Die neue Handelswoche bringt gegenüber der Vorwoche etwas mehr Ruhe mit sich. Neben zwei Leitzinsentscheiden der RBA aus Australien und der RBNZ aus Neuseeland werden eine Reihe von Industrieproduktionsdaten sowie BIP-Daten ausgewiesen und am Freitag das Reuters/ Universität Michigan-Verbrauchervertrauen für den Juni. Als Aktie der Woche stellen wir den Online-Marktplatz Amazon.com vor.
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Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten
DAX reagiert verstimmt auf US-Arbeitsmarktdaten und beendet die Woche im Minus – US-Märkte erholen sich zum Handelsschluss
EZB-Präsident Mario Draghi hielt in der letzten Sitzung der Notenbank am Donnerstag keine großen Überraschungen bereit – im Juni beginnt das Ankaufprogramm für Unternehmensanleihen. Der Freitag brachte dagegen die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Mai als neue US-Zinsinterpretationshilfen. Die Zahlen des US-Arbeitsmarkts fielen so schlecht aus, so dass man eine mögliche Zinserhöhung im Juni wohl zu den Akten legen kann. Am Freitag ging der DAX mit 10.103,26 Punkten aus dem Xetra-Handel. Der XDAX notierte um 22:15 Uhr bei 10.107,41 Punkten. An der Wall Street beendete der Dow Jones den Handelstag mit 17.807,06 Punkten, die Rekordmarke liegt hier bei 18.351,36 Punkten. Der NASDAQ 100 notierte zum Handelsschluss bei 4.509,793 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 schloss mit 2.099,13 Zählern, der Rekord beträgt 2.134,72 Punkte. Der Euro schoss nach den US-Arbeitsmarktdaten nach oben und notierte zum US-Börsenschluss bei 1,1367 US-Dollar. Auch der Preis für eine Feinunze Gold wurde durch die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt in die Höhe getrieben. Gold war am Spotmarkt für 1.244,20 US-Dollar zu haben, Rohöl der Nordseesorte Brent kostete zum US-Handelsschluss im August-Kontrakt 49,64 US-Dollar das Fass, nahezu unverändert zum Vortag. Der Euro-Bund-Future notierte am Freitag deutlich fester und beendete den Handel an der EUREX mit einem Schlusskurs von 165,20 Zählern. Bundesanleihen bis zu einer neunjährigen Laufzeit notieren mit einem Negativzins. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen liegt aktuell bei 0,07 Prozent. Der Spread zwischen zehnjährigen deutschen Bunds und zehnjährigen US-Staatsanleihen (1,70 Prozent Rendite) liegt derzeit bei 163 Basispunkten. In der neuen Handelswoche begibt die Finanzagentur des Bundes am Dienstag, den 07.06.2016, Kapitalmarktinstrumente (iBund) mit einer zehnjährigen Laufzeit und einem Emissionsvolumen von 1,0 Mrd. Euro (Aufstockung), sowie am Mittwoch, den 08.06.2016 Kapitalmarktinstrumente (Schatz) mit einer zweijährigen Laufzeit und einem Emissionsvolumen von 5,0 Mrd. Euro (Aufstockung).
Unternehmensanleihen – EZB knabbert an einem weiteren Geschäftsfeld der Banken
„Das Anleihekaufprogramm der EZB knabbert den Banken der Eurozone ein weiteres Geschäftsfeld an – wo sollen die Gewinne denn noch hergezaubert werden?“, so Dirk Friczewsky, Finanzanalyst für LYNX Broker.
„Ab dem 08. Juni will die EZB mit einem weiteren Baustein ihrer quantitativen Lockerung jetzt Unternehmensanleihen ankaufen – Codewort CSPP/Corporate Sector Purchase Programme“, führt Friczewsky aus.
„Mit dem Einstieg in den Erwerb von Unternehmensanleihen wird die EZB auch bald diesen Markt als Geschäftsfeld für Banken weniger rentabel machen. Das wird den Kreditinstituten zusätzliche Geschäftseinbußen bescheren“, ist sich Friczewsky sicher.
