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In der neuen Handelswoche steht am 07.05.2015 mit den Wahlen in Großbritannien ein Event an, dass möglicherweise bis dato von den Märkten etwas vernachlässigt wurde. Zudem werden die US-Arbeitsmarktdaten für den April am 08.05.2015 publiziert. Als Aktie der Woche wird Anadarko Petroleum aus Texas vorgestellt.
Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten
DAX vollzieht im April die 1.000-Punkte-Korrektur – US-Märkte geben sich stabil
Der DAX vollzog im Monat April eine Korrektur von rund 1.000 Punkten und ging zum Monatsschluss am Donnerstag mit 11.454,38 Punkten aus dem Xetra-Handel. Die Nervosität vom Mittwoch nach schlechten US-BIP-Daten für das erste Quartal 2015 und rund um den Fed-Leitzinsentscheid war hoch. Die Rekordmarke von 12.390,80 Punkten rückt in weite Ferne. Die Tagesumsätze beim DAX via Xetra und Börse Frankfurt zogen an und lagen in den letzten drei Handelstagen des Aprils im Schnitt bei 5,56 Mrd. Euro. Der XDAX notierte um 22:15 Uhr bei 11.398,24 Punkten. Am Maifeiertag blieben die deutschen Handelsplätze geschlossen, in den USA waren die Börsen jedoch geöffnet. An der Wall Street beendete der Dow Jones den ersten Handelstag im Mai mit 18.024,06 Punkten und einem Plus von 1,03 Prozent, die Rekordmarke liegt hier weiterhin bei 18.288,63 Punkten. Der NASDAQ 100 notierte zum Handelsschluss bei 4.479,056 Punkten, der Rekord steht bei 4.562,33 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 schloss mit 2.108,29 Zählern, der Rekord beträgt 2.125,92 Punkte. Der Euro setzt seine starke Erholung gegenüber dem Greenback fort und beendete die Handelswoche bei 1,1199 US-Dollar. Der Preis für eine Feinunze Gold notierte am Spotmarkt bei 1.174,20 US-Dollar, Rohöl der Nordseesorte Brent kostete zum US-Handelsschluss im Juni-Kontrakt 66,48 US-Dollar das Fass. Der Euro-Bund-Future setzte am Donnerstag seine Talfahrt an der EUREX fort und schloss mit 156,96 Zählern. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen liegt aktuell bei 0,36 Prozent – seit dem Rekordtief vom 17.04.2015 mit 0,049 Prozent hat sich die Rendite in knapp zwei Wochen mehr als versiebenfacht. Der Spread zwischen zehnjährigen deutschen Bunds und zehnjährigen US-Staatsanleihen (2,05 Prozent Rendite) hat sich leicht auf 169 Basispunkte verringert. Bundesanleihen bis zu einer vierjährigen Laufzeit rentieren noch mit Negativ-Renditen (vor kurzem rentierten sogar achtjährige Läufer im negativen Terrain). In der neuen Handelswoche begibt die Finanzagentur des Bundes zweijährige Kapitalmarktinstrumente (Schatz) mit einem avisierten Emissionsvolumen in Höhe von 5,0 Mrd. Euro (Neuemission).
