In der neuen Handelswoche stehen neben einer Reihe von Einkaufsmanagerindizes auch US-Immobiliendaten, der deutsche ifo-Index und das alljährlich in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming stattfindende Symposium der Zentralbanker an. Als Aktie der Woche soll der Bergbau- und Rohstoffhandelsriese Glencore näher vorgestellt werden.

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Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten

DAX nach kurzfristigem Dämpfer wieder erholt – US-Märkte mit wenig Bewegung

Der deutsche Leitindex DAX bleibt trotz Rückschlägen noch in Reichweite zu seinem Jahreshoch bei 10.802,32 Punkten. Nach einem kurzen Rücksetzer bis auf 10.490,96 Punkte am Freitag rund um den Verfall von Optionen auf den DAX, konnte er sich bis zum Handelsschluss stabilisieren. Die US-Märkte bewegten sich wenig und bleiben weiter in Schlagdistanz zu ihren jeweiligen Rekordhochs.

Am Freitag ging der DAX mit einem Tagesminus von 0,55 Prozent bei 10.544,36 Indexpunkten aus dem Xetra-Handel. Der XDAX notierte um 22:15 Uhr bei 10.570,23 Punkten. An der Wall Street beendete der Dow Jones den Handelstag mit 18.552,57 Punkten, die Rekordmarke liegt hier bei 18.668,44 Punkten. Der NASDAQ 100 notierte zum Handelsschluss bei 4.806,138 Punkten, die Rekordmarke liegt bei 4.837,67 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 schloss mit 2.183,87 Zählern, der Rekord beträgt 2.193,81 Punkte. Der Euro notierte nach US-Börsenschluss bei 1,1325 US-Dollar. Eine Feinunze Gold war am Spotmarkt für 1.341,47 US-Dollar zu haben, Rohöl der Nordseesorte Brent kostete zum US-Handelsschluss im Oktober-Kontrakt 50,88 US-Dollar das Fass. Der Euro-Bund-Future notierte am Freitag an der EUREX mit einem Schlusskurs von 167,01 Zählern. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen liegt aktuell bei -0,04 Prozent. Bundeswertpapiere bis zu einer vierzehnjährigen Laufzeit rentieren mit einem Negativzins. Der Spread zwischen zehnjährigen deutschen Bunds und zehnjährigen US-Staatsanleihen (1,58 Prozent Rendite) liegt damit bei 162 Basispunkten. In der neuen Handelswoche begibt die Finanzagentur des Bundes am 22.08.2016 Geldmarktinstrumente (Bubill) mit einer zweijährigen Laufzeit und einem Emissionsvolumen von 1,5 Mrd. Euro (Neuemission) und am 24.08.2016 Kapitalmarktinstrumente (Bobl) mit einer fünfjährigen Laufzeit und einem Emissionsvolumen von 4,0 Mrd. Euro (Aufstockung).

Gold auf dem Weg zu neuen Jahreshochs

„Es gibt mehrere Gründe für einen stabilen bis weiter anziehenden Goldpreis“, erläutert Dirk Friczewsky, Finanzanalyst bei LYNX Broker. „Einer davon ist die globale Unsicherheit, die die Anlage in Gold als sicherem Hafen fördert. Noch wichtiger sind jedoch die über 3 Billionen US-Dollar an Anleihen mit Negativzins. Hinzu kommen bevorstehende saisonale Feste in Indien und China, die den Preis je Feinunze weiter antreiben könnten. Die nächsten technischen Zielmarken sind 1.400, 1.415 und 1.485 US-Dollar je Feinunze“, führt Friczewsky aus.

Volkswirtschaftliche Daten und Unternehmensnachrichten

Die europäische Handelszeit am Montag beginnt um 09:00 Uhr mit den französischen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor sowie dem Gesamtindex (Composite) für den August. Die Pendants für Deutschland stehen um 09:30 Uhr zur Bewertung an, die für die Eurozone um 10:00 Uhr. Um 12:00 Uhr wird die Trendumfrage zu den Auftragseingängen der britischen Industrie im August publiziert. Um 14:30 Uhr werden der kanadische Großhandelsumsatz im Juni und der Chicago Fed National Activity Index für den Juli ausgegeben. Markit veröffentlicht um 15:45 Uhr die US-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe, den Dienstleistungssektor und den Gesamtindex (Composite) für den August. Zeitgleich weist die EZB ihre Ankaufvolumina für Staats- und Unternehmensanleihen, Pfandbriefe und ABS aus. Den Leitindex des Conference Boards für Australien im Juni gilt es um 16:30 Uhr zu beurteilen. Rund 100 Unternehmen berichten von ihren aktuellen Quartalszahlen und Jahresergebnissen, darunter Hitachi-Maxwell (J), Alno (D) und Big Lots (USA).

Am Dienstag wird um 01:05 Uhr das britische Konsumklima für den August der GfK ausgewiesen. Um 04:00 Uhr publiziert Nikkei seinen japanischen Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes für den August. Um 08:00 Uhr folgt die Schweizer Handelsbilanz für den Juli. Die britischen BBA-Hypothekengenehmigungen für den Juli werden um 10:30 Uhr ausgewiesen und um 11:00 Uhr ist die Anhörung der Bank of England zum Inflationsbericht von Interesse. Der Nachmittag beginnt mit den US-Aufträgen langlebiger Wirtschaftsgüter für den Juli um 14:30 Uhr und setzt sich um 14:55 Uhr mit den US-Redbook-Einzelhandelsumsätzen der Woche fort. Der Leitindex des Conference Boards für China im Juli kommt um 15:00 Uhr. Die Verkäufe neuer US-Häuser im Juli und das Verbrauchervertrauen der Eurozone im August stehen um 16:00 Uhr auf der Agenda der Händler. Nach US-Börsenschluss werden um 22:30 Uhr die API-Rohöllagerbestandsdaten veröffentlicht. Über 100 Konzerne veröffentlichen Finanzberichte, darunter Toll Brothers (USA), Best Buy (USA), Vienna Insurance Group (A), Emmi (CH), Bank of Montreal (CA) und Yingli Green Energy Holding (USA).

Die neuseeländische Juli-Handelsbilanz steht am Mittwoch um 00:45 Uhr auf der Agenda. Die japanischen Dienstleistungspreise für den Juni folgen um 01:50 Uhr und die australische Bauleistung im zweiten Quartal um 03:30 Uhr. Die europäische Handelszeit läuten um 08:00 Uhr der Schweizer UBS-Konsumindikator für den Juli und die deutschen BIP-Daten für das zweite Quartal ein. Die Umfrage zu den in Großbritannien im August realisierten Absätzen wird um 12:00 Uhr veröffentlicht. Mit den MBA-Hypothekenanträgen der Woche laufen um 13:00 Uhr die ersten US-Daten über die Ticker. Der US-Hauspreisindex für den Juni wird um 15:00 Uhr und die US-Verkäufe bestehender Häuser im Juli werden um 16:00 Uhr veröffentlicht. Um 16:30 Uhr werden die US-EIA-Rohöllagerbestandsdaten der Woche ausgegeben. Über 100 Unternehmen legen Zahlen vor, darunter windeln.de (D), Datagroup (D), Glencore (JE), Royal Bank of Canada (CA), Flughafen Zürich (CH), Schoeller-Bleckmann (A), Royal Unibrew (DK), Hewlett-Packard (USA) und Guess (USA).

Am Donnerstag werden um 01:50 Uhr die japanischen Wertpapiertransaktionsstatistiken der Woche und um 03:30 Uhr die australischen privaten Kapitalausgaben für das zweite Quartal ausgewiesen. Die deutschen Importpreise im Juli und der britische nationale Hauspreisindex für den August werden um 08:00 Uhr veröffentlicht. Die Schweizer Industrieproduktion im zweiten Quartal gilt es um 09:15 Uhr zu beurteilen. Ein Highlight des Handelstages ist der deutsche ifo-Index für den August um 10:00 Uhr. Geschäftsaussichten, Geschäftsklimaindex und aktuelle Lagebeurteilung stehen im Fokus der Anleger. Die italienischen Einzelhandelsumsätze für den Juni folgen um 11:00 Uhr. Um 14:30 Uhr werden die Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe publiziert, um 17:00 Uhr der Kansas Fed Index für das verarbeitende Gewerbe im August. Rund 150 Konzerne berichten von ihren aktuellen Quartals- und Jahresergebnissen, darunter Autodesk (USA), Dollar General (USA), Tiffany & Co (USA), Jimmy Choo (GB), Seadrill (NO), Douglas Holding (D), Fielmann (D), CTS Eventim (D), Vivendi (F), RTL Group (LU) und Sears Holdings (USA).

In Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming findet von Donnerstag bis Samstag (25. bis 27. August) das alljährliche Symposium der Zentralbanker statt. Möglicherweise sind dort richtungsweisende Aussagen von Fed-Chefin Yellen und ihren Kollegen zu erwarten.

Die japanischen nationalen Verbraucherpreise für den Juli und die Verbraucherpreise für den Großraum Tokio im August stehen am Freitag als erstes auf der Agenda. Um 08:00 Uhr folgt das deutsche Gfk-Konsumklima für den September. Die Privatkredite in der Eurozone für den Juli und die EZB-Geldmenge M3 im Juli werden um 10:00 Uhr ausgewiesen. Das britische BIP für das zweite Quartal, der Dienstleistungsindex im Dreimonatsdurchschnitt per Juni und die Gesamtinvestitionen von Firmen in Großbritannien im zweiten Quartal werden um 10:30 Uhr publiziert. Um 11:00 Uhr folgen die italienischen Verbraucherpreise im August. Um 14:30 Uhr werden das US-BIP und die US-Kernausgaben für den persönlichen Konsum im zweiten Quartal ausgewiesen. Der Markit-Einkaufsmanagerindex August für den US-Dienstleistungssektor ist um 15:45 Uhr zu bewerten. Das Konsumklima August von Reuters und University of Michigan wird um 16:00 Uhr publiziert. Um 19:00 Uhr wird der Baker-Hughes Rig Count ausgegeben. Kurz vor US-Börsenschluss ist um 21:30 Uhr noch der CoT-Bericht der CFTC zu analysieren. Die grafisch aufbereiteten Daten bekommen Anleger auf der Seite Commitments of Traders Report von LYNX tagesaktuell zur Verfügung gestellt. Rund 90 Konzerne berichten von ihren Ergebnissen, darunter Marshalls (GB), Einhell Germany (D), Adesso (D) und C.A.T. Oil (A).

Glencore Xstrata – Schwergewicht in Bergbau und Rohstoffhandel

Glencore Xstrata PLC (ISIN: JE00B4T3BW64 – Symbol: GL (LSE) – Berichtswährung (IFRS): US-Dollar, Handelswährung: GBP) gehört zu den weltgrößten Rohstoff- und Bergbauunternehmen. Der Konzern fördert, produziert und handelt insgesamt mehr als 90 Rohstoffe. Man ist derzeit mit rund 160.000 Mitarbeitern in mehr als 50 Ländern aktiv. Die Arbeit, das Produktportfolio, das Ergebnis – insgesamt führen viele einzelne Schritte im Glencore-Business zum Erfolg. Glencore exploriert, kauft zu, entwickelt, extrahiert, produziert, optimiert Prozesse, raffiniert, verfeinert und optimiert. Zum Produktportfolio gehören außerdem Logistik, Handel und Lieferung. Der CEO Ivan Glasenberg hat das Rohstoffhandelsunternehmen in den letzten Jahren in einen der größten Bergbaukonzerne verwandelt. Dies glückte ihm hauptsächlich durch die sensationelle, immerhin 29,5 Mrd. US-Dollar schwere Übernahme von Xstrata im Jahr 2013. Nach dem Rohstoffpreisverfall an den Weltmärkten kam allerdings auch der große Fall der Glencore-Aktie. Heute muss der Konzern seine Entschuldung vorantreiben und seine größten Aktionäre zufriedenstellen, denn die Aktie notiert immerhin noch rund 60 Prozent unterhalb ihres Emissionspreises aus dem Jahr 2011. Zudem mussten die Aktionäre des Unternehmens bereits eine Kapitalerhöhung von 2,5 Mrd. US-Dollar und den Ausfall der Dividende 2015 schlucken. Glencore Plc hat seinen Unternehmenssitz in Baar in der Schweiz und seinen registrierten Sitz in St. Helier, Jersey.

Produkte und Segmente

Glencore Plc ist in die folgenden Rohstoff- und Handelssegmente zu unterteilen (die Werte in Klammern beziehen sich auf den Anteil an den Gesamteinnahmen des Konzerns): Kupfer (25 Prozent), Zink (12 Prozent), Nickel (5 Prozent), Kohle (23 Prozent), Rohöl (2 Prozent), Marketing Metalle (14 Prozent), Marketing Energie (9 Prozent), Marketing Agrarrohstoffe (6 Prozent) sowie Unternehmen und andere Tätigkeiten (4 Prozent). Die Einnahmen werden zu 19 Prozent in der Region „Americas“ erzielt, zu 32 Prozent in Europa, zu 38 Prozent in Asien, zu 4 Prozent in Afrika und zu 7 Prozent in Ozeanien.

Reduzierung von Schulden und Verkauf von Tafelsilber

Glencore Xstrata Plc muss Schulden abbauen. Der Verschuldungsgrad erfordert unter anderem die Veräußerung von Beteiligungen. Hier ist man in den letzten Monaten gut vorangekommen. Im April zum Beispiel verkaufte Glencore einen Großteil seines Agrarsegments (Handel mit Agrarprodukten wie Baumwolle, Mais, Weizen) für 2,5 Mrd. US-Dollar an den größten kanadischen Pensionsfonds CPPIB. Die Veräußerung von „Komarovskoye Kazakhstan“ brachte 100 Mio. US-Dollar. Bis zum Jahresende sollen weitere Veräußerungen folgen. Die Nettofinanzierung soll bis dahin auf 32 bis 33 Mrd. und die Nettoverschuldung auf 17 bis 18 Mrd. US-Dollar gedrückt werden und vor allem soll das Kreditrating von „BBB+“ bzw. „Baa1“ gehalten werden (Daten gemäß letzter Glencore-Hauptversammlung vom 19. Mai 2016). Im Juni wurden durch den Verkauf eines 9,99-Prozent-Anteils am Agrargeschäft nochmals 625 Mio. US-Dollar erlöst. Außerdem könnte man mit der „Vasilkovskoye Goldmine Kazakhstan“ Experten zufolge nochmals rund 1,5 Mrd. US-Dollar erlösen und 1,0 Mrd. US-Dollar könnte das Kohletransportunternehmen „Grail“ in Australien bringen. Es ist somit genug Tafelsilber übrig.

Analysteneinstufungen

Barclays, Bernstein, Citigroup, Credit Suisse, Deutsche Bank, Exane BNP, Goldman Sachs, HSBC, Jefferies, JPMorgan, Independent Research, Macquarie, Merrill Lynch, Morgan Stanley, Nomura, S&P Global, Société Générale und UBS haben seit September 2015 Analysen zur Aktie von Glencore Xstrata angefertigt. Zwei Analysten stuften das Wertpapier mit „verkaufen“, neun mit „neutral“ und acht mit „kaufen“ ein. Im Schnitt sehen die 18 Analysten das Kursziel bei rund 174,50 Pence, also 1,745 GBP. Zum Zeitpunkt dieser Analyse ging das Wertpapier an der LSE mit einem Kurs von 196,20 Pence aus dem Handel.

Die Aktie und ihre Aktionärsstruktur

Der Markt bewertet Glencore derzeit mit 28,60 Mrd. GBP beziehungsweise rund 33,2 Mrd. Euro. Die Aktie kostete in den letzten 52 Wochen 200,968 Pence im Hoch und 66,67 Pence im Tief. Der Durchschnittskurs der letzten 250 Tage lag bei rund 128,00 Pence. Auf Sicht von fünf Jahren ist die Performance des Wertpapiers mit rund -45 Prozent einer der stärksten Underperformer im britischen Leitindex FTSE 100.

Die Aktie ist an der London Stock Exchange (LSE) unter dem Symbol „GL“ handelbar. Ferner kann sie zum Beispiel an der Hong Kong Stock Exchange (HSE) unter dem Symbol „805“, an der südafrikanischen Johannesburg Stock Exchange (JSE) unter dem Symbol „GLN“ und an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB bzw. FSE) unter dem Symbol „8GC“ gehandelt werden. Die größten Aktionäre sind die Qatar Holding mit 9,00 Prozent, CEO Ivan Glasenberg hält 8,42 Prozent, Harris Associates halten 8,04 Prozent und BlackRock 5,82 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgen die Bereichsvorstände von Glencore Plc. Daniel Francisco Maté Badenes mit 3,22 Prozent sowie Aristotelis Mistakidis mit 3,17 Prozent. Der Streubesitz liegt bei 62,33 Prozent.

Fundamentaldaten

Für das Geschäftsjahr 2015 (bilanziert wird bei Glencore Xstrata Plc zum 31.12. gemäß IFRS in US-Dollar) wies der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 170,5 Mrd. US-Dollar aus (2014: 221,1 Mrd., 2013: 232,7 Mrd., 2012: 214,4 Mrd. und 2011: 186,2 Mrd. US-Dollar). Die Umsätze gingen also 2015 signifikant zurück und der Preisverfall an den Rohstoffmärkten ist in der GuV deutlich zu erkennen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag für 2015 bei -8,0 Mrd. US-Dollar und für 2016 wurde ein Jahresverlust in Höhe von 5,0 Mrd. US-Dollar ausgewiesen (2014: +2,3 Mrd., 2013: -7,4 Mrd., 2012: +1,0 Mrd. und 2011: +4,0 Mrd. US-Dollar). Das Nettoergebnis je Aktie betrug 2015 -0,331 US-Dollar. Eine Dividende wurde für das Geschäftsjahr 2015 nicht gezahlt. 2015 beschäftigte das Unternehmen gemäß Bilanz 156.468 Mitarbeiter und 2,7 Mrd. US-Dollar an liquiden Mitteln wurden für 2015 erklärt. Das wirtschaftliche Eigenkapital lag bei 41,3 Mrd. US-Dollar, das gezeichnete Kapital bei 146,0 Mio. US-Dollar und die Verbindlichkeiten wurden mit 87,1 Mrd. US-Dollar ausgewiesen. Die Bilanzsumme betrug 128,5 Mrd. US-Dollar, die Eigenkapitalquote rund 32,2 Prozent.

Prognosen mit Unsicherheit behaftet

Die Angaben zu Umsatzzahlen, EBIDA und EBIT in den Bilanzprognosen für 2016 und 2017 werden derzeit kaum verlässlich sein. Aus diesem Grund sollte der nächste Halbjahresbericht aufmerksam gelesen werden. Das Unternehmen hat bereits am 10. August die Prognose für das Geschäftsjahr 2016 nach unten angepasst und auf eine fortschreitende Eingrenzung der Produktion hingewiesen. Diese Reduktion der Kapazitäten erstreckt sich auf die meisten Rohstoffsegmente des Konzerns. Die Produktionseinschnitte sowie Veräußerungen von Beteiligungen und Projekten werden weitergehen. Dies wurde von der Geschäftsleitung jedoch ausreichend und früh genug kommuniziert und ist im Wertpapier bereits stark eingepreist. Ferner sind auch die aktuellen Rückgänge in den Segmenten Kohle, Zink, Rohöl und Kupfer sowie die Ausweitungen bei Nickel und Agrarrohstoffen allgemein bekannt und damit bereits im Kurs enthalten. Einen Lichtblick gab es jedoch: Die Agrarrohstoffe konnten mit rund 43 Prozent stark zulegen und auch bei Nickel ging die Produktion um 17 Prozent nach oben.

Kenner der Rohstoffbranche, Analysten und Händler im Rohstoffwertebereich sind sich durch die Bank relativ sicher, dass die Produktionszahlen im Geschäftsjahr 2016 gegenüber 2015 insgesamt niedriger ausfallen werden. Besonders Kohle, Zink und Rohöl sind von Produktionseinschnitten und Preisverfall betroffen. Auffällig am letzten Statement von Glencore Xstrata Plc war, dass der Konzern kein Update zu seinen Finanzdaten publizierte. Es wird folglich umso spannender, den Halbjahresbericht auf Herz und Nieren zu prüfen.

Konsensschätzung

Bank of America, BMO Capital Markets, Canaccord Genuity, Citigroup, Credit Suisse, Goldman Sachs, Haitong Securities, Investec, Jefferies, JPMorgan Cazenove, Liberum Capital, Morgan Stanley, RBC Capital Markets, Renaissance BJM, Standard Bank und UBS haben für das erste Halbjahr 2016 Prognosen für das Wertpapier von Glencore Plc abgegeben. Die Konsensschätzung liegt bei 1,295 Mrd. US-Dollar Marketing-adjustiertes EBITDA. Das Marketing-adjustierte EBIT soll bei 1,189 Mrd. US-Dollar liegen. Der Gewinn vor signifikanten Aufwendungen soll bei 318 Mio. US-Dollar liegen. Die Nettoverschuldung des Unternehmens soll 24,241 Mrd. US-Dollar betragen. Interessant wird sein, inwieweit die im ersten Halbjahr gestiegenen Rohstoffpreise zum Beispiel bei den Edelmetallen, aber auch bei Rohöl der Gesamtrechnung noch einen leichten Aufwind verschaffen könnten. Die Schätzungen wurden zum Beispiel mit einem Goldpreis von 1.221 und einem Silberpreis von 16 US-Dollar je Unze sowie 41 US-Dollar je Fass Rohöl berechnet.

Am 24. August 2016 legt Glencore Xstrata Plc den 2016er-Halbjahresbericht vor und am 03. November werden die Quartalszahlen für das dritte Quartal 2016 erwartet.

Unser charttechnischer Ausblick – Märkte zwischen aufwärts und seitwärts

DAX-Future (Kontrakt 09-16)

Am Montag der vergangenen Handelswoche erreichte der DAX-Future noch ein neues Hoch, bevor es in den folgenden Tagen etwas abwärts ging. Das Wochentief wurde am Freitag knapp unter 10.500 Punkten markiert. Die angepeilten Käufe konnten trotzdem mit leichten Gewinnen geschlossen werden. Der Schlusskurs von Freitagabend lag im Bereich 10.550 Punkte. Weiterhin könnte der Handelsvorteil in den kommenden Tagen auf der Long-Seite liegen. Kurse oberhalb von 10.500 Punkten wären somit interessant für Kaufideen. Erneut wäre das Ziel 10.700 Punkte durchaus als realistisch zu werten. Ein Absacken unter die Unterstützung bei 10.500 Punkten sollte zu einer erhöhten Vorsicht bei Käufen sorgen, da das charttechnische Bild für die Käuferseite etwas unsauberer wird. 

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EUR.USD

Die schon in den letzten Wochen immer wieder angepeilte Long-Bewegung des EUR.USD wurde in der vergangenen Handelswoche endlich durch den Markt umgesetzt. Direkt ab Montag tendierte das Währungspaar nach oben und Käufe wurden zunehmend interessant. Das Wochenhoch lag wie vermutet knapp über 1,1350 und der Schlusskurs ebenfalls recht stark im Bereich 1,1330. Es wird interessant, wie sich der Markt in den kommenden Handelstagen entscheidet. Im Bereich 1,1400 zeigt sich ein etwas stärkerer Widerstand, welcher im ersten Anlauf wahrscheinlich nur mit enormer Stärke nachhaltig überwunden werden kann. Dieser Punkt sollte in Handelsüberlegungen auf jeden Fall mit einfließen. Bis hinab zur Marke 1,1250 sollte der aktuelle Long-Vorteil jedoch nicht an Relevanz verlieren. Die Abwärtsseite ist aktuell noch nicht interessant. 