Volkswirtschaftliche Daten und Unternehmensnachrichten
In der Nacht zum Montag werden um 03:00 Uhr australische Inflationsdaten für den Mai seitens TD Securities ausgewiesen – parallel dazu erscheinen australische Stellenausschreibungen für den Mai. Die europäische Handelszeit beginnt mit dem deutschen Auftragseingang der Industrie für den Monat April um 08:00 Uhr und setzt sich um 10:30 Uhr mit dem Investorenvertrauen für den Juni von Sentix fort (kurz zuvor sollten noch chinesische Devisenreserven für den Mai ausgewiesen werden). Daten zur TLTRO-Auktion (Targeted longer-term refinancing operations) der EZB werden um 11:30 Uhr veröffentlicht. Zum Nachmittag um 15:45 Uhr publiziert die EZB wie gewöhnlich ihre wöchentlichen Ankaufvolumina für Staatsanleihen, Pfandbriefe und ABS (demnächst auch für Unternehmensanleihen). Um 16:00 Uhr folgt noch der Arbeitsmarktindex der Fed für den Mai (Labor Market Conditions Index). Nur rund 15 Unternehmen, vorwiegend aus den USA, berichten von aktuellen Quartalszahlen und Jahresergebnissen, unter anderem Thor Industries (USA) und United Natural Foods (USA).
Am Dienstag wird um 01:01 Uhr der britische BRC-Einzelhandelsbericht für den Mai ausgegeben, um 01:50 Uhr folgt der Bauleistungsindex für Australien im Mai und zeitgleich die japanischen Devisenreserven für den Mai. Die australische Notenbank RBA (Reserve Bank of Australia) gibt um 06:30 Uhr ihre Leitzinsentscheidung bekannt – parallel dazu steht das geldpolitische Statement der Zentralbankführung zur Bewertung an. Der japanische Leitindex für den April wird um 07:00 Uhr zusammen mit dem Koinzidenzindex für den April veröffentlicht. Die deutsche Industrieproduktion für den April wird um 08:00 Uhr ausgewiesen, die französische Handels- und Leistungsbilanz sowie Daten zum französischen Staatshaushalt für den April werden um 08:45 Uhr zu beurteilen sein und um 09:00 Uhr werden Devisenreserven für die Schweiz im Mai und die spanische Industrieproduktion für den April publiziert. Die britischen Halifax-Hauspreise für den Mai werden um 09:30 Uhr erwartet und das endgültige BIP für die Eurozone im ersten Quartal um 11:00 Uhr. Zum Nachmittag werden aus den USA um 14:30 Uhr Daten zu den Lohnstückkosten und der Arbeitsproduktivität außerhalb des Agrarsektors (beide Datensätze für das erste Quartal) einlaufen. Die US-Redbook-Einzelhandelsumsätze werden um 14:55 Uhr ausgegeben und um 16:00 Uhr folgt das US-IBD/TIPP-Verbrauchervertrauen für den Juni. Ebenso um 16:00 Uhr wird der kanadische Ivey-Einkaufsmanagerindex für den Mai veröffentlicht. Zum Abend hin werden um 21:00 Uhr die US-Verbraucherkredite im April veröffentlicht, um 22:30 Uhr die wöchentlichen API-Rohöllagerbestände und um 22:45 Uhr die neuseeländischen Umsätze im verarbeitenden Gewerbe im ersten Quartal. Rund 40 Konzerne veröffentlichen ihre Quartalsberichte und Jahresergebnisse, unter anderem Fabasoft (D) und Dave & Buster‘s Entertainment (USA).
Die Ausgabe der Daten zu der Kreditvergabe der Banken im Mai in Japan, das japanische BIP für das erste Quartal und die japanische Handels- und Leistungsbilanz für den April leiten um 01:50 Uhr den Mittwoch als Handelstag ein. Die australischen Hypotheken und Investmentkredite für den April werden um 03:30 Uhr ausgegeben, die chinesische Handelsbilanz für den Mai um 04:00 Uhr und die japanische Eco-Watchers-Umfrage (inklusive Prognose) für den Mai wird um 07:00 Uhr veröffentlicht. Um 09:15 Uhr stehen Schweizer Verbraucherpreise für den Mai auf der Agenda der Händler, ferner wird um 10:30 Uhr die britische Industrieproduktion für den April ausgewiesen, sowie die Erzeugung im produzierendem Gewerbe im April. Mit den MBA-Hypothekenanträgen der Woche laufen um 13:00 Uhr die ersten US-Daten über die Ticker. Kanadische Baubeginne werden um 14:15 Uhr gemeldet, kanadische Baugenehmigungen um 14:30 Uhr. Um 16:00 Uhr werden die JOLTS-Daten zu den offenen Stellen im April in den USA parallel mit der NIESR-BIP-Schätzung für Großbritannien im Mai publiziert. Um 16:30 Uhr werden die US-EIA-Rohöllagerbestandsdaten der Woche ausgegeben und um 23:00 Uhr folgt die Bekanntgabe des Zinsentscheids der neuseeländischen Zentralbank RBNZ (Reserve Bank of New Zealand) mit dem zeitgleich erscheinenden geldpolitischen Statement der Notenbankführung und anschließender Pressekonferenz. Rund 30 Unternehmen legen ihre aktuellen Quartalszahlen vor, darunter zum Beispiel Heidelberger Druckmaschinen (D) und Lululemon Athletica (USA).