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben – Yellen aber hält Wort
Seit 2008 fährt die US-Notenbank schon auf Sicht und stellt den Märkten über ihre Nullzinspolitik, auch „ZIRP“ genannt („Zero Interest Rate Policy“), gigantische Mengen an Liquidität bereit. Die US-Wirtschaft schwächelt jetzt auffällig – das BIP im ersten Quartal 2015 ist nur um 0,2 Prozent gestiegen. „Der Markt hat mit seinem Abverkauf gar nicht mehr auf die Bekanntgabe des Fed-Zinsentscheids um 20:00 Uhr gewartet, die US-BIP-Daten waren bereits vorher das Ereignis des Tages“, so Dirk Friczewsky, Finanzanalyst für LYNX Broker. „Der Winter in den USA wird einmal mehr als Schuldiger ausgemacht, doch auch ein zu schnell erstarkender US-Dollar hat seine Spuren hinterlassen“, so Friczewsky. „Der ersten Veröffentlichung des US-BIPs des ersten Quartals folgen noch weitere Veröffentlichungen. Erst später steht fest, ob die US-Wirtschaft im ersten Quartal tatsächlich gewachsen ist. Andererseits ist es auch gut möglich, dass die Zahlen sogar ein Stück nach oben revidiert werden. Die US-Kernmärkte befinden sich weiterhin in einer Einpreisungsphase für die ersten Zinsschritte. Die Zinswende wird kommen, eher jedoch im September. Wird sie aber einmal eingeleitet, so gibt es marktpsychologisch betrachtet keinen Weg mehr zurück. Die Fed, allen voran Yellen, macht sich sonst unglaubwürdig. Zum Jahresende könnte der US-Leitzins bereits bei 0,50 Prozent stehen.“
Volkswirtschaftliche Daten und Unternehmensnachrichten
Zu Beginn der neuen Handelswoche (die Börsen in Japan und Großbritannien bleiben feiertagsbedingt geschlossen) stehen am Montag um 02:30 Uhr die australischen Inflationsdaten von TD Securities für den Monat April, um 03:00 Uhr die neuseeländischen Rohstoffpreise für den April und um 03:30 Uhr die australischen Baugenehmigungen für den März sowie die australischen Arbeitsmarktdaten mit den Stellenausschreibungen für den April zur Bewertung an. Der chinesische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im April von HSBC wird um 03:45 Uhr ausgegeben. Weiter geht es in der europäischen Session mit den April-Ausgaben einer Reihe von Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe, nämlich um 09:15 für Spanien, 09:30 Uhr für die Schweiz, 09:45 Uhr für Italien, 09:50 Uhr für Frankreich, um 09:55 Uhr für Deutschland und um 10:00 Uhr für die Eurozone. Der sentix-Konjunkturindex für den Mai wird um 10:30 Uhr publiziert. Zum Nachmittag werden die Ankaufvolumina der EZB in Bezug auf Staatsanleihen, Pfandbriefe und ABS aus der Vorwoche veröffentlicht. In den USA wird zeitgleich der ISM New York Index für den April ausgewiesen, um 16:00 Uhr folgt der Auftragseingang der Industrie im März. Rund 80 Unternehmen berichten von ihren aktuellen Quartalsergebnissen, darunter Anadarko Petroleum (USA), Tyson Foods (USA) und Comcast (USA).
Am Dienstag (die Börse in Japan bleibt weiter geschlossen) werden um 01:30 Uhr der australische AIG-Dienstleistungssektorindex für den April, um 03:30 Uhr der australische Handelsbilanzsaldo für den März und um 06:30 Uhr der Zinsentscheid der australischen Notenbank RBA (Reserve Bank of Australia) veröffentlicht. Mit einer Änderung des Leitzinses von derzeit 2,25 Prozent ist vorerst nicht zu rechnen. Aus Frankreich erreichen die Händler um 08:45 Uhr Daten zum Staatshaushalt für den März und aus Spanien werden um 09:00 Uhr die Arbeitslosenzahlen für den April gemeldet. Der britische Einkaufsmanagerindex für den Bausektor im April wird um 10:30 Uhr publiziert. Um 11:00 Uhr werden die Erzeugerpreise für die Eurozone im März veröffentlicht, zeitgleich legt die EU-Kommission ihren Wirtschaftswachstumsbericht (Prognose) für die Eurozone vor. Am Nachmittag werden in den USA um 13:45 Uhr die Ladenkettenumsätze, um 14:30 Uhr der Handelsbilanzsaldo für den März (zeitgleich mit dem Pendant aus Kanada), um 14:55 Uhr die Redbook-Einzelhandelsumsätze, um 15:45 Uhr der Markit-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im April und der Markit-Einkaufsmanageridex Composite für April sowie um 16:00 Uhr das IBD/TIPP-Verbrauchervertrauen für den Mai und der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im April ausgewiesen. Rund 110 Konzerne legen ihre aktuellen Quartalsergebnisse vor, so zum Beispiel Adidas (D), Infineon (D), Lufthansa (D), Holcim (CH), Walt Disney (USA) und UBS (CH).
