Das Währungspaar EUR/USD setzte in der vergangenen Handelswoche seine Verschnaufpause fort und fiel zwischenzeitlich bis auf 1.1233 zurück. In diesem Bereich konnte die Korrektur allerdings beendet werden. Zum Wochenschluss wurden darüber hinaus wieder leichte Kursgewinne verzeichnet. In der kommenden Woche steht der Euro und die EZB um Mario Draghi wieder im Fokus.

Marktsituation EUR/USD – 17.04.2016

Zwei Widerstandsbereiche konnten mit einer dynamischen Bewegung nicht überwunden werden. Vielmehr bestätigte sich der Eindruck, dass der EUR etwas tiefer Luft holen muss, um den nächsten Widerstand zu überwinden und sich damit ein weiteres Stück nach oben zu kämpfen. Auffällig ist, dass die derzeitige Aufwärtsbewegung sehr geordnet abläuft und nervöse Ausbrüche in den vergangenen Wochen kaum zu verzeichnen waren. Dies ist unter anderem der fehlenden Präsenz der Notenbanken zuzuschreiben. Diese fehlende Präsenz wird in der kommenden Handelswoche aber wieder ad acta gelegt, da am kommenden Donnerstag der nächste Zinsentscheid der EZB um Mario Draghi im Terminkalender steht.

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Von erneuten Maßnahmen kann zwar nicht ausgegangen werden, gleichwohl wird Mario Draghi sich zu weiteren Plänen äußern und vermutlich abermals bekräftigen, das Möglichste zu tun, um die Inflation wieder in die Richtung der Zielzone bei 2% zu bekommen. Damit würde er im Wesentlichen den Erwartungen des Marktes entsprechend. Von einem schwächer tendierenden Euro ist dann nicht auszugehen und weitere Kursgewinne beim o.a. Devisenpaar wären die logische Schlussfolgerung.

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Nach der zuvor ausgebildeten Seitwärtsphase konnte das Währungspaar bisher keine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung vollziehen. Vielmehr kam es nach der seitlichen Konsolidierung zu einer Ausweitung der Korrektur. Diese Abwärtsbewegung brachte das Währungspaar bis auf 1.1233 und damit bis an einen wichtigen Unterstützungsbereich. In diesem Bereich konnte die Abwärtsbewegung zunächst gestoppt werden und zum Wochenschluss kam es auch wieder zu leichten Erholungen beim Devisenpaar EUR/USD.

Da das Währungspaar in der letzten Handelswoche ein angemessenes Korrekturziel erreichen konnte, erscheint eine Fortsetzung des Marktmusters und eine impulsive Aufwärtsbewegung in der kommenden Woche nicht unwahrscheinlich. Als Initialzündung für eine solche Bewegung könnte unter Umständen der Zinsentscheid der EZB in der kommenden Handelswoche dienen.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

1.1233

1.1333

1.1150

1.1440

1.1115

1.1450

1.1057

1.1495

1.0954

1.1533

1.0824

1.1620

Ausblick für das Währungspaar EUR/USD:

Für Shorttrades ergibt sich dennoch eine interessante Handelsmöglichkeit bei einem Pullback an den vorherigen Unterstützungsbereich (1.1333). In diesem Bereich befindet sich zudem das 38.2-Retracement der konsolidierten Aufwärtsbewegung. Erst wenn dieser Widerstandsbereich überwunden worden ist, wäre diese Handelsidee zu vernachlässigen und weitere Anstiege sowie die Fortsetzung des Marktmusters (vgl. oben) hätten wieder Priorität.

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Wichtige Wirtschaftsdaten für die kommende Handelswoche:

Montag, 18. April 2016:

Am Montag stehen zunächst keine wichtigen Wirtschaftsdaten oder Pressekonferenzen auf der Agenda.

Dienstag, 19. April 2016:

Am zweiten Tag der Handelswoche stehen zunächst die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland um 11:00 Uhr auf der Agenda. Hier prognostizieren die Analysten eine deutliche Aufhellung der konjunkturellen Erwartungen. Nach einem Wert von 4,3 im März wird der ZEW im April bei 8,0 erwartet. Aus den USA stehen um 14:30 Uhr Zahlen zu den US-Baugenehmigungen für März an. Nach zuvor 1.177M wird die Anzahl der erteilten Baugenehmigungen bei 1.200M erwartet. Die Baugenehmigungen zeigen die Anzahl von Genehmigungen für neue Bauprojekte. Diese Baugenehmigungen gelten als Schlüsselindikator für die Bedingungen des Immobilienmarktes und somit für die wirtschaftliche Situation der USA.

Mittwoch, 20. April 2016:

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch folgen Zahlen zur japanischen Handelsbilanz. Nach den chinesischen Daten in der Vorwoche ist diesen Zahlen ebenfalls eine entsprechende Bedeutung beizumessen. Auch vor dem Hintergrund der vergleichbaren Zinspolitik der BoJ. Dabei wird erwartet, dass die japanischen Exporte erneut zurückgehen und im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 Prozent gesunken sind. Weiter geht es am Mittwoch erst um 16:00 Uhr mit Daten zu den veräußerten Eigenheimen in den USA. Die bestehende Veräußerung von Eigenheimen misst die jährliche Anzahl von bestehenden Wohngebäuden, die während des Vormonats verkauft wurden. Nach zuvor 5,08M. veräußerten Eigenheimen wird für März eine Veräußerung von 5,26M. erwartet.

Donnerstag, 21. April 2016:

Der Donnerstag steht unter dem Zeichen der europäischen Zentralbank. Nachdem der Zinssatz am 10. März auf 0,0 gesenkt worden ist, kann von einer weiteren Anpassung zunächst nicht ausgegangen werden. Dennoch wird sich die Aufmerksamkeit der Finanzmärkte wieder auf diesen Donnerstag richten, da die Äußerungen von Mario Draghi regelmäßig für massive Bewegungen an den Aktien- und Devisenmärkten sorgen. Wer hier im kurzfristigen Handel auf dem falschen Fuß erwischt wird, muss mit deutlichen Verlusten kalkulieren. Daher empfiehlt es sich, diese Bewegungen regelmäßig zunächst von der Seitenlinie zu verfolgen und die ersten Reaktionen abzuwarten. Der Zinsentscheid ist für 13:45 Uhr anberaumt. Die anschließende Pressekonferenz sollte allerdings ebenfalls auf der Agenda der Anleger und Trader stehen. Um 14:30 Uhr wird zudem der Philly Fed Herstellungsindex veröffentlicht. Der Philadelphia Fed Index für das herstellende Gewerbe bestimmt die Wirtschaftsgesundheit des Herstellungssektors in Philadelphia und ist ein anerkannter Indikator für den gesamten amerikanischen Wirtschaftsraum. Nach zuvor 12,4 wird der Index für April lediglich bei 7,0 und damit deutlich schlechter erwartet.

Freitag, 22. April 2016:

Kurz nach Handelsbeginn kommen am Freitag um 09:30 Uhr Zahlen zum deutschen Herstellung-Einkaufsmanagerindex (PMI). Hier wird erneut eine leichte Verbesserung prognostiziert und ein Wert von 51,0 nach zuvor 50,7 erwartet. Beim PMI am Freitag handelt es sich um eine erste Prognose für den Monat April. Der PMI gibt einen Hinweis über die Gesundheit des Produktionssektors in Deutschland, weshalb diese Zahlen auch regelmäßig für Bewegung an den Aktienmärkten sorgen können.

Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.