Am Donnerstag wird um 01:01 Uhr die britische RICS-Immobilienpreisbilanz für den Mai ausgewiesen, Daten zur japanischen Geldmenge M2 folgen um 01:50 Uhr und japanische Maschinenaufträge für den April ebenso. Chinesische Erzeuger- und Verbraucherpreise für den Mai werden um 03:30 Uhr veröffentlicht, französische Stellenzuwächse außerhalb des Landwirtschaftssektors im ersten Quartal um 07:30 Uhr und die Schweizer Arbeitslosenquote für den Mai um 07:45 Uhr. Die deutsche Handels- und Leistungsbilanz für den April gilt es um 08:00 Uhr zu beurteilen, ihr britisches Pendant um 10:30 Uhr. Aus den USA werden um 14:30 Uhr die Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe ausgewiesen, zudem erscheinen Daten zur kanadischen Kapazitätsauslastung im ersten Quartal und zum kanadischen neuen Hauspreisindex (New-House-Price-Index – NHPI) für den April. Die US-Lagerbestände des Großhandels für den April werden um 16:00 Uhr erwartet. Über 20 Konzerne berichten von ihren aktuellen Quartalsergebnissen und Jahresergebnissen, darunter Hudson´s Bay (CA) und Mattress Firm Holdings (USA).
Neuseeländische Kreditkartenumsätze für den Mai stehen am Freitag um 00:45 Uhr als Erstes auf der Agenda der Händler. Japanische Dienstleistungspreise für den Mai werden um 01:50 Uhr ausgewiesen, zu einer nicht genau bekannten Uhrzeit folgen Daten zu den ausländischen Direktinvestitionen in China im Mai und um 06:30 Uhr wird der Index der Tertiärindustrie für den April zu bewerten sein. Japanische Werkzeugmaschinenaufträge für den Mai stehen um 08:00 Uhr zusammen mit den deutschen Großhandelspreisen und Verbraucherpreisen für den Mai an. Um 08:45 Uhr werden französische Industrieerträge im April, um 10:00 Uhr italienische Industrieerträge im April und um 12:00 Uhr der US-NFIB-Index zum Geschäftsoptimismus für den Mai ausgegeben. Um 15:30 Uhr werden kanadische Arbeitsmarktdaten für den Mai mit der Erwerbsquote, der Partizipationsrate und der Arbeitslosenrate für den Mai veröffentlicht. Um 16:00 Uhr folgt der Verbrauchervertrauensindex von Reuters/Universität Michigan für den Juni und um 20:00 Uhr Daten zum US-Staatshaushalt für den Mai. Kurz vor US-Börsenschluss wird um 21:30 Uhr noch der CoT-Bericht der CFTC herausgegeben. Rund 10 Unternehmen berichten von ihren aktuellen Quartalszahlen, darunter zum Beispiel SAS AB (SE).
Amazon.com – Digitalisierung des deutschen Lebensmittelhandels?
