Die neue Handelswoche bringt mit den US-Arbeitsmarktdaten für den April neue Hinweise unter anderem für die Lohninflation und den weiteren Zustand der größten Volkswirtschaft der Welt, zudem werden eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor ausgewiesen. Als Aktie der Woche stellen wir den Telekommunikationsdienstleister Drillisch vor.

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Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten

Bank of Japan liefert nicht – NIKKEI 225 rauscht in die Tiefe – DAX und Dow ziehen nach

Die Bank of Japan (BoJ) hat keine weiteren expansiven Schritte und Signale geliefert. Prompt rauscht der japanische Aktienmarkt in die Tiefe und auch Europas und Nordamerikas Börsen geben sich wackelig. Damit kommt wieder Unsicherheit in die Märkte, die bereits seit langer Zeit von den Notenbanken und deren Programmen gestützt werden. Zudem war es der letzte Handelstag des Monats April – der viel zitierte Börsenmonat Mai („sell in May and go away“) beginnt. Beim deutschen Leitindex DAX standen am Freitag per Xetra-Schluss 10.038,97 Punkte auf der Kurstafel. Der XDAX notierte um 22:15 Uhr mit 10.074,07 Punkten nur unwesentlich höher. An der Wall Street beendete der Dow Jones den Handelstag mit 17.773,64 Punkten nur mit einem geringen Abschlag, die Rekordmarke liegt hier bei 18.351,36 Punkten. Der NASDAQ 100 notierte zum Handelsschluss bei 4.341,299 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 schloss mit 2.065,30 Zählern, der Rekord beträgt 2.134,72 Punkte. Der Euro notierte nach US-Börsenschluss bei 1,1451 US-Dollar fester. Eine Feinunze Gold war am Spotmarkt für 1.293,53 US-Dollar zu haben, Rohöl der Nordseesorte Brent kostete zum US-Handelsschluss im Juli-Kontrakt 47,37 US-Dollar das Fass. Der Euro-Bund-Future notierte am Freitag an der EUREX mit einem Schlusskurs von 161,98 Zählern. Bundesanleihen bis zu einer siebenjährigen Laufzeit notieren mit einem Negativzins. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen liegt aktuell bei 0,27 Prozent. Der Spread zwischen zehnjährigen deutschen Bunds und zehnjährigen US-Staatsanleihen (1,83 Prozent Rendite) liegt derzeit bei 156 Basispunkten. In der neuen Handelswoche begibt die Finanzagentur des Bundes am Mittwoch, den 04.05.2016 Kapitalmarktinstrumente (Bobl) mit einer fünfjährigen Laufzeit und einem Emissionsvolumen von 4,0 Mrd. Euro (Aufstockung).

Japans Zentralbank ist gescheitert

„Wenn die Zentralbanken den Finanzmärkten und der Wirtschaft nicht mehr genug Stimuli verabreichen können, wird wohl bald der Staat wieder herhalten müssen“, vermutet Dirk Friczewsky, Finanzanalyst für LYNX Broker.

Ankäufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen, Unternehmensanleihen, Kommunalobligationen, ETFs – die Liste ist schier endlos. So ziemlich alle denkbaren Ankaufziele hatte die japanische Notenbank in den letzten Jahren im Rahmen ihres „QQE-Programms“ in ihr Wirken einbezogen und gigantische Summen in die japanische Wirtschaft gepumpt. Ergebnis: Deflation nicht aufgehalten, kaum bis wenig Wachstum, teils sogar Wachstumsrückgänge.

„Die stetig expansive Notenbankpolitik ist als gescheitert anzusehen“, so Friczewsky. Sollten die Märkte jetzt nochmals wegbrechen, ist wieder der Staat gefragt – steht also ein neues Szenario wie 2008 vor der Tür?