Am Mittwoch werden um 00:45 Uhr in der asiatisch-pazifischen Session (in Japan bleiben die Börsen geschlossen) die neuseeländischen Arbeitsmarktdaten für das erste Quartal mit der Partizipationsrate, dem Arbeitskostenindex, den Erwerbstätigenzahlen und der Arbeitslosenquote veröffentlicht. Die australischen Immobilienverkäufe im März folgen um 02:00 Uhr und um 03:30 Uhr werden die australischen Einzelhandelsumsätze für den März publiziert. Der chinesische Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im April von HSBC ist um 03:45 Uhr zu bewerten. Aus Frankreich erwarten die Händler um 08:45 Uhr die INSEE-Investitionen des privaten Sektors für das erste Quartal. Eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes des Dienstleistungssektors (jeweils parallel dazu auch der Einkaufsmanagerindex Composite) werden um 09:45 Uhr für Italien, um 09:50 Uhr für Frankreich, um 09:55 Uhr für Deutschland, um 10:00 Uhr für die Eurozone und um 10:30 Uhr für Großbritannien ausgegeben (alle Daten für den April). Die Einzelhandelsumsätze für den März aus der Eurozone werden um 11:00 Uhr ausgewiesen. Die ersten US-Zahlen laufen mit den MBA-Hypothekendaten um 13:00 Uhr über die Ticker, gefolgt vom ADP-Arbeitsmarktbericht für den April, der Produktivität ex Agrar für das erste Quartal und den Lohnstückkosten für das erste Quartal. Um 14:30 Uhr wird der kanadische Ivey-Einkaufsmanagerindex für den April publiziert. Rohölhändler achten auf die Ausgabe des EIA-Ölmarktberichts um 16:30 Uhr. Weitere 120 Unternehmen legen ihre neuesten Quartalsergebnisse vor, darunter Tesla (USA), BMW (D), Met Life (USA), Xing (D), Société Générale (F), Hannover Rück (D), Brenntag (D) und Kuka (D).
Der Donnerstag steht im Zeichen der Parlamentswahl in Großbritannien. Mit Spannung wird deren Ausgang erwartet. Steht dem Vereinigten Königreich gar eine ungewohnte neue Koalition bevor? Um 01:30 Uhr wird der australische AIG-Bauleistungsindex für den April und um 01:50 Uhr die japanische Geldbasis für den April ausgewiesen. Zu 03:30 Uhr werden der chinesische Erzeugerpreisindex für den April und die australischen März-Arbeitsmarktdaten mit der Arbeitslosenquote, der Partizipationsrate und der Erwerbstätigenzahl erwartet. Der Auftragseingang der deutschen Industrie im März folgt um 08:00 Uhr, der französische Handelsbilanzsaldo für den März und die französische Industrieproduktion für den März werden um 08:45 Uhr publiziert, ebenso wie das SECO-Verbrauchervertrauen der Schweiz für das erste Quartal und der britische Halifax-Immobilienpreisindex für den April. Die Schweizer Devisenreserven für den April werden um 09:15 Uhr bekanntgegeben. Der US-Challenger-Stellen-Report für April wird um 13:30 Uhr gemeldet, die US-Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe laufen um 14:30 Uhr über die Ticker. Gleichzeitig werden die kanadischen Baugenehmigungen für den März publiziert. Von rund 130 Unternehmen werden aktuelle Quartalsergebnisse erwartet, darunter Continental (D), E.ON (D), Münchener Rück (D), Siemens (D), Lanxess (D), Beiersdorf (D), Henkel (D), HeidelbergCement (D), Zurich Insurance Group (CH), Repsol (E), Nintendo (J) und Lafarge (F).
Am Freitag werden um 03:30 Uhr aus China der Verbraucherpreisindex und die Handelsbilanz für den April gemeldet. Zeitgleich wird das geldpolitische Statement der RBA (Reserve Bank of Australia) publiziert. Zu 07:45 Uhr erwarten die Händler in Europa die Schweizer Arbeitslosenquote für den April und zu 08:00 Uhr die deutsche Industrieproduktion und Handelsbilanz für den März. Die spanische Industrieproduktion für den März wird um 09:00 Uhr veröffentlicht, der Schweizer Verbraucherpreisindex für den April um 09:15 Uhr und die italienische Industrieproduktion für den März um 10:00 Uhr. Die britische Güterhandelsbilanz und die Handelsbilanz März werden um 10:30 Uhr gemeldet. Die kanadischen Baubeginne im April eröffnen um 14:15 Uhr die nordamerikanische Session. Wenig später um 14:30 Uhr steht mit den US-Arbeitsmarktdaten für den April (NFP / non-farm payrolls) das Highlight der Woche an. Die Zahl der Beschäftigten ex Agrar, die gezahlten Stundenlöhne und die geleisteten Wochenstunden werden ausgewiesen. Die kanadischen Arbeitsmarktdaten mit der Partizipationsrate, den Erwerbstätigenzahlen und der Arbeitslosenquote (alle Daten für April) gehen neben den US-Daten oft unter. Um 16:00 Uhr werden die US-Daten zum Großhandel im März ausgegeben. Kurz vor US-Börsenschluss um 21:30 Uhr beendet der CoT-Report der CFTC die Handelswoche. Zum Wochenschluss legen nochmals rund 30 Unternehmen ihre aktuellen Quartalsergebnisse vor, darunter Toyota (J), Tesco (GB), Osram (D), AOL (USA) und BG Group (GB).
Anadarko Petroleum Corporation – Öl- und Gas-Player aus Texas
Der texanische Öl- und Gas-Konzern Anadarko (Anadarko Petroleum Corporation – ISIN: US0325111070 – Symbol: APC – Währung: USD) gilt als unabhängiges Unternehmen im Bereich von Exploration und Produktion. Das Portfolio des Konzerns umfasst Onshore-Liegenschaften in den Rocky Mountains, in den südlichen Regionen der USA und im Apalachen-Becken. Mit Positionen im Tiefseebereich (offshore / deepwater drilling) im Golf von Mexiko, aber auch Ost- und Westafrika, Algerien, China, Alaska und sogar Neuseeland ist das Portfolio von Anadarko global diversifiziert. Anadarko ist in drei Segmente unterteilt: die Öl- und Gasexploration („exploration“) sowie die Produktion („production“) werden als Bereich „E & P“ zusammengefasst, Öl- und Gasversorgung, Ferntransport und Aufbereitung konstituieren den Bereich „midstream“ und das Marketing bildet das dritte Segment. Neben dem Öl- und Gasgeschäft, ist Anadarko mit Beteiligungen, Lizenzvereinbarungen und weiteren Strukturen im Mineraliengeschäft , Kohle-, Industriemineral- und Natriumcarbonatminengeschäft involviert. Das Unternehmen wurde 1959 gegründet und hat seinen Sitz im US-Bundesstaat Texas in The Woodlands. Anadarko vollzog im Juli 2000 eine Verschmelzung mit der Union Pacific Resources Group und 2006 erwarb man die Kerr McGee Corporation.
Das Öl- und Gasgeschäft ist und bleibt ein umweltschädliches Geschäft. Immer wieder kommt es zu Umweltbeeinflussungen und auch Katastrophen. Die ist auch ein recht düsteres Kapitel bei Anadarko, das zum Beispiel durch seine Beteiligung am „Macondo“-Ölfeld an der Ölpest im Golf von Mexiko 2010 involviert war. Es handelte sich um die schlimmste Ölkatastrophe, die sich je im Golf von Mexiko ereignet hat. Anadarko hat 2011 4 Mrd. US-Dollar an BP gezahlt und die Beteiligung „Macondo“ an BP abgetreten. Die weiteren Risiken lagen von diesem Zeitpunkt an bei BP. 2014 musste Anadarko nochmals eine Rekordstrafe von 5,15 Mrd. US-Dollar für Uranverseuchungen auf Betriebsliegenschaften von Kerr-McGee zahlen, die auch das Grundwasser erreichten.