Amazon.com (ISIN: US0231351067 – Symbol: AMZN – Währung: USD) will nach eigenen Angaben der Online-Marktplatz sein, auf dem die Nutzer nahezu jedes Produkt wirklich kaufen können, online und weltweit. Der Konzern wurde 1994 von Jeff Bezos gegründet und hat seinen Sitz in Seattle im US-Bundesstaat Washington. Auflistungen können bei einem „Mega-Konzern“, wie Amazon nicht abschließend sein. Das Unternehmen betreibt in vielen wichtigen Märkten eigene Websites, zum Beispiel in den USA, Großbritannien, Deutschland, Japan, Frankreich, Kanada, China, Italien, Spanien, Brasilien und auch in Mexiko. Amazon.com wurde ursprünglich als Online-Buchhandlung gegründet, heute kann der Amazon-Nutzer unter Millionen von Produkten von mehr als 2 Mio. Anbietern wählen, die in die Kategorien Bücher Filme, Videos, Musik, Videospiele, Elektronik- und Computerartikel, Haus- und Gartenzubehör, Zubehör aller Art und Güte, Spielzeug, Kinder- und Babyartikel, Gesundheits- und Beauty-Artikel, Kleider, Schuhe, Juwelen, Sport- und Outdoor-Artikel, Autoteile sowie viele weitere Kategorien fallen. Daran sollte schnell klar werden, wie groß die Marktmacht von Amazon.com heute bereits in allen Branchen ist und warum andere Händler mit Amazon allzu oft nicht Schritt halten können. Amazon unterhält in 18 US-Bundesstaaten Corporate Offices, Center, Logistik-Center, Service-Center und mehr, ist an internationalen Standorten in China, Costa Rica, Frankreich, Deutschland, Indien, Irland, Japan, Großbritannien und Luxemburg vertreten und unterhält Software-Center im indischen Bangalore sowie im indischen Chennai und außerdem in Kapstadt in Südafrika. Das Unternehmen wird von seinem Gründer und CEO Jeff Bezos geleitet.
Morningstar, Morgan Stanley, Bernstein, JPMorgan, Citigroup, RBC Capital, UBS, Oppenheimer, Credit Suisse, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Nomura, Merrill Lynch, Jefferies, Barclays, JMP Securities, Macquarie, Stifel und BGC Partners haben seit Juli 2015 Analysen zur Aktie von Amazon.com angefertigt. Von den damit insgesamt 19 Analysten versahen 18 die Aktie mit einer Kaufempfehlung, nur ein Analyst sprach sich für das „Halten“ des Wertpapiers aus, kein Analyst riet zum Verkauf der Aktie. Im Schnitt sehen die 18 Analysten ein Kursziel von rund 797,22 USD (die Analyse von Morningstar blieb das Kursziel schuldig). Zum Zeitpunkt dieser Analyse ging das Wertpapier mit einem Kurs von 728,24 US-Dollar aus dem Handel an der NASDAQ.
Zumindest interessant sind die Verkäufe des Insiders, CEOs und Firmengründers Jeff Bezos. Er führte noch im Mai seinen bislang größten Verkauf von Amazon.com-Wertpapieren durch und trennte sich von Aktien im Wert von rund 671 Mio. US-Dollar. Schon Anfang August 2015 hatte er Aktien im Wert von rund 534 Mio. US-Dollar abgegeben. Jeff Bezos hält trotz dieser Verkäufe immer noch über 17 Prozent der Anteile (81,91 Mio. Aktien) von Amazon.com und bleibt damit der größte Aktionär. Der Wert der Aktie ist auch nach den jeweiligen Verkäufen nicht weggebrochen. Er hat sich weitgehend dem Marktverlauf des Dow Jones und der NASDAQ angepasst und notiert schon wieder auf neuen Höhen. Dennoch ist nicht zu übersehen, dass die Insider Papiere von Amazon.com überwiegend verkaufen. Auf Jahressicht stehen gemäß der SEC 80 Käufen mit 142.234 Aktien immense 364 Verkaufstransaktionen mit 2.206.052 Aktien gegenüber. In Relation zu den 471 Mio. ausstehenden Aktien erscheinen diese Verkaufstransaktionen dann aber doch nur vordergründig relevant. Ohnehin sind viele dieser Verkaufstransaktionen auf Bonusprogramme bzw. Vorstands- und Aufsichtsratsvergütungen zurückzuführen.
Der Markt bewertet das Unternehmen Amazon.com derzeit mit 343,00 Mrd. USD. Die Aktie kostete in den letzten 52 Wochen 726,43 USD im Hoch, 419,14 USD im Tief. Der Durchschnittskurs der letzten 250 Tage lag bei rund 575,00 USD. Auf Sicht von fünf Jahren ist die Performance des Wertpapiers aber beeindruckend. Die Aktie konnte um knapp 274 Prozent zulegen und verwies damit so manchen Technologieindex und auch die bekannten Indizes Dow Jones und S&P 500 locker auf die Plätze. Der Dow Jones schaffte im gleichen Zeitraum 45 Prozent, der Nasdaq 100 zwar rund 95 Prozent, aber bei weitem keine so gute Performance.