Volkswirtschaftliche Daten und Unternehmensnachrichten

Die Börsen in Großbritannien, China, Hongkong und auch in Russland bleiben am Montag geschlossen. Der Mai-Feiertag – Tag der Arbeit wird hier nachgeholt. In der Nacht zum Montag wird um 00:30 Uhr der AIG-Performance-Index für das verarbeitende Gewerbe im Monat April ausgewiesen, um 03:00 Uhr werden australische Daten zu den Verkäufen neuer Häuser im März sowie Inflationsdaten von TD Securities veröffentlicht. Der chinesische Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im April folgt um 03:45 Uhr und das japanische Pendant von Nikkei um 04:00 Uhr. Die australischen Rohstoffpreise für den April werden um 07:30 Uhr veröffentlicht. Markit weist eine Reihe von April-Einkaufsmanagerindizes des verarbeitenden Gewerbes aus: Den Anfang macht Spanien um 09:15 Uhr, dann werden Daten aus Italien (09:45 Uhr), Frankreich (09:50 Uhr), Deutschland (09:55 Uhr), der Eurozone (10:00 Uhr), Großbritannien (10:30 Uhr) und den USA (15:45 Uhr) publiziert. Zudem werden um 09:15 Uhr Schweizer Einzelhandelsdaten und um 09:30 Uhr der SVME-Einkaufsmanagerindex ausgegeben, beide für April. Um 10:00 Uhr veröffentlicht der VDMA den Auftragseingang des deutschen Maschinenbaus im April. Um 15:30 Uhr ist der kanadische RBC-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im April zu bewerten. Um 15:45 Uhr publiziert die EZB die wöchentlichen Volumina ihrer Ankäufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und ABS. Ein weiterer Einkaufsmanagerindex ist der von ISM für das verarbeitende Gewerbe für die USA im April. Parallel dazu werden die bezahlten Preise von ISM für die USA im April und die US-Bauausgaben im März ausgewiesen. Eine US-Umfrage der Kredit-Sachbearbeiter für das erste Quartal steht um 21:00 Uhr zur Bewertung an. Über 200 Unternehmen berichten von ihren Quartals- und Jahresergebnissen, darunter Anadarko Petroleum (USA), AIG (USA) und Loews (USA).

Am Dienstag bleiben die Börsen in Japan und Russland feiertagsbedingt geschlossen. Als erste Daten laufen um 05:00 Uhr die neuseeländischen Rohstoffpreise für den April über die Ticker, um 06:30 Uhr folgen der Zinsentscheid der Reserve Bank of Australia (RBA) und deren geldpolitisches Statement. Das Schweizer SECO-Konsumklima für das zweite Quartal steht um 07:45 Uhr auf der Agenda. Der Einkaufsmanagerindex für den britischen Bausektor im April erreicht die Märkte um 10:30 Uhr. Die Erzeugerpreise für die Eurozone im März werden zu 11:00 Uhr erwartet. Um 14:55 Uhr werden die Redbook-Einzelhandelsumsätze publiziert, um 15:45 Uhr der ISM New York Index für den April. Nach US-Börsenschluss werden die API-Rohöllagerbestände veröffentlicht. Rund 350 Konzerne veröffentlichen ihre Quartals und Jahresergebnisse, darunter Archer Daniels Midland (USA), BMW (D), BNP Paribas (F), Commerzbank (D), Deutsche Lufthansa (D), Fresenius Medical Care und Fresenius SE (D), Infineon Technologies (D), Hugo Boss (D) und UBS (CH).