KLR Group, Jefferies, Argus Research, Credit Suisse, Citigroup, BMO Capital, Imperial Capital, Nomura und Cowen & Company fertigten im März und April Analysen zur Aktie von Anadarko an. Von neun Analysten geben sieben Analysten ein klares Votum zum Kauf („outperform“ und „buy“), der Rest stuft das Wertpapier auf „hold“ (halten) beziehungsweise „neutral“ ein. Die Kurszielspanne reicht von 83,00 US-Dollar (Jefferies vom 09.03.2015) bis 119,00 US-Dollar (Cowen & Company vom 27.04.2015). Kumuliert man die Kursziele der neun Analysen, so ergibt sich daraus ein Durchschnitt in Höhe von 101,78 US-Dollar. Die Aktie ging am Freitag mit einem Kurs von 93,92 US-Dollar aus dem Handel an der NYSE und läuft Schritt für Schritt in die Richtung der Durchschnittskursziele. Insgesamt 515,48 Mio. Aktien sind im Umlauf. Der Markt bewertet Anadarko derzeit mit 48,412 Mrd. US-Dollar. Die Aktie kostete in den letzten 52 Wochen maximal 113,51 US-Dollar und im Tief 71,00 US-Dollar und liegt auf Sicht von fünf Jahren mit rund 33 Prozent im Plus. Damit lief sie dem Gesamtmarkt der an der NYSE gehandelten Wertpapiere hinterher und entwickelte sich stark unterdurchschnittlich (besonders im Vergleich zur Performance des S&P 500 in den letzten fünf Jahren sieht die Aktie schlecht aus). Der Durchschnittskurs der letzten 250 Tage lag bei rund 94,21 US-Dollar. Die größten institutionellen Investoren sind The Vanguard Group, State Street, ClearBridge Advisors, Wellington Management Company, Fidelity, BlackRock (mit Beteiligungsquoten oberhalb der Grenze von drei Prozent). Die sieben aufgelisteten institutionellen Anleger halten zusammen 27,9 Prozent der Anteile (Meldedaten zum Jahresende 2014). Das Wertpapier der Anadarko Petroleum Corporation wird unter anderem im S&P 100 und S&P 500 geführt.
Die Insidertransaktionen gemäß den Übersichten der SEC weisen auf Sicht von zwölf Monaten ein ausgewogenes Verhältnis von Käufern und Verkäufern aus. Insider von Anadarko kauften in 51 Transaktionen insgesamt 688.941 Aktien und verkauften im gleichen Zeitraum bei 36 Transaktionen 625.857 Aktien. Beachte: Experten achten bei den Insidertransaktionen vor allem auf die „echten“ Käufe, die nicht aus einem Vergütungsprogramm für Vorstände und Aufsichtsräte stammen.
Für das Geschäftsjahr 2014 (bilanziert wird bei Anadarko zum 31.12. gemäß US-GAAP) wies der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 18,5 Mrd. US-Dollar (2013: 14,6 Mrd. US-Dollar) aus. Das Ergebnis der gewerblichen Geschäftstätigkeit betrug 5,4 Mrd. US-Dollar (2013: 3,3 Mrd. US-Dollar). Für 2014 wurde ein kräftiger Jahresverlust von 1,8 Mrd. US-Dollar ausgewiesen (2013: 801,0 Mio. US-Dollar). Das „Macondo“-Projekt hat demzufolge tiefe Spuren in der Bilanz von Anadarko hinterlassen. Das Ergebnis je Aktie lag bei netto -3,1938 US-Dollar. Trotz dieser Widrigkeiten schüttet man Geld aus der Substanz an die Investoren aus. Die Ausschüttungssumme wird mit 505,0 Mio. US-Dollar angegeben, die Dividende mit 0,99 US-Dollar je Stammaktie. Für das Geschäftsjahr 2014 beschäftigte die Anadarko Petroleum Corporation gemäß Bilanz 6.100 Mitarbeiter. 