Die Aktien von Amazon.com sind an der NASDAQ mit dem Symbol „AMZN“ handelbar. Am 15. Mai 1997 ging das Unternehmen an die Börse. Der IPO-Preis lag bei 18,00 US-Dollar. Seitdem gab es bei der Amazon-Aktie drei Splits. Die größten institutionellen Aktionäre sind T. Rowe Price Associates mit 4,85 Prozent, Vanguard Group mit 4,81 Prozent, Capital World Investors mit 4,53 Prozent, FMR LLC mit 4,19 Prozent, State Street mit 3,18 Prozent, Capital Research Global Investors mit 2,32 Prozent, BlackRock Institutional Trust Company mit 2,11 Prozent, Baillie Gifford and Company mit 1,73 Prozent, Jennison Associates LLC mit 1,16 Prozent und JPMorgan Chase & Company mit 1,11 Prozent.
Für das Geschäftsjahr 2015 (bilanziert wird bei Amazon.com zum 31.12. gemäß US-GAAP in USD) wies der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 107,0 Mrd. USD aus (2014: 89,0. Mrd. USD, 2013 74,5 Mrd. USD, 2012 61,1 Mrd. USD und 2011 48,1 Mrd. USD). Das sind atemberaubende Umsatzsteigerungen. Seit 2011 konnte der Konzern seinen Umsatz sogar mehr als verdoppeln. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag für 2015 bei 1,6 Mrd. USD. Das Zinsergebnis lag 2015 bei einem Minus von -409,0 Mio. USD. Als Jahresüberschuss wurden für 2015 596,0 Mio. USD ausgewiesen (2014 stand hier ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 241,0 Mio. USD in den Büchern). Das Nettoergebnis je Aktie betrug 1,1483 USD. Dividenden zahlt Amazon.com nicht – der Aktionär partizipiert nur an der Kursentwicklung. Im Geschäftsjahr 2015 beschäftigte das Unternehmen gemäß Bilanz 230.800 Mitarbeiter. An liquiden Mitteln wurden für 2015 15,9 Mrd. USD erklärt, das wirtschaftliche Eigenkapital ist mit 13,4 Mrd. USD angesetzt, das gezeichnete Kapital beträgt 5,0 Mio. USD und die Verbindlichkeiten werden mit 52,1 Mrd. USD ausgewiesen. Die Bilanzsumme liegt bei 65,4 Mrd. USD. Die Eigenkapitalquote betrug für 2015 rund 20,5 Prozent. In den Bilanzprognosen für 2016 und 2017 werden Umsätze in Höhe von 133,83 und 161,88 Mrd. USD angeführt. Das EBIT soll 2016 4,63 Mrd. USD betragen, 2017 sollen es 7,66 Mrd. USD sein. Der Gewinn je Aktie könnte 2016 demnach bei 5,455 USD liegen und sich 2017 auf 10,04 USD nahezu verdoppeln. Der Cashflow je Aktie soll 2016 bei 35,49 USD und für 2017 bei 43,34 USD liegen. Das Nettovermögen je Aktie soll 2016 39,07 USD betragen und 2017 auf 59,66 USD anziehen. Der Nettogeldbestand des Konzerns soll 2016 bei 17,31 Mrd. USD liegen und sich 2017 signifikant erhöhen, auf 30,34 Mio. USD.
Natürlich bietet Amazon Bücher, Musik, Videos, Kindle-E-Books und Movies on Demand, besonderes Augenmerk sollte man bei Amazon.com in naher Zukunft jedoch auch weiteren Großprojekten und vor allem den Massenmärkten schenken. Marktgerüchten, Kommentaren von Mitbewerbern im deutschen Einzel- und Lebensmittelhandel und Berichten zufolge plant der Konzern den Start im deutschen Lebensmittelmarkt. Der deutsche Markt ist nach den USA für Amazon in vielen Bereichen einer der wichtigsten Zielmärkte. Mischt Amazon zukünftig auch noch im deutschen Lebensmittelhandel mit, werden der Verdrängungswettbewerb und Preiskampf dort womöglich noch einmal härter. Ob dies jedoch gerade in Bezug auf den Bereich Lebensmittel auch für den Endkunden nachhaltig, gesund und somit vom Vorteil sein wird, bleibt abzuwarten. Eines sollte dem Investor klar sein: Lebensmittelhandel ist ein Massenmarkt, dort lässt sich viel umsetzen, folglich kann auch mit mehr Gewinn gerechnet werden (siehe Wal-Mart-Stores) – und Amazon hat in der Vergangenheit immer wieder Marktstärke bewiesen. Allein das weckt Kursfantasien.
In den USA oder auch in Großbritannien verkauft Amazon unter dem Label „Amazon Fresh“ bereits Lebensmittel. Berlin diente Amazon via „Amazon Prime“ im Lebensmittelbereich schon einmal als Testfeld. Bereits nach einer Stunde soll der Nutzer die bestellte frische Ware in den Händen haben.
Aus den Versäumnissen der Wettbewerber gegenüber Amazon in der Vergangenheit sollte der deutsche Lebensmittelhandel jetzt die passende Lehre ziehen: „Ganz warm anziehen und noch früher aufstehen!“ Sollten die Zukunftsvisionen wahr werden, so wird dem Kunden zum Beispiel der bestellte Salat oder die bestellte Portion gekühlter Steaks per Drohne vor die Tür geflogen oder via selbstfahrendem Lasten-Roboter von Starship Techologies vor die Tür gefahren. (Auch hier kratzt Amazon einmal mehr an den Geschäftsmodellen anderer Branchen, etwa der Paketdienste).
Unser charttechnischer Ausblick – Märkte hauptsächlich aufwärts gerichtet
DAX-Future (Kontrakt 06-16)
Zum Anfang der vergangenen Handelswoche ging es im DAX-Future vorerst noch einmal etwas nach oben und das Wochenhoch konnte im Bereich 10.375 Punkte markiert werden – nur etwa 25 Punkte vor dem angepeilten Wochenziel. Nach dem Wochenhoch ging es am Dienstag und in den folgenden Handelstagen dann etwas nach unten, wobei der Handel am Freitag den Markt erneut in die Seitwärts-Range zwischen 9.800 und 10.100 Punkten führte. Der Wochenschlusskurs lag knapp unter Marke von 10.100 Punkten und das Wochentief im Bereich von 10.030 Punkten. Angesichts des Rückfalls in die Seitwärts-Range sollte der DAX-Future mit großer Vorsicht betrachten werden. Wie schon in den meisten Handelstagen im Mai könnte sich ein trendloses Hin und Her entwickeln, das für einen gewinnbringenden Trendhandel wenig Vorteile bietet. Ein erneutes Überschreiten des aktuellen Widerstandes von gut 10.100 Punkten könnte wieder für die Long-Seite sprechen und der eine oder andere defensive Long-Versuch kann eventuell Früchte tragen.
EUR.USD
Bis zum Donnerstag konnten immer wieder leichte Erholungen des EUR.USD für Short-Einstiege genutzt werden, wobei die Ergebnisse aus diesen Trades keine nennenswerten positiven Zahlen generierten. Mit einer sehr starken Aufwärtsbewegung am Freitag war die Abwärtsseite dann relativ schnell passé und ein Sprung auf die Momentum-Long-Bewegung brachte einen beträchtlichen Gewinn. Nach dem Wochentief am Montag im Bereich 1,1100 konnte am Freitagabend ein Wochenhoch nahe dem Wochenschlusskurs im Bereich 1,1370 erreicht werden. Die starke Aufwärtsbewegung des Freitagshandels setzt die charttechnische Fortsetzung des Abwärtstrends im Mai vorerst außer Kraft. Aktuell könnte eine Weiterführung des Long-Momentums vorsichtig angepeilt werden. Es ist jedoch kein Fehler, vorerst noch ein wenig abzuwarten, wie sich das Währungspaar am Anfang der Handelswoche verhält. Weitere Hochs in Richtung 1,1400 sind nicht auszuschließen.
Bund-Future (Kontrakt 06-16)
Der Bund-Future zeigte sich – aus charttechnischer Sicht – in der vergangenen Handelswoche von seiner Glanzseite. Wie angenommen schaffte der Markt den Durchbruch über den etwas stärkeren Widerstand von 164,40 und die vermutete stärkere Aufwärtsbewegung setzte ein. Der vorab kurze Test der Unterstützung bei 163,50 sorgte für einen idealen Einstieg. Das Wochenhoch lag am Freitag nur knapp vor der Marke von 165,25 und der Wochenschlusskurs nahe der 165,10. Kurse oberhalb der Unterstützung 164,50 sollten auch in der kommenden Handelswoche tendenziell weiter mit einem interessanten Long-Vorteil behaftet sein. Weitere Hochs sind nicht auszuschließen. Leichte Kursrücksetzer könnten gegebenenfalls für Einstiegsszenarien genutzt werden. Ein Unterschreiten der Unterstützung 164,40 sollte vorsichtig stimmen, da dann ein eventuelles weiteres Absacken gegen vorteilhafte Käufe sprechen würde.
S&P-Future (Kontrakt 06-16)
Der S&P-Future konnte die Hochs von Mitte/ Ende April vorerst nicht nachhaltig überschreiten und sackte diverse Male wieder in Richtung 2.080,00 Punkte ab. Dieses Verhalten bot einige Optionen für Einstiege auf der Long-Seite mit dem defensiven Ziel von 2.105,00 Punkten. Der Schlusskurs zum Freitagabend lag nur knapp unter 2.100,00 Punkten und somit nahe des Schlusskurses der Vorwoche. Obwohl die Kraft des Durchbruches nach oben vorerst noch nicht geschafft wurde, zeigt das Chartbild der Vorwoche dennoch einen starken Markt. Jedes Absacken wurde durch Kaufkraft sehr schnell wieder zurückerobert. Der Long-Seite sollte somit auch in den kommenden Handelstagen Beachtung geschenkt werden. Ein Durchbruch nach oben ist weiterhin wahrscheinlich und könnte in Trade-Szenarien eingebaut werden. Erst Kurse unter 2.080,00 Punkten wären für die Long-Seite etwas kontraproduktiv. Verkäufe sind aktuell weniger interessant.
Aktie: Amazon (USD)
Die Aktie von Amazon bot in den vergangenen fünf Handelsjahren überwiegend Chancen auf der Long-Seite, die teilweise ein überdurchschnittlich hohes Gewinnpotenzial besaßen. Vom Tief Anfang 2012 im Bereich 175,00 USD ging es kürzlich auf ein neues Allzeithoch von rund 725,00 USD – grundsätzlich eine Entwicklung von mehr als 300 Prozent. Allerdings ist eine Abwärtsbewegung zu Anfang dieses Jahres zu erwähnen. Von rund 700,00 USD ging es innerhalb weniger Wochen hinab bis circa 475,00 USD, was langfristig angelegte Long-Strategien etwas aus der Bahn warf. Eine bis zum Schlusskurs der vergangenen Handelswoche folgende erneute Aufwärtsbewegung relativierte dieses Abwärtsszenario dann jedoch wieder. Der Wert von Amazon stellt sich auch für die kommenden Tage und Wochen tendenziell scheinbar auf die Long-Seite, wobei das Erreichen neuer Hochs nicht auszuschließen ist. Bis zu Kursen hinab auf 625,00 USD sollte aus charttechnischer Sicht kein Bruch der Aufwärtssequenz auftreten. Im Idealfall lassen sich leichte Rücksetzer erkennen, die als potenzielle Einstiege in Long-Richtung genutzt werden könnten. Bei einem Bruch der Unterstützung 625,00 USD beziehungsweise bei eventuell auftretendem Short-Momentum ähnlich dem von Anfang Januar sollte bei Käufen etwas Vorsicht gelten, gegebenenfalls muss dann eine neue Analyse durchgeführt werden.
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06.06.2016 um 15:00 Uhr Live Trading der US-Börseneröffnung
06.06.2016 um 20:15 Uhr Primetime Setups – Wunschanalysen-Zuschauer entscheiden Themen
13.06.2016 um 19:00 Uhr Marktüberblick Deutschland und US- Indizes + Live Trading am US-Markt
13.06.2016 um 20:15 Uhr Primetime Setups – Wunschanalysen-Zuschauer entscheiden Themen
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