Der DAX ging am Montagmorgen der vergangenen Handelswoche mit 11.655 Punkten in den vorbörslichen Handel. Er startete damit 12 Punkte unter dem nachbörslichen Schluss der Vorwoche und deutlich unter der Eröffnung am Vorwochenmontag. Auch in der letzten Woche war der Montag schwach. Der DAX gab vorbörslich nach und obwohl die Bullen mit Aufnahme des Xetra-Handels versuchten, den Index nach oben zu schieben, setzten sich die Bären durch. Der DAX fiel bis zum Handelsschluss auf 11.480 Punkte und am Dienstag ging es zunächst noch tiefer, bevor die Bullen zugriffen und den DAX über die 11.500 Punkte schoben. Es dauerte aber bis zum Donnerstag, bis der Index dann auch die 11.600-Punkte-Marke überwand. Am Donnerstagnachmittag ging es mit dynamischen Impulsen bis an die 11.660 Punkte. Freitagmorgen, kurz nach Aufnahme des Xetra-Handels, wurde das Wochenhoch bei 11.720 Punkten markiert. Von hier aus setzte der Index dann in lustlosem Handel weiter zurück, konnte sich aber übergeordnet oberhalb der 11.650-Punkte-Marke halten.
Innerhalb der letzten fünf Wochen hat der DAX in den Kalenderwochen 2, 3 und 6 nur minimale Gewinne gemacht. Der Wochengewinn der Kalenderwoche 4 wurde in der Folgewoche praktisch wieder abverkauft. Der DAX hat zwar in der vierten Kalenderwoche bei 11.891 Punkten ein Hoch erreicht, ist jedoch von dort aus wieder unter die 11.700-Punkte-Marke gerutscht. Zwar wurde das Wochenhoch bei 11.720 Punkten markiert, worden, der Index hat es dennoch nicht geschafft, sich dauerhaft über der 11.700-Punkte-Marke zu etablieren. Das Wochentief der vorigen Handelswoche liegt unter dem Niveau der Woche zuvor und unter dem der Kalenderwoche 4. Der Wochengewinn ist zwar positiv, aber nur minimal. Damit tritt der DAX seit fünf Handelswochen auf der Stelle.
In unserem Setup hatte wir auf der Oberseite erwartet, dass der DAX Probleme haben sollte, die 11.700-Punkte-Marke überzeugend zu überwinden. Das hat sich auch so eingestellt. Mit dem Überwinden der 11.700 Punkte konnte der DAX unsere nächste Anlaufmarke bei 11.728/35 Punkte nicht ganz erreichen, acht Punkte haben gefehlt. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 11.500 Punkte knapp unter unsere Anlaufmarke bei 11.470 Punkten. Somit hat das Setup nicht perfekt gepasst.
KW
06 / 2017
05 / 2017
04 / 2017
03 / 2017
02 / 2017
Wochenhoch
11.720
11.793
11.891
11.646
11.694
Wochentief
11.463
11.553
11.505
11.425
11.490
Wochenschluss
11.667
11.660
11.809
11.617
11.608
Wochenergebnis
7
-149
192
9
3
Wochen-Range
257
260
386
221
204
Wie könnte es weitergehen?
DAX-Widerstände: 11.669/75/81/85/93….11.716/35/74/98….11.834
DAX-Unterstützungen: 11.637/09…..11.593/79/56/45/37/09…..11.471/69/29….11.374
Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden.
Wir hatten in unseren letzten Updates geschrieben, dass der DAX mit dem Überwinden der 11.700 Punkte das Potenzial geschaffen hat, übergeordnet die 12.000 Punkte zu erreichen. Wir hatten jedoch auch zu bedenken gegeben, dass die lange Konsolidierungsdauer und die geringe Range kein Zeichen von Stärke ist, sondern eher auf Schwäche und Unsicherheit hindeuten. Die letzte Handelswoche und die Woche davor haben unsere Einschätzung bestätigt. Der DAX hat nachhaltige Probleme, die 11.700 Punkte zu überwinden und sich über dieser Marke festzusetzen. Je länger dies andauert, desto schwieriger wird es, die 12.000-Punkte-Marke anzulaufen. Bis dahin fehlen bloß gut 300 Punkte, aber offensichtlich ist es ein langer Weg. Übergeordnet ist der DAX seit Jahresanfang kaum weitergekommen – das stimmt bedenklich. Die US-Indizes erreichen derzeit nahezu jeden Tag ein neues Allzeithoch, doch der DAX bewegt sich nicht von der Stelle. Aktuell hat der DAX Luft bis 11.950 Punkte, aber es gilt nicht als sicher, dass er dieses Potenzial auch ausschöpfen kann. Auf der Unterseite hingegen ist Platz bis an die 10.600 Punkte.
In der kommenden Handelswoche wird eine Reihe von wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht. Besonderes Augenmerk sollte auf den Verbraucherpreisen liegen. Die Inflation in Deutschland ist in den vergangenen Monaten spürbar angestiegen. Zwar haben die Ölpreise in den letzten Wochen etwas zurückgesetzt, was sich auch auf die Inflationsdaten auswirken könnte. Dennoch erwarten wir für 2017 eine deutlich höhere Preissteigerung. In der zweiