Gold und Silber befinden sich nach ihren Tiefs aus Dezember 2016 nach wie vor in einer intakten Erholungsrally. Zuletzt hatte diese Rally Gold an die 100er-EMA bzw. auf ein Achtwochenhoch geführt. Eine wichtige Rolle für die Erholung spielte hier zuletzt der schwächer notierende US-Dollar, welcher nach der Trump-Rally etwas geschwächelt hatte. Aussagen Trumps, dass der starke US-Dollar Gift für die amerikanische Wirtschaft seien, wirkten sich ebenfalls positiv auf die Edelmetallpreise aus. Dem setzte die FED-Vorsitzende Janet Yellen gestern allerdings entgegen, dass die US-Wirtschaft bereit für steigende Zinsen sei. Hier scheint sich daher ein spannender Schlagabtausch zu entwickeln, der auch einen größeren Einfluss auf die künftige Kursentwicklung bei Gold und Silber haben dürfte.

Marktsituation Gold – 20. Januar 2017

Die Edelmetalle befinden sich nach wie vor im bullishen Korrekturmodus und können die Abwärtsbewegung zwischen der US-Wahl und Weihnachten teilweise wieder ausgleichen. Ein Signal für die Fortsetzung ergab sich beim gelben Edelmetall gestern im Zuge der Pressekonferenz des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Gold konnte im Verlauf der Pressekonferenz und im Anschluss deutlich ansteigen und Notierungen über 1.190,- USD markieren. Am gestrigen Handelstag wurden dann auch die psychologische Marke bei 1.200,- USD sowie der technische Widerstand bei 1.195,- USD egalisiert.

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Um für das gelbe Edelmetall neue Widerstände zu klassifizieren ist ein Blick auf den Tageschart erforderlich. Hier zeigt sich zunächst eine bearishe Reaktion an der 100er-EMA (gelb gestrichelt) am Mittwoch der laufenden Handelswoche.

Diese bearishe Reaktion setzte sich auch am Donnerstag fort, wodurch Gold ein neues Wochentief markierte.

Auf der Oberseite ergeben sich weitere Widerstände in Form der 200er-EMA (blau gestrichelt) und dem Verlaufstief vom 07. Oktober bei rund 1.240,- USD. Darüber wäre zunächst Potenzial bis zur übergeordneten Abwärtstrendlinie, welche derzeit bei knapp 1.300,- USD notiert.

Unterstützungen und Widerstände Gold:

Unterstützungen

Widerstände

1.195,- USD

1.206,- USD

1.187,- USD

1.210,- USD

1.176,- USD

1.218,- USD

1.170,- USD

1.233,- USD

1.151,- USD

1.241,- USD

Marktsituation Silber – 20. Januar 2017

Silber gelang in der laufenden Handelswoche unter markttechnischen Gesichtspunkten ein neues höheres Hoch, wodurch eine hohe Chance für eine mittelfristige Trendwende besteht. Entscheidend waren hier Notierungen über dem Verlaufshoch vom 07. Dezember bei 17,24 USD. Am Mittwoch verzeichnete Silber ein Tageshoch bei 17,35 USD und damit zwischenzeitliche Notierungen über dem Widerstandsbereich. Allerdings kam Silber im Anschluss ebenfalls unter Druck und notiert damit weiterhin unter dem Widerstandsbereich zwischen 17,24 USD und 17,30 USD. Die 100er-EMA und 200er-EMA verstärken diesen Widerstandsbereich nochmals. Hinzu kommen hier die Tagesschlusskurse vom 06. und 07. Oktober, die mit 17,32 USD ebenfalls in diesem Bereich liegen. Erst wenn Silber ein bullisher Ausbruch über diesen Widerstand hinaus gelingen kann, wird weiteres Potenzial auf der Oberseite frei.

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Um eine mittelfristige Trendwende zu bestätigen ist darüber hinaus ein höheres Tief notwendig. Das letzte relevante Tief stellt das Verlaufstief vom 20. Dezember des vergangenen Jahres dar. Dieses Tief liegt bei 15,64 USD und ist von den aktuellen Kursniveaus gute 7,5 Prozent entfernt. Gelingt Silber nach einer entsprechenden Korrektur ein neues Hoch über dem o.a. Widerstandsbereich ohne dabei unter dieses Tief zu fallen, wäre eine mittelfristige Trendwende gegeben.