7,4 Mrd. US-Dollar an liquiden Mitteln wurden für 2014 deklariert, bei Verbindlichkeiten in Höhe von 39,4 Mrd. US-Dollar. Die Bilanzsumme betrug 61,7 Mrd. Euro. Die Eigenkapitalquote lag 2014 bei 31,98 Prozent (im Vergleich zu den letzten Jahren ist sie damit stark rückläufig – 2013 lag sie noch bei rund 42 Prozent). In den Bilanzprognosen für 2015 und 2016 werden Umsätze in Höhe von 10,08 und 12,07 Mrd. US-Dollar angeführt. Das EBIT soll 2015 140,63 Mio. US-Dollar betragen, 2016 sollen es aber 1,24 Mrd. US-Dollar sein (die Effekte durch die Bilanzkennzahlen von 2014 und obendrein der stark gefallene Ölpreis belasten vorübergehend stark). Der Gewinn je Aktie könnte für 2015 demnach bei -1,84 US-Dollar liegen und sich 2016 auf 0,33 US-Dollar erholen. Die Dividende soll 2015 und 2016 aber mit jeweils 1,08 US-Dollar je Anteilsschein stabil bleiben. Das Nettovermögen je Aktie soll 2015 bei 37,19 US-Dollar liegen und 2016 sogar auf 39,1118 US-Dollar anziehen. Die Nettoverschuldung des Konzerns ist mit 13,64 Mrd. US-Dollar 2015 und 14,01 Mrd. US-Dollar 2016 sehr hoch. Das könnte sich als Risiko erweisen, sollten die Zinsen in absehbarer Zeit steigen und sich folglich die Refinanzierung für Anadarko verteuern. Anadarko hat im April nochmals seine Finanzsituation dargelegt. Von den Ratingagenturen S&P bekam man das Rating BBB „stabil“und von Fitch ebenfalls BBB „stabil“. Anadarko hat derzeit rund 3 Mrd. US-Dollar Cash auf der Hand und weitere 8 Mrd. US-Dollar durch eine fünfjährige Anleihe, 2 Mrd. US-Dollar aus einer 364-Tages-Anleihe und 3 Mrd. US-Dollar aus weiteren Wertpapieren. Nochmals: Steigende Refinanzierungskosten würden eine Anpassung der Projektionen auf Sicht der nächsten 12 bis 18 Monate nach sich ziehen. Am 05.05.2015 legt Anadarko die Ergebnisse für das erste Quartal 2015 vor. Am 12.05.2015 findet die Hauptversammlung in The Woodlands statt.
Unser charttechnischer Ausblick – Achtung – teilweise hohe Volatilität
DAX-Future (Kontrakt 06-15)
In den ersten Handelstagen der Vorwoche hat sich der DAX-Future nochmals leicht positiv entwickelt und den Anstieg bis zum Widerstand von rund 12.100 Punkten geschafft, bevor ein Absturz von etwa 800 Punkten einsetzte. Gerade der Donnerstagshandel war von starkem Momentum auf der Short-Seite geprägt und die Volatilität an diesem Tag lag bei gut 500 Punkten. Das Wochentief lag bei rund 11.350 Punkten, der Wochenschlusskurs knapp unter 11.500 Zählern. Sowohl kurz- als auch mittelfristig scheint der Trend sich gewendet zu haben. Eine Sequenz fallender Hochs und fallender Tiefs kristallisiert sich heraus, was den Handelsfokus vorerst auf die Short-Seite zieht. Bis zur 12.000-Punkte-Marke könnte diese Sichtweise charttechnisch Bestand haben und weitere Tiefs sind nicht auszuschließen. Die Long-Seite ist vorerst kaum eine Überlegung wert.
EUR.USD
An den ersten beiden Handelstagen der vergangenen Woche befand sich der EUR.USD noch in der Range zwischen 1,0500 und 1,1000, was zu wenigen Trades geführt hat. Ab dem Mittwochshandel konnte der Markt dann auf der Long-Seite ausbrechen und bot diverse Kaufmöglichkeiten. Bis in den Bereich 1,1300 konnte sich das Währungspaar zwischenzeitlich vorarbeiten, um zum Wochenschluss knapp unter der Marke 1,1200 seinen Schlusskurs zu finden. Generell scheint der EUR.USD in einer Erholungsphase zu sein und somit könnten vorerst Kurse oberhalb der 1,10er-Marke für die eine oder andere Long-Idee genutzt werden. Im Hinterkopf bleibt jedoch die Tatsache, dass bedingt durch die Schiebezone von Ende Januar bis Anfang März diesen Jahres diverse Widerstände zwischen 1,1300 und 1,1500 lauern. Aus aktueller Sicht bietet sich die Short-Richtung vorerst nur bei aufkommendem Short-Momentum an.