Die neuseeländischen Arbeitsmarktdaten für das erste Quartal mit der Arbeitslosenquote, der Zahl der Erwerbstätigen, der Partizipationsrate und den Arbeitskosten leiten um 00:45 Uhr den Mittwoch als Handelstag ein. Die Börsen in Japan bleiben nochmals feiertagsbedingt geschlossen. Um 03:30 Uhr folgen die australischen Baugenehmigungen und -bewilligungen für den März und um 03:45 Uhr der chinesische Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im April. Die französische Handels- und Leistungsbilanz für den März steht um 08:45 Uhr, die spanischen Arbeitsmarktdaten mit der Arbeitslosenzahl für den April um 09:00 Uhr zur Bewertung an. Die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor im April werden um 09:15 Uhr für Spanien, um 09:45 Uhr für Italien, um 09:50 Uhr für Frankreich um 09:55 Uhr für Deutschland, um 10:00 Uhr für die Eurozone (parallel wird auch der Einkaufsmanagerindex Composite ausgewiesen) und um 10:30 Uhr für Großbritannien publiziert. Der Einzelhandelsumsatz der Eurozone im März folgt um 11:00 Uhr. Die ersten Daten aus den USA laufen mit den MBA-Hypothekendaten um 13:00 Uhr über die Ticker. Noch vor der US-Börseneröffnung werden um 14:15 Uhr der ADP-Arbeitsmarktbericht für den April sowie um 14:30 Uhr die Produktivität ex Agrar, der US-Arbeitskostenindex und die Lohnstückkosten (Werte für das erste Quartal) veröffentlicht. Ebenso um 14:30 Uhr ist die kanadische Handelsbilanz für den März zu bewerten. Markit gibt um 15:45 Uhr seine US-Einkaufsmanagerindizes April für den Dienstleistungssektor sowie Composite aus, das Pendant des ersteren von ISM folgt um 16:00 Uhr. Ebenfalls um 16:00 Uhr wird der Auftragseingang der US-Industrie für den März veröffentlicht. Um 16:30 Uhr werden die wöchentlichen EIA-US-Rohöllagerbestandsdaten ausgewiesen. Rund 500 Unternehmen legen Zahlen vor, darunter Beiersdorf (D), Adidas (D), Continental (D), Deutsche Telekom (D), Met Life (USA), Kuka (D), Evonik Industries (D), Elring Klinger (D), Royal Dutch Shell (GB), Société Générale (F) und Tesla (USA).

Am Donnerstag bleiben in vielen Ländern die Börsen wegen Christi Himmelfahrt geschlossen, unter anderem findet in Japan, der Schweiz und in Österreich kein Handel statt. In Deutschland wird regulär via Xetra gehandelt. Es ist mit dünneren Umsätzen zu rechnen. Um 01:01 Uhr werden die britischen BRC-Einzelhandelspreise für den April ausgegeben, um 03:30 Uhr die Einzelhandelsumsätze und die Handelsbilanz Australiens für den März. In der europäischen Session wird um 09:00 Uhr der Halifax-Immobilienpreisindex für den April ausgewiesen, um 11:00 Uhr wird der Wirtschaftsbericht der EZB für die Eurozone veröffentlicht. Am Nachmittag stehen um 13:30 Uhr die US-Challenger-Stellenstreichungen im April sowie um 14:30 Uhr die Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe und die kanadischen Baugenehmigungen für den März zur Bewertung an. Wieder berichten über 500 Konzerne von ihren aktuellen Quartals- und Jahresergebnissen, darunter Alibaba Group (CN), BT Group (GB), Chesapeake Energy (USA), GoPro (USA), Merck & Co. (USA), Repsol (ES).

Der australische Bauleistungsindex für den April eröffnet um 01:30 Uhr den Freitag. Um 01:50 Uhr wird die japanische Geldbasis für den April und um 02:00 Uhr der japanische Durchschnittsverdienstindex für den März ausgewiesen. Das geldpolitische Statement der RBA wird um 01:30 Uhr veröffentlicht. Um 08:45 Uhr werden aktuelle Angaben zum französischen Staatshaushalt im März publiziert. Um 09:00 Uhr stehen die spanische Industrieproduktion für den März und die Schweizer Devisenreserven für den April auf der Agenda. Das Highlight der Woche sind einmal mehr die US-Arbeitsmarktdaten (NFP / non-farm payrolls) für den Monat April um 14:30 Uhr mit der Arbeitslosenquote, der Partizipationsrate, den durchschnittlich geleisteten Wochenstunden, den durchschnittlichen Stundenlöhnen und den geschaffenen Stellen. Zeitgleich werden auch die kanadischen Arbeitsmarktdaten für den April veröffentlicht. Um 16:00 Uhr ist der Ivey-Einkaufsmanagerindex für den April an der Reihe. Die US-Verbraucherkredite für den März werden zu 21:00 Uhr erwartet. Kurz vor US-Börsenschluss wird um 21:30 Uhr der CoT-Bericht der CFTC herausgegeben. Rund 130 Unternehmen berichten von ihren aktuellen Quartalszahlen, darunter ArcelorMittal (LUX), Weyerhaeuser (USA) und Rhön-Klinikum (D).

