Gold und Silber konnten in der laufenden Handelswoche eine technische Gegenbewegung einleiten und den übergeordneten Widerstandsbereich bei 1.305,- USD bzw. 18,55 USD ins Visier nehmen. Hier erfolgte allerdings zunächst eine bearishe Reaktion, sodass der Widerstandsbereich weiterhin intakt bleibt. Aufgrund der US-Wahlen am kommenden Dienstag dürfte die Volatilität in den kommenden Tagen weiter anziehen, sodass ein bullisher Ausbruch über die o.g. Kursmarken hinaus im Bereich des Möglichen bleibt. Insbesondere wenn der Republikaner Donald Trump die Wahl am 08. November für sich entscheiden kann, dürfte dies einen weiteren Schub bei den Edelmetallpreisen zur Folge haben.
Marktsituation Gold – 04. November 2016
Im Zuge der am Wochenende bekannt gewordenen erneuten Prüfung der E-Mail Affäre um Hillary Clinton konnte das gelbe Edelmetall bullish in die laufende Handelswoche starten. Hierdurch wurde auch die auf niedrigem Kursniveau stattfindende Konsolidierungsphase bullish aufgelöst und eine technische Gegenbewegung eingeleitet.
Diese Gegenreaktion führte Gold bis an den Widerstandsbereich bei 1.305,- USD, wo am gestrigen Handelstag eine erste bearishe Reaktion stattgefunden hat. Die 100er-EMA und die 50er-EMA (gelb und rot gestrichelt) konnten hierbei allerdings verteidigt werden, sodass nach wie vor ein bullisher Ausbruch über den o.a. Widerstandsbereich realistisch erscheint. Auf der anderen Seite wäre unter technischen Gesichtspunkten auch der Beginn einer neuen Abwärtsbewegung auf dem derzeitigen Kursniveau denkbar.
Unterstützungen und Widerstände Gold:
Unterstützungen
Widerstände
1.292,- USD
1.305,- USD
1.285,- USD
1.308,- USD
1.275,- USD
1.326,- USD
1.268,- USD
1.340,- USD
1.260,- USD
1.353,- USD
Marktsituation Silber – 04. November 2016
Beim kleinen Bruder des Goldes zeigte sich auch in den vergangenen Handelstagen ein ähnlicher Chartverlauf. Durch die bullishe Bewegung am Dienstag konnte die Konsolidierungsphase zu Gunsten des Bullenlagers egalisiert werden. Das bullishe Momentum konnte auch am Mittwoch beibehalten und der technische Widerstand bei 18,50 USD angelaufen werden. Am gestrigen Handelstag zeigte sich allerdings auch bei Silber auf diesem Kursniveau eine erste bearishe Reaktion.
Im Vergleich zu Gold konnten bei Silber die 100er-EMA und die 50er-EMA nur knapp verteidigt werden. Hinzu kommt, dass bei Silber das Tageshoch vom Mittwoch einen weiteren technischen Widerstand etabliert hat. Das Vorvortageshoch bei 18,75 USD befindet sich auf identischem Kursniveau mit dem Korrekturtief vom 16. September diesen Jahres.
Um die eingeleitete Aufwärtsbewegung fortzusetzen müsste dieser Bereich zunächst bullish ausgehebelt werden. Darüber befinden sich mit dem Tief vom 28. September bei 18,90 USD und der seit August bestehenden Abwärtstrendlinie bei 19,20 USD zwei weitere Widerstände die es im Anschluss zu überwinden gilt. Erst darüber kann auch mit weiteren ansteigen Notierungen kalkuliert werden.
Unterstützungen und Widerstände Silber:
Unterstützungen
Widerstände
18,00 USD
18,43 USD
17,85 USD
18,75 USD
17,53 USD
18,90 USD
17,09 USD
19,20 USD
16,39 USD
19,60 USD
Der Showdown am 08. November Teil II
Das Blatt im Kampf um den Einzug ins Weiße Haus scheint sich gewendet zu haben. Nachdem die E-Mail Affäre um Hillary Clinton durch das FBI erneut geprüft wird, kann Donald Trump in den Umfragen deutlich aufholen und befindet sich nunmehr mit Hillary Clinton auf Augenhöhe. Der Wahlausgang am 08. November ist also wieder offen und die Finanzmärkte sind über diese Wendung wenig erfreut.
Die Aktienindizes gerieten daraufhin in der laufenden Handelswoche verstärkt unter Druck. Was des einen Leid ist des anderen Freud. So konnten die Edelmetalle und insbesondere die Krisenwährung Gold im bisherigen Wochenverlauf deutlich zulegen.
Die Erwartung an eine Leitzinsanhebung in den USA durch das FED sorgten am gestrigen Handelstag allerdings für eine rückläufige Entwicklung. So bekräftigte das Oberhaupt der US-Notenbank Janet Yellen ihre Absicht, die Zinsen im Dezember auf 0,75 bis 1,0 Prozent anheben zu wollen. „Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich weiter verbessert“ teilte Yellen im Rahmen der anschließenden Pressekonferenz mit.
In Verbindung mit anziehenden Wachstumsdaten der US-Wirtschaft und der Aussicht auf steigende Inflationszahlen wird eine Zinsanhebung im Dezember nun immer wahrscheinlicher. Zumindest hat Yellen mit ihren Äußerungen die Tür für ein weiteres Abwarten fast gänzlich geschlossen. Die Erwartungen des Marktes sind nochmals gestiegen und Yellen kann nun nur noch enttäuschen oder ihren Worten endlich Taten folgen lassen.