Bund-Future (Kontrakt 06-15)
Montag, Dienstag und Mittwoch bewegte sich der Bund-Future annähernd auf der Stelle. Die Schwankung betrug an diesen drei Tagen lediglich etwa 50 Ticks. Ab Donnerstag entwickelte sich jedoch ein Short-Momentum, welches am ersten Tag rund 150 und am Freitag nochmals etwa 100 Ticks zurücklegte. Zwischenzeitlich war ein Wochentief unter der Marke von 156,50 Punkten abzulesen, der Wochenschlusskurs lag nur knapp unter 156,75 Punkten. Der recht klar zu erkennende Move auf der Short-Seite könnte auch in den kommenden Tagen vorherrschen. Gerade Kurse unter der Marke von 158,00 Punkten könnten weitere Short-Überlegungen darstellen. Vorsicht ist jedoch vor der höheren Volatilität geboten, größere Stops sollten in Trades mit eingeplant werden. Gegebenenfalls wäre bei Kursen über 158,00 die Long-Seite wieder eine Überlegung wert, eine erneute Analyse wäre jedoch zu empfehlen.
S&P-Future (Kontrakt 06-15)
Direkt am Montag konnte der S&P-Future nochmals ein neues Hoch erreichen, bevor der Markt im Laufe der Woche etwas an Boden verlor. Die angepeilten Käufe an Unterstützungen waren in der Summe jedoch nicht negativ. Am Donnerstag markierte der Markt sein Wochentief im Bereich 2.070 Punkte, um am Freitag den größten Teil der Abwärtsbewegung wieder wettzumachen. Knapp über 2.100 Punkten schloss der Markt am Freitagabend. Weiterhin könnten Kurse oberhalb von 2.100 Punkten für Long-Ideen genutzt werden – auf mittelfristige Sicht weiterhin bis zur Unterstützung 2.082. Wie in der Vorwoche sind weitere neue Hochs nicht auszuschließen und das Hoch der Vorwoche im Bereich 2.120 Punkte könnte als realistisches Ziel für Trades dienen. Die Short-Richtung ist weiterhin nur bei aufkommendem Short-Momentum interessant.
Aktie:Anadarko Petroleum Corporation (USD)
Auf Sicht der vergangenen fünf Jahre präsentiert sich die Aktie von Anadarko Petrolium Corp (ISIN: US0325111070 – Symbol: APC – Währung: USD). nicht als die perfekte Wahl für den mittel- bis langfristigen Trendhandel. Tendenziell ist die Entwicklung vom Tief im Bereich um die Marke von 35,00 US-Dollar, bis hin zum Hoch bei rund 113,00 US-Dollar, bezogen auf die blanken Zahlen als recht positiv zu werten, charttechnisch ist der Verlauf jedoch leider sehr unsauber für einen sinnvollen Trendhandel. Auf kurz- bis mittelfristige Sicht boten sich besser nutzbare Möglichkeiten. In den letzten Monaten gab die Aktie von rund 113,00 US-Dollar auf 70,00 US-Dollar nach und arbeitete sich bis zum vergangenen Freitag wieder hinauf bis auf 95,00 US-Dollar. Für weitere Überlegungen bietet sich die 95,00 US-Dollar jetzt als richtungsentscheidende Marke an. Ein nachhaltiges Überschreiten könnte zu weiter steigenden Kursen führen und somit die Long-Richtung in den Fokus für Trade-Ideen rücken. Unter dieser Marke stellt sich das Chartbild etwas unsauberer dar und Zurückhaltung sollte vor übereifrigem Handeln stehen. Auf der Long-Seite wären Ziele von 103,00 und 107,50 US-Dollar nicht unrealistisch.
Webinare:
04.05.2015 um 15:00 Uhr Live Trading der US-Börseneröffnung
05.05.2015 um 19:00 Uhr Vorstellung der Handelsplattform
06.05.2015 um 18:30 Uhr Sentimentanalyse– Stimmungen von Investoren an der Börse richtig interpretieren
11.05.2015 um 19:30 Uhr Live Trading an den US Börsen
12.05.2015 um 19:30 Uhr Gesamtmarktüberblick +Trading Setups (8/12)
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