Das Währungspaar EUR/USD konnte das ansteigende Marktmuster in der vergangenen Handelswoche nicht halten. Zwar folgte zu Beginn der Handelswoche ein dynamischer Anstieg, dieser konnte im weiteren Verlauf der Handelswoche aber nicht fortgesetzt werden. Eine weitere dynamische Reaktion nach Verkündung des Zinsentscheids der EZB wurde ebenfalls zeitnah wieder abverkauft.

Übergeordnete Marktsituation EUR/USD – 24.04.2016

Somit konnte der EUR/USD kein neues höheres Hoch im Rahmen des Aufwärtstrends generieren. Hinzu kommt, dass das Währungspaar im weiteren Wochenverlauf unter das Korrekturtief bei 1.1253 zurückfiel und damit ein neues tieferes Tief ausbildete. Nach dem neuen tieferen Hoch bei 1.1377 ist dies eine endgültige Bestätigung für ein fallendes Marktmuster und einen intakten Abwärtstrend. Das Risiko für weitere nachgebende Kurse ist damit deutlich höher als die Chance für zeitnahe dynamische Aufwärtsbewegungen.

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Wie lang diese Situation Bestand haben kann, muss allerdings abgewartet werden, da das FED nächste Woche Mittwoch ebenfalls die Leitzinsen für die kommende Zinsperiode verkündet. Außerdem könnte die folgende Pressekonferenz für neue Impulse sorgen. Sofern sich Janet Yellen weiterhin zurückhaltend im Bezug auf weitere Zinserhöhungen äußern sollte besteht durchaus die Möglichkeit für neue bullishe Impulse beim Devisenpaar.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

1.1210

1.1252

1.1152

1.1285

1.1131

1.1378

1.1057

1.1464

1.0954

1.1495

1.0824

1.1620

Ausblick für das Währungspaar EUR/USD:

Im Stundenchart lässt sich die Marktreaktion nach dem Zinsentscheid der EZB (gelb) besser veranschaulichen. Zunächst kam es zu einem bullishen Impuls. Dieser ist unter Umständen darauf zurückzuführen, dass der EZB-Präsident Mario Draghi keine schnellen neuen Maßnahmen verkündete oder diese sogar durch die EZB umgesetzt wurden. Maßnahmen, die den EUR im Vergleich zu anderen Währungen schwächen würden, blieben somit aus. Als erste Reaktion darauf kam es sodann zu einem kurzen steilen Anstieg. Da sich durch den Zinsentscheid und die anschließende Pressekonferenz die Gegebenheiten aber nicht verändert haben, wurde der ursprüngliche Abwärtstrend sehr schnell wieder aufgenommen. Grundsätzlich eine typische Reaktion nach solchen Pressekonferenzen und unter Umständen auch ein Szenario für den Zinsentscheid des FED am Mittwoch. Bedingung ist aber auch hier, dass sich die grundsätzlichen Gegebenheiten nicht ändern. Dann kann es auch zu nachhaltigen Bewegungen und Trendwechseln kommen.

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Aus technischer Sicht ist zunächst ein Pullback an die eingezeichneten Widerstandsbereiche anzunehmen. Die 50er-EMA sollte dem Währungspaar kurzfristig Unterstützung bieten. An den Widerstandsbereichen besteht dann eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine weitere dynamische Bewegung in Trendrichtung (Short). Die 200er-EMA wäre hierbei ein entsprechendes Kursziel. Dass diese vor dem Zinsentscheid des FED am Mittwoch kurzfristig getestet werden könnte, sollte durch die Anleger zumindest einkalkuliert werden. Weitere richtungsweisende Entscheidungen vor Mittwoch dürfte es aber nicht geben.

Wichtige Wirtschaftsdaten für die kommende Handelswoche:

Montag, 25. April 2016:

Zu Beginn der kommenden Handelswoche stehen um 10:00 Uhr bereits die ersten interessanten Zahlen an. Eine Stunde nach Börseneröffnung wird der Ifo-Geschäftsklimaindex (April) für Deutschland veröffentlicht. Im März lag der Ifo bei 106,7 und konnte im Vergleich zum Februar leicht anziehen. Für den April wird ebenfalls ein leichter Anstieg auf 107,1 erwartet. Bei der Ermittlung des Ifo-Geschäftsklimaindex werden ca. 7.000 Unternehmen zu den Bedingungen und der wirtschaftlichen Stimmung befragt. Weitere wichtige Zahlen kommen am Montag aus dem US-Immobiliensektor. Um 16:00 Uhr MEZ werden die Verkäufe neuer US-Eigenheime gemeldet. Nach 512K im Februar werden die Verkäufe im März bei 527K erwartet.