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Bund-Future (Kontrakt 09-16)

Die Seitwärtsphase des Bund Future setzte sich auch in der vergangenen Handelswoche fort und die angemahnte Vorsicht hat sich bezahlt gemacht. Durch den gleich am Montag begonnenen Marsch nach unten war auch die aggressive Idee des antizipierten Ausbruchs nach oben passé. Zu beobachten ist, dass weiterhin die Schwankungsamplitude enger wird und sich die Seitwärtsphase immer weiter zuzieht. Der Schlusskurs von Freitagabend lag im Bereich 167,00 Punkte. Wie schon in der vergangenen Woche sind Kurse zwischen 166,75 und 168,00 Punkten für Handlungen eher uninteressant, da ein nennenswerter, brauchbarer Handelsvorteil nur schwer zu finden ist. Interessant wären eventuelle Ausbrüche nach oben oder unten, welche durchaus für etwas intensivere Bewegungen sorgen könnten. Nach oben wäre dann ein Ziel von 168,75 Punkten durchaus realistisch und nach unten von 166,00 Punkten. 

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S&P-Future (Kontrakt 09-16)

Direkt am Montag wurde das angepeilte Wochenziel von 2.190 Punkten erreicht und auch im Laufe der Handelswoche konnten Käufe an Unterstützungen in gewinnbringende Trades umgewandelt werden. Ein nennenswerter Durchbruch nach oben konnte jedoch nicht verzeichnet werden und der Markt kippt langsam etwas in eine Seitwärtsbewegung. Der Wochenschlusskurs lag nahe 2.181 Punkten. Oberhalb von 2.168 Punkten sollte long auch weiterhin die vorteilbehaftete Seite sein, wobei der Markt für stärkere Bewegungen einen neuen Anschub benötigt. Aus charttechnischer Sicht wäre eine deutlichere Abwärtsbewegung nicht auszuschließen, wobei Trades in diese Richtung nur bei stärker aufkommendem Abwärtsmomentum eine ausnutzbare Relevanz bekommen sollten. Short-Trades sind somit vorerst noch keine Option. Ein neues Hoch dagegen wäre aktuell nicht auszuschließen. 

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Aktie: Glencore Xstrata (GBP)

Der erste Blick auf die letzten 18 Monate der Aktie von Glencore Xstrata zeigt zwei unterschiedliche Zonen. Bis Anfang diesen Jahres war die Tendenz klar abwärts. Von rund 370 Britischen Pence ging es, teilweise in großen Schritten, hinab bis kurzzeitig unter 70 Pence, was einem Wertverfall von rund 80 Prozent gleichkommt. Das Terrain war somit alles andere als minenfrei für gewinnbringende Käufe – teilweise konnte der Wert wochenlang keine positive Handelswoche vorweisen. Mit dem Start des Jahres 2016 wendete sich das Blatt scheinbar etwas. Ein Boden im Bereich 70,00 Pence bildetet sich aus und eine Sequenz steigender Hochs und steigender Tiefs begann. Das aktuelle Hoch dieser Aufwärtsbewegung beträgt knapp 200 Pence und generell überwiegen die grünen Kerzen den roten. Der aktuelle Schlusskurs liegt nur knapp unter dem Jahreshoch im Bereich 190,00 Pence. Für die Analyse eventueller Handelsaktivitäten sollte entweder der gesamte Zeitraum der Grafik oder nur die Bewegung seit Anfang diesen Jahres herangezogen werden. Wertet man die Bewegungen der letzten 18 Monate aus, so könnte die aktuelle Aufwärtsbewegung lediglich eine kleine Erholung vor einem weiteren Rutsch in Richtung der Tiefs um die Marke von 70,00 Pence sein. Spätestens im Bereich 230,00 Pence sollte der Wert dann erneut drehen und etwas länger angesetzte Käufe hätten nur bedingt eine Chance. Betrachtet man jedoch den Bereich seit Januar dieses Jahres, so zeigt sich für die Long-Seite ein erfolgsversprechender Handelsvorteil, welcher den Wert bis in die Höhen von 230 und sogar in Richtung 250/260 Pence führen könnte. Käufe könnten somit aus charttechnischer Sicht in den folgenden Tagen und Wochen eine gewinnbringende Rolle spielen, wobei der Wert nicht mehr nachhaltig unter die Unterstützung von 160,00 Pence fallen sollte. 

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Stand: 20.09.2012