Drillisch AG – Telekommunikationsdienstleister vom Main

Die Drillisch AG (ISIN: DE0005545503 – Symbol: DRI – Währung: EUR) ist laut Konzernangaben ein großer, netzunabhängiger Telekommunikationsanbieter in Deutschland. Es wird ein breites Portfolio an Dienstleistungen und Produkten für mobile Sprach- und Datendienste angeboten. Drillisch ist den Geschäftsfeldern Mobilfunk und IT zuzuordnen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Maintal bei Frankfurt. Sie wird durch den Vorstand mit Paschalis und Vlasios Choulidis und André Driesen geleitet und durch den Aufsichtsrat unter Vorsitz des Dipl.-Kaufmanns Marc Brucherseifer kontrolliert.

Der größte Wachstumstreiber von Drillisch sind die sogenannten „MVNO-Kunden“, deren Zahl jüngst von 1,928 Mio. auf 2,587 Mio. angewachsen ist. „MVNO“ steht für „Mobile Virtual Network Operator“. Die großen Mobilfunkunternehmen gründeten in den letzten Jahren immer mehr Marken, um in Zeiten fallender Margen neue Zielgruppen anzusprechen oder diese in der Firmenstruktur zu halten. Man lagert teils sogar die Netze aus oder eben auch den Netzbetrieb. Der Wettbewerb ist knallhart geworden und die Mobilfunkanbieter arbeiten teils mit einer Billigstrategie für die Massen bis hin zur ganz speziellen Strategien für eine bestimmte Mobilfunkzielgruppe. Einige MVNOs kennt man auch aus der Werbung, zum Beispiel „simyo“, „klarmobil.de“, „simply“, „Tchibo Mobil“, „Blau Mobilfunk“ oder auch „Aldi Talk“ – die Liste ist lang. Drillisch gestaltet laut den eigenen Produktvorstellungen flexible Mobilfunk- und Datenangebote für den Kunden – dies bewerkstelligt das Unternehmen auf Basis von standardisierten und entbündelten Vorleistungen der großen Mobilfunkanbieter. Die Marken der Drillisch AG sind „yourfone“, „smartmobil.de“, „maXXim“, „simply“, „helloMobil“, „McSim“, „Phonex“, „sim.de“, „eteleon“, „discoTEL“, „discoPLUS“, „discoSURF“, „DeutschlandSIM“, „winSIM“, „PremiumSIM“ und „M2M-Mobil“. Unternehmen der Drillisch AG sind die „Drillisch Online AG“, die „IQ-optimize Software AG“, die „GTCom GmbH“, die „Mobile Ventures GmbH“, die „The Phone House Telecom GmbH“ und die „yourfone AG“.

Der Konzern lässt sich neue Vertriebsstrategien und -wege etwas kosten. Im Jahr 2015 wurden zum Beispiel 64,5 Mio. Euro fürs Marketing aufgewendet, 2014 waren es erst 14,1 Mio. Euro. Bekannte TV-Werbungen sind zum Beispiel die mit dem Sänger Heino für die Marke „smartmobil“ und auch „yourfone“ mit dem Slogan „Für Dich. Für Sie. Für Alle“ wird als Marke aufgebaut. Neben dem sogenannten „Premium-Branding“, dem Schaffen von Marken und Markenwerten, geht man auch offline in eigenen Shops, Partner-Shops, in Shopping-Centern und in Einkaufsstraßen auf Kundenfang. Insgesamt gehören 101 eigene Shops und 114 Partnershops zum Vertriebsnetz. Drillisch rechnet auch für 2016 und 2017 mit steigenden MVNO-Kundenzahlen.