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Unterstützungen und Widerstände Silber:

Unterstützungen

Widerstände

16,82 USD

17,00 USD

16,73 USD

17,22 USD

16,58 USD

17,32 USD

16,25 USD

17,50 USD

15,84 USD

17,67 USD

Ausblick für Gold:

Am gestrigen Handelstag bestätigte das gelbe Edelmetall den bearishen Bruch des aufwärts gerichteten Trendkanals auf Stundenbasis. Dieser Trendkanal ist im H4-Chart ebenfalls ersichtlich. Damit hat Gold ein erstes bearishes Signal geliefert. Eine Trendwende ist hierdurch aber noch nicht abschließend bestätigt, sodass das Bullenlager nach wie vor die Chance hat die Erholungsrally fortzusetzen.

Gold befindet sich in den untergeordneten Trendstufen nach wie vor in einem Aufwärtstrend, der sich durch die Abfolge von höheren Hochs und höheren Tiefs abzeichnet. Das letzte relevante Tief liegt derzeit bei 1.189,- USD und damit knapp 1 Prozent unter dem aktuellen Kursniveau. Erst wenn diese Marke unterschritten wird, ist eine Trendwende beim gelben Edelmetall möglich.

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Sofern es Gold gelingt sich auf dem aktuellen Kursniveau zu stabilisieren ist in den kommenden Tagen eine bullishe Impulsbewegung und die Fortsetzung des Aufwärtstrends einzukalkulieren.

Gold/ Silber Ratio:

Das Gold/Silber Ratio liegt anhand der derzeitigen Kursniveaus bei 70,50 und hat damit in der vergangenen Handelswoche wieder etwas zugelegt (69,55 zuvor). Dennoch liegt anhand des Gold/Silber Ratios weiterhin eine Überbewertung zu Gunsten von Gold vor, da das Gold/Silber Ratio weiterhin deutlich über dem historischen Durchschnittswert notiert.

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Im Durchschnitt lag die Ratio in den vergangenen 60 Jahren bei 57,6 mit einer Standardabweichung von 17,3. Am 01. März dieses Jahres notierte die Ratio noch bei 83 Punkten und damit 3 Punkte über dem historischen Wendepunkt von 80. Aufgrund des Gold/Silber Ratios besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die relative Stärke von Silber aus den vergangenen Wochen beibehalten wird.

Platin und Palladium:

Auch Platin kam in den vergangenen Tagen wieder etwas unter Druck und entfernte sich merklich von seinem Zwischenhoch bei 994,- USD. Da Platin seit Jahresbeginn allerdings eine sehr dynamische Aufwärtsbewegung vollzog, ist eine Korrektur auf dem erreichten Kursniveau lediglich als gesunde Entwicklung zu klassifizieren.

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Dabei nahm Platin am gestrigen Handelstag die 50er-EMA ins Visier und zeigte hier erste Anzeichen einer Stabilisierung. Im Bereich der 50er-EMA befinden sich zudem einige Zwischenhochs aus November und Dezember 2016. Hier probte Platin unlängst einen bullishen Ausbruch, konnte diesen aber erst nach dem Jahreswechsel vollziehen.

Dieser ehemalige Widerstandsbereich fungiert nun als wichtiger Unterstützungsbereich für das Industriemetall. Solange Platin diese Unterstützung verteidigen kann bestehen gute Chance, die seit Jahresbeginn bestehende Aufwärtsbewegung weiter fortzusetzen.

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Palladium befindet sich ebenfalls in einer Konsolidierungsphase, kommt bislang aber ohne größere Kursrücksetzer aus. Hier verläuft die Korrektur bislang sehr flach, wodurch Palladium derzeit nur knapp 3 Prozent unter seinem Zwischenhoch bei 768,- USD liegt.

Auf der Unterseite wurde ein temporärer Boden bei 742,- USD ausgebildet. Diese untergeordnete Unterstützung wurde am 11., 16. und 18. Januar getestet aber nicht nachhaltig bearish durchbrochen. Sollte diese Unterstützung in den kommenden Stunden noch unterschritten werden, ergeben sich auf der Unterseite Kursziele bei 726,- USD und 720,- USD. Damit würde auch ein Test der 50er-EMA (rot gestrichelt) einhergehen, welche derzeit bei 715,- USD verläuft und eine steigende Tendenz aufweist.

Für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung wäre ein Bruch der temporären Abwärtstrendlinie notwendig. Im Anschluss sollte Palladium zügig über 760,- USD ansteigen, um die bullishe Trendfortsetzung zu bestätigen.

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