Voraussetzung ist allerdings, dass am kommenden Dienstag Hillary Clinton ihren Einzug ins Weiße Haus planen kann. Ansonsten dürfte sich eine Zinsanhebung erledigt haben und die Fallhöhe nochmal etwas gestiegen sein.
Gewinnt Clinton wird die Verschuldung in den USA auch weiterhin ansteigen und Gold bleibt langfristig eine lohnenswerte Anlagealternative. Kurzfristige Reaktion dürften ausbleiben und nach dem deutlichen Kursrückgang Anfang Oktober hätte man auch schon teurer kaufen können. Insoweit sind die Chancen also deutlich höher als die Risiken wenn man auf den 8. November schaut.
Ausblick für Gold:
Um eine Richtungsentscheidung für die kommenden Tage zu erhalten scheint ein Blick auf den Stundenchart sinnvoll. Hier ergeben sich mit dem Vorvortageshoch bei 1.308,- USD und dem gestrigen Tagestief bei 1.285,- USD zwei wichtige Handelsmarken, welche es zu beachten gilt.
Kann der Widerstand bei 1.308,- USD überwunden werden geht der Blick in Richtung der mittelfristigen Abwärtstrendlinie (schwarz). Ein Bruch der temporären Abwärtstrendlinie wäre ein erstes Indiz für dieses Szenario. Auf der Unterseite geht das gestrige Tagestief mit dem 50er-Retracement der kurzfristigen Aufwärtsbewegung einher. Gleichzeitig befindet sich hier auch das Zwischenhoch vom 28.Oktober. Sollte der Goldpreis unter diese Marke fallen, dürfte die 200er-EMA bei 1.268,- USD wieder auf der Agenda stehen.
Im kurzfristigen Stundenchart ergeben sich für Silber einige Möglichkeiten. Den übergeordneten Widerstandsbereich sollte man allerdings auch hier im Hinterkopf behalten. Gekennzeichnet ist dieser durch das Tageshoch vom Mittwoch bei 18,75 USD.
Darüber befinden sich, wie oben bereits angesprochen, weitere Widerstände welche es zu beachten gilt. Grundsätzlich sind im hellroten Bereich jederzeit bearishe Reaktionen möglich und nicht auszuschließen. Ein klares bullishes Signal würde erst vorliegen, wenn dieser Bereich nach oben hin aufgelöst werden kann. Der grüne Pfeil kennzeichnet dieses Szenario.
Auf der Unterseite sind insbesondere die 200er-EMA (blau gestrichelt) und die kurzfristige Aufwärtstrendlinie zu beachten. Kann diese Unterstützung nicht verteidigt werden, stünde zunächst das übergeordnete 76,4er-Retracement als weiteres Kursziel auf dem Programm. Darunter ist mit einer Fortsetzung der Abwärtsbewegung zu rechnen. Die roten Pfeile stehen für diesen Kursverlauf analog.
Gold/ Silber Ratio:
Das Gold/Silber Ratio liegt anhand der derzeitigen Kursniveaus bei 71,15 und hat damit in den vergangenen Tagen weiter abgenommen. Damit hat das Gold/Silber Ratio die Überbewertung zu Gunsten von Gold weiter abgebaut, liegt aber weiterhin deutlich über dem historischen Durchschnittswert.
Im Durchschnitt lag die Ratio in den vergangenen 60 Jahren bei 57,6 mit einer Standardabweichung von 17,3. Am 01. März dieses Jahres notierte die Ratio noch bei 83 Punkten und damit 3 Punkte über dem historischen Wendepunkt von 80. Aufgrund des Gold/Silber Ratios besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die relative Stärke von Silber aus den vergangenen Wochen beibehalten bzw. wieder aufgenommen wird.
Palladium & Platin:
Wie auch Gold und Silber konnte Platin in den letzten Tagen zu einer technischen Erholungsbewegung ansetzen und sich deutlich von seinem Zwischentief bei 925,- USD entfernen. Der erste wichtige Widerstand in Form der 50er-EMA (rot gestrichelt) ist dabei im Wochenverlauf bereits angetestet worden und sorgte für eine erste bearishe Reaktion.
Die 50er-EMA stellt dabei nur den Beginn eines weiter gefassten Widerstandsbereiches dar, welcher an der 50er-EMA bei rund 1.000,- USD beginnt und durch die 100er-EMA (gelb gestrichelt) bei 1.019,- USD abgeschlossen wird. Dazwischen befinden sich die beiden Korrekturtiefs vom 16. September und dem 28. September bei ca. 1.010,- USD. Sofern dieser Bereich überwunden werden kann, stünden als weitere Kursziele 1.065,- USD und 1.080,- USD auf der Agenda. Gelingt dies nicht, müssten Anleger mit einer weiteren Abwärtsbewegung kalkulieren, die den Platinpreis unter 900,- USD bringen dürfte.
Bei Palladium bleibt das bearishe Momentum nach wie vor intakt. Eine nennenswerte technische Gegenreaktion konnte durch das Industriemetall bislang nicht etabliert werden. Vielmehr prallten die Notierungen an der temporären Abwärtstrendlinie ab und blieben damit ein bullishes Signal schuldig.Unterhalb des gestrigen Tagestiefs ist daher mit weiter fallenden Kursen zu rechnen.
Aufhellen würde sich die technische Situation erst wenn die seit dem 12. Oktober bestehende Abwärtstrendlinie überwunden werden kann. Seit diesem Tage wurde die Trendlinie bereits vierfach getestet und gilt mithin als bestätigt. Ein Ausbruch würde für Aufwärtspotenzial bis 655,- USD sorgen, bevor hier eine weitere wichtige Richtungsentscheidung getroffen werden müsste.
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