den Griechen, die seltsamerweise der eigentlichen griechischen Schuld gegenüber den Gläubigern sehr nah kommt, lässt vermuten, dass die Helenen dafür mit allen Mitteln kämpfen werden. Schließlich wäre man die vielen Sorgen fast auf einem Schlag los. Tsipras’ Reise nach Russland könnte der erste Schritt in diese Richtung sein. Preisrabatte auf Gas, günstige Kredite und notwendige Investitionen – genug Druckmittel gegen nicht einsichtige Europäer. Die Reaktion der Märkte auf ein tiefer gespaltenes Europa wäre unmissverständlich. Es bleibt also spannend.
Nun aber zu unserer Analyse:
Rückblick
Zu Beginn des letzten Betrachtungszeitraums bildete der EUR/USD einen kleinen Boden bei 1,0717/35 aus. Er steuerte in diesem Zusammenhang nicht mehr das Tief vom 31.03. an, sondern konnte sich kontinuierlich festigen und weiter ansteigen. Bis zum Gründonnerstag erreichte er die Marke 1,0900. Am Karfreitag überwand er diese Marke dynamisch und stieg bis 1,1036. Er erreichte jedoch das Hoch des vergangenen Betrachtungszeitraums nicht mehr. Zu Beginn der neuen Handelswoche fiel er in zwei dynamischen Schritten wieder zurück, konnte sich aber bei 1,0835 stabilisieren.
Die Wochen-Range ist mit 319 Pips etwa so groß wie im vorherigen Betrachtungszeitraum. Da hatte die Range bei 340 Pips gelegen. Übergeordnet ist der EUR/USD seitwärts gelaufen, wobei er sich an den Hochs und den Tiefs des vergangenen Betrachtungszeitraums orientiert hat. Bisher ist eine Entscheidung ausgeblieben, wohin der Euro mittelfristig steuern könnte. Im Wochenchart könnte man eine Bodenbildung erkennen, jedoch fehlt es dem Euro nach wie vor an Aufwärtsimpulsen.
Unsere Erwartungen der letzten Woche auf der Oberseite: „Ob der Euro es in den nächsten Tagen schafft, die 1,1000 erneut anzulaufen und zu überwinden, muss abgewartet werden. Wir gehen aber nicht davon aus, dass sich die Notierungen im Betrachtungszeitraum nachhaltig über 1,1000 etablieren. Ein Anlaufen der 1,1000 wäre insbesondere bei dynamischen Aufwärtsbewegungen nicht auszuschließen. Sollten sich diese einstellen, so erwarten wir, dass Teile der Gewinne zeitnah abverkauft werden.“ Exakt dieses Szenario hat sich auf der Oberseite eingestellt. Auf der Unterseite hat die 1,0738 auf Tagesschlussbasis gehalten, somit wurden die unteren Anlaufmarken nicht angefahren. Übergeordnet ist unser Setup vollständig aufgegangen.
Wochenhoch*: 1,1036
Wochentief*: 1,0717
Wochen-Range*: 319 Pips
*Betrachtungszeitraum 01.04.2015 – 07.04.2015
Wie könnte es weitergehen?
Euro-WS: 1,0872…1,0921/55…1,1048/89…1,1127…1,1254
Euro-US: 1,0820…1,0788/27/02…1,0673/37/10…1,0572/36/01
Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden.
Box-Bereich: 1,1209 bis 1,0576
Stundenschluss-Marken: 1,0957 und 1,0766
Tagesschluss-Marken: 1,1049 und 1,0872
Range: 1,1166 bis 1,0237
Euro-Chart
Der EUR/USD ist im abgelaufenen Betrachtungszeitraum nicht wesentlich vorangekommen. Er konnte sich nicht über der 1,10er-Marke festsetzen, was eigentlich die zwingende Voraussetzung für weitere Erholungsbewegungen sein sollte. Es ist jetzt für die weitere Entwicklung entscheidend, wie sich der Euro im kommenden Betrachtungszeitraum bewegt. In dieser Woche gibt es wieder einmal einen Showdown in der Griechenland-Frage. Am Donnerstag sind 470 Mio. Euro an den IWF fällig. Die griechische Regierung hat versichert, dass diese Zahlung unproblematisch ist und geleistet wird. Sollte sich dies einstellen, so folgen in einigen Tagen weitere Rückzahlungstermine. Ob sich dann im Laufe des Aprils die erhoffte Entspannung einstellt, bleibt abzuwarten.
Bezogen auf den EUR/USD kann das Setup eigentlich fortgeschrieben werden, da sich im abgelaufenen Betrachtungszeitraum keine Entscheidung eingestellt hat. Denkbar ist, dass es auf der Oberseite zu Erholungsbewegungen kommt, die zunächst in Richtung 1,0870/90 gehen könnten. Sollte es der EUR/USD schaffen, einen Tagesschluss über 1,0957 zu erreichen, so spricht einiges dafür, dass sich die Erholung (zunächst) fortsetzt. Anlaufziele wären dann die Marken 1,1030 und 1,1049. Ob das Währungspaar es in den nächsten Tagen schafft, die 1,1000 erneut anzulaufen und sich dann darüber festsetzen kann, muss abgewartet werden. Sollten die Griechen am Donnerstag die Rückzahlung an den IWF leisten, so könnte dies zumindest kurzfristig zu einer, auch dynamischen, Aufwärtsbewegung führen. Wir gehen aber nicht davon aus, dass diese Erholungen im Augenblick substanziell und nachhaltig sind. Vielmehr ist damit zu rechnen, dass sich vergleichbare Kursmuster einstellen wie im vergangenen Betrachtungszeitraum.
Wesentlich ist auch im kommenden Betrachtungszeitraum, dass der EUR/USD es auf der Unterseite schafft, die 1,0766 auf Tagesschlussbasis zu halten. Gelingt das nicht, so wäre im Nachgang mit einem Anlaufen der 1,0576/480 zu rechnen. Ein Erreichen des Jahrestiefs wäre im Zuge dessen auch nicht auszuschließen.
Sollten sich im Betrachtungszeitraum negative Entwicklungen in der Griechenland-Frage einstellen, so könnte der Druck auf den Euro weiter zunehmen. Eine Dollar-Euro-Parität wäre damit nur noch eine Frage der Zeit.
Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts
Die wichtigen Veröffentlichungen der nächsten sieben Tage:
- 08.04.2015 – FOMC-Sitzungsprotokoll
- 09.04.2015 – Handelsbilanz Deutschland (Feb)
- 14.04.2015 – Einzelhandelsumsätze USA (Mrz)
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Ihr Jens Chrzanowski
Geschäftsführer Admiral Markets Partner Deutschland, MT am Germany GmbH
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