Die Drillisch-Aktie konnte in den letzten Jahren beachtlich zulegen – und das kommt nicht von ungefähr. Die Performance der Aktie stellte nicht nur den TecDAX und DAX in den Schatten, auch das EBITDA weist eine steile Wachstumskurve auf: Von 2010 bis 2015 hat es sich von 49,3 auf 105,6 Mio. Euro verdoppelt. Laut Unternehmensprognose könnte es 2016 sogar auf 115 bis 120 Mio. Euro anziehen. Der Erfolg der Gesellschaft spiegelt sich auch in der Dividendenhistorie wider: Seit 2010 wurden die damalige Dividende von 0,50 Euro signifikant auf zuletzt 1,75 Euro je Stammaktie (2015) gesteigert.

UBS, Equinet, HSBC, Barclays, DZ Bank, Citigroup, Oddo Seydler, Hauck & Aufhäuser, Redburn, Bank of America Merrill Lynch, Berenberg Bank, Commerzbank, Bankhaus Lampe, Macquarie, Warburg Research, Credit Suisse, News Street Research, Jefferies, LBBW und Goldman Sachs fertigten seit Jahresanfang Analysen oder nahmen ein Update ihrer Einstufungen zur Aktie der Drillisch AG vor. Die Kurszielspanne reicht von 30,00 Euro (Commerzbank vom 24.03.2016) bis 60,00 Euro (Barclays vom 14.04.2016). Kumuliert man die Kursziele der 20 Analysen, so ergibt sich daraus ein Durchschnittskursziel in Höhe von 45,30 Euro. Die Aktie ging zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 35,81 Euro aus dem Xetra-Handel. Die Prognosen und das Durchschnittskursziel lassen ein Aufwärtspotenzial vermuten.

Die Wertpapiere der Drillisch AG sind seit dem 22. April 1998 (Datum der Erstnotierung) handelbar. Sie sind im Handelssegment „Prime Standard“ der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen und gehören heute zum Beispiel den Indizes wie TecDAX, CDAX und Technology All Share an. Insgesamt sind 54.764.649 Inhaberstückaktien ausstehend. Der Markt bewertet die Drillisch AG derzeit mit 1,96 Mrd. Euro. Die Aktie kostete in den letzten 52 Wochen 67,79 Euro im Hoch und 32,60 Euro im Tief. Der Durchschnittskurs der letzten 250 Tage lag bei rund 40,50 Euro. Auf Sicht von fünf Jahren kam eine sehr respektable Performance von rund 380 Prozent zustande.

Die Aktionärsstruktur weist der Hauptanteilseignerin „United Internet AG“, die mit ihrer Wagniskapitalgesellschaft „United Internet Ventures AG“ als Investor auftritt, 20,11 Prozent der Anteile zu. Auf den weiteren Plätzen finden sich die Allianz Global Investors Europe GmbH mit 6,43 Prozent, die Alken Luxemburg mit 4,78 Prozent, Dipl.-Kaufmann M. Brucherseifer mit 1,86 Prozent, die Vorstände P. Choulidis mit 0,85 Prozent und V. Choulidis mit 0,73 Prozent sowie die SP Beteiligungsgesellschaft mit 0,05 Prozent und die MV Beteiligungsgesellschaft mit 0,03 Prozent. Der Streubesitz wird demnach auf 65,17 Prozent errechnet – gemäß den Regeln der deutschen Börse beträgt der Streubesitz per 22.04.2016 jedoch 79,89 Prozent.