Dienstag, 26. April 2016:

Am Dienstag stehen vornehmlich Wirtschaftsdaten aus den USA auf der Agenda. Um 14:30 Uhr wird die Kernrate des Verbrauchsgütereingangs veröffentlicht. In der Vorperiode (März) ist die Rate um 1,3 Prozent gesunken. Im März wird hingegen eine leichte Verbesserung der Bestelleingänge von 0,5 Prozent prognostiziert. Die Aufträge der Kern Gebrauchsgüter messen die Veränderung im Gesamtwert von neuen Bestellungen von Gebrauchsgütern. Um 16.00 Uhr wird zudem das CB-Verbrauchervertrauen veröffentlicht. Das CB Verbrauchervertrauen misst den Level des Verbrauchervertrauens in wirtschaftliche Aktivitäten. Für April wird ein leichter Rückgang auf 96,0 erwartet. Im März betrug der Wert des CB-Verbrauchervertrauens noch 96,2.

Mittwoch, 27. April 2016:

Das deutsche Pendant zum CB-Verbrauchervertrauen, der GFK Konsumklimaindex, wird am Mittwoch um 08:00 Uhr veröffentlicht. Nach 9,4 im April wird für Mai ein Wert von 9,5 erwartet. Außerdem werden am Mittwoch Zahlen zum britischen Bruttoinlandsprodukt des I. Quartals veröffentlicht. Das Bruttoinlandsprodukt (GDP) misst die Wertschöpfung und ist ein Indikator für die Wirtschaftsaktivität und Gesundheit der Wirtschaft. Für Großbritannien wird eine Steigerung des BIP von 0,6 Prozent im ersten Quartal 2016 (im Vergleich zum Vorjahr) prognostiziert. Nachdem am vergangenen Donnerstag die EZB mit ihrer Entscheidung über die Leitzinsen im Fokus stand, wird das FED am kommenden Mittwoch nachziehen. Die Veröffentlichung der amerikanischen Leitzinsen erfolgt nach Handelsschluss um 20:00 Uhr. Dabei wird erwartet, dass das FED die Leitzinsen bei 0,5 Prozent belässt und mit weiteren Zinserhöhungen abwartet. Die anschließende Pressekonferenz sollten Anleger ebenfalls auf der Agenda haben, da Aussagen zur kommenden Zinspolitik nicht weniger spannend für die Finanzmärkte sind.

Donnerstag, 21. April 2016:

Am frühen Donnerstag folgen Berichte und Aussagen zur japanischen Geldpolitik der Bank of Japan. Da die japanische Notenbank als Vorreiter der ultralockeren Geldpolitik bekannt ist, ist die dortige Entwicklung auch für die europäischen und amerikanischen Aktienmärkte interessant. Im weiteren Tagesverlauf stehen um 09:55 Uhr Zahlen zur Veränderung der deutschen Arbeitslosenquote auf der Agenda. Diese Rate misst die Veränderung der Anzahl von Arbeitslosen in Deutschland. Ein ansteigender Trend weist auf eine Schwäche des Arbeitsmarktes hin und hat einen negativen Einfluss auf den Verbrauch und somit auf das Wirtschaftswachstum. Nachdem sich die Arbeitslosenquote im März nicht verändert hat wird für April ein Anstieg der Arbeitslosenquote von 4K prognostiziert. Um 14:30 Uhr folgen am Donnerstag noch Zahlen zum amerikanischen Bruttoinlandsprodukt. Die Analysten gehen dabei im I. Quartal von einem Anstieg über 0,7 Prozent aus.

Freitag, 22. April 2016:

Am Freitag stehen lediglich Zahlen zum europäischen Verbraucherpreisindex im Fokus der Anleger. Da es sich bei den Zahlen am Freitag um eine erste Prognose zum Verbraucherpreisindex im April handelt, dürften diese Zahlen am Freitag für Bewegung beim EUR/USD und den europäischen Indizes sorgen. Die erste Prognose wird von den Analysten bei -0,1 Prozent erwartet. Damit würden die Verbraucherpreise erneut eine negative Entwicklung aufweisen und EZB-Präsident Mario Draghi weiter unter Druck setzen.

Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.