Für das Geschäftsjahr 2015 (bilanziert wird bei der Drillisch AG zum 31.12. gemäß IFRS in Euro) wies der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 629,5 Mio. Euro aus (2014: 289,6 Mio. Euro, 2013: 290,5 Mio. Euro, 2012: 323,7 Mio. Euro und 2011: 349,1 Mio. Euro). Von 2014 auf 2015 gab es also einen enormen Umsatzsprung. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag für 2015 bei 65,8 Mio. Euro. Das Zinsergebnis lag bei -3,4 Mio. Euro. Als Jahresüberschuss wurden 46,1 Mio. Euro ausgewiesen (2014: 50,1 Mio. Euro). Das Nettoergebnis je Aktie betrug 0,85 Euro. Für 2015 schüttete die Drillisch AG 95,8 Mio. Euro aus – das entspricht einer Dividende von 1,75 Euro je Stammaktie. Im Geschäftsjahr 2015 beschäftigte das Unternehmen gemäß Bilanz 733 Mitarbeiter (2011: 329 Mitarbeiter). Für 2015 wurden 123,4 Mio. Euro an liquiden Mitteln erklärt, das wirtschaftliche Eigenkapital ist mit 353,0 Mio. Euro angesetzt, das gezeichnete Kapital beträgt 60,2 Mio. Euro und die Verbindlichkeiten werden mit 335,7 Mio. Euro ausgewiesen. Die Bilanzsumme liegt bei 688,7 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote betrug rund 51,3 Prozent. In den Bilanzprognosen für 2016 und 2017 werden Umsätze in Höhe von 803,68 und 956,00 Mio. Euro angeführt. Das EBIT soll 2016 86,10 Mio. Euro betragen, 2017 sollen es 127,30 Mio. Euro sein. Der Gewinn je Aktie könnte 2016 demnach bei 1,01 Euro liegen und sich 2017 auf 1,54 Euro steigern. Die Dividende könnte 2016 auf 1,80 Euro je Stammaktie angehoben werden, für 2017 dürfte sie sogar bei 1,95 Euro je Stück liegen. Der Cashflow je Aktie soll 2016 bei 1,595 Euro und für 2017 bei 2,147 Euro liegen. Das Nettovermögen je Aktie soll 2016 5,79 Euro und 2017 5,63 Euro betragen. Für die Nettoverschuldung des Konzerns wird 2016 ein Wert von 17,22 Mio. Euro erwartet und für 2017 ein Anstieg auf 38,30 Mio. Euro prognostiziert.

Die Drillisch AG veranstaltet am 19. Mai 2016 ihre Hauptversammlung in Frankfurt, der Bericht für das erste Quartal 2016 erscheint am 24. Mai.

Unser charttechnischer Ausblick – Märkte charttechnisch etwas unsauber

DAX-Future (Kontrakt 06-16)

In den vergangenen Handelstagen tendierte der DAX-Future leicht abwärts und die Long-Trades liefen teilweise nur wenig ins Plus. Im Laufe des Freitagshandels rutschte der Markt dann unter die Unterstützung bei 10.200 Punkten, was den Long-Vorteil aus kurzfristiger Sicht vorerst außer Kraft setzte. Der Schlusskurs von Freitagabend lag im Bereich 10.100 Punkte. Aus mittelfristiger Sicht sollte die leichte Abwärtstendenz der Vorwoche vorerst noch keine Konsequenzen für die Long-Seite haben. Kurse oberhalb von 10.000 Punkten sind gegebenenfalls weiterhin für Long-Ideen geeignet. Für kurzfristiger agierende Händler sollte sich der Markt erneut über den aktuellen Widerstand von 10.200 Punkten bewegen, um Kaufgedanken mit einem realistischen Ziel von 10.450 Punkten aufzunehmen. Die Short-Seite ist generell kaum eine Option.

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EUR.USD

Die angemahnte Vorsicht auf der Short-Seite hat sich beim EUR.USD bezahlt gemacht. Direkt ab Montag setzte eine erneute Aufwärtswelle ein, welche aus mittelfristiger Sicht ideal ausgenutzt werden konnte. Mit dem ersten Überschreiten des Widerstandes 1,1325 am Dienstag konnte dem Long-Vorteil auch aus kurzfristiger Sicht wieder mehr Bedeutung zugeteilt werden und somit boten sich ab Mittwoch auch hier diverse gewinnbringende Kaufmöglichkeiten. Die Zeichen deuten jetzt für die kommende Woche mehrheitlich auf weitere Hochs hin. Kurse in Richtung 1,1500 oder 1,1550 sind realistisch. Für einen Kauf wäre ein leichter Rücksetzer an die Unterstützung 1,1400 ideal. Die Abwärtsseite ist auch in den kommenden Tagen uninteressant. Nur wenn der Markt nochmals unter die Marke 1,1325 absacken sollte, ergäbe sich eine antizyklische Möglichkeit.

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Bund-Future (Kontrakt 06-16)

Der Bund-Future ermöglichte in den vergangenen Handelstagen diverse Trades auf der Abwärtsseite in Richtung des angepeilten Wochenziels von 161,75 Punkten. Gleich am Montag und Dienstag gab es eine erste Abwärtswelle. Mittwoch und Donnerstag standen im Zeichen einer leichten Erholung. Am Freitag folgte eine zweite Abwärtswelle in Richtung 161,75 Punkte. Der Freitagsschlusskurs lag im Bereich 161,85 Punkte. Vorerst bleibt somit auch in den kommenden Tagen die Abwärtsseite interessant und ein weiteres Tief in Richtung 161,25 Punkte könnte angepeilt werden. Erst ein erneutes Überschreiten der Vorwochenhochs im Bereich 162,75 Punkte käme der Abwärtsseite etwas in die Quere. Long-Trades sind vorerst mit keinem nennenswerten Vorteil versehen.

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S&P-Future (Kontrakt 06-16)

Der S&P-Future zeigte in der ersten Wochenhälfte recht wenig Elan und der eine oder andere Kauf an Unterstützungen endete nur leicht im Gewinn. Am Donnerstag und Freitag setzte dann ein etwas volatilerer Abwärts-Move in Richtung 2.062,50 beziehungsweise 2.050,00 Punkte ein, wobei die Longs-Seite sehr schnell an Bedeutung verlor. Der Schlusskurs lag an der wichtigen Marke von 2.062,50 Punkten. Diese Marke sollte weiter im Auge behalten werden. Kurse darüber sollten trotz des leichten Rückgangs immer noch den Vorteil auf der Long-Seite innehaben. Ein Absacken unter diese Unterstützung könnte Kurse in Richtung 2.025 Punkte nach sich ziehen, was gegebenenfalls auch mit einem oder zwei vorsichtigen Trades umgesetzt werden könnte.

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Aktie: Drillisch AG (EUR)

Die Aktie der Drillisch AG entwickelte sich in den vergangenen Jahren mit einem zwischenzeitlichen Performance-Hoch von gut 300 Prozent recht gut. Mit sauberen Aufwärtsbewegungen über mehrere Monate konnten Trendfolgeansätze teilweise ideal umgesetzt werden. Seit Dezember 2015 setzte bei dem Wert aber eine etwas größere Konsolidierung ein, welche die Aktie zwischenzeitlich wieder bis kurz vor die Marke von 32,00 Euro zurückwarf. Der Schlusskurs am vergangenen Freitag lag bei rund 36,00 Euro. Im Bereich 34,00 bis 44,00 Euro hat sich aus charttechnischer Sicht seit 2015 eine Seitwärtsphase gebildet. Kurse in diesem Bereich mahnen prinzipiell zu erhöhter Vorsicht. Es ist aktuell schwer zu erkennen, welche Richtung den Trendvorteil innehat, und ein willkürliches Hin und Her führt schwer zu gewinnbringenden Trades. Eine Überlegung könnte der Kauf im aktuellen Kursbereich mit rund 42,00 Euro als Ziel sein. Defensiv eingestellte Händler sollten bei diesem Wert eine Handelspause einlegen, um später eventuell ein eindeutigeres Chartbild vorzufinden.

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Webinare:

10.05.2016 um 19:00 Uhr Marktüberblick Deutschland und US-Indizes + Live Trading am US-Markt

11.05.2016 um 18:30 Uhr Setups und die Verwaltung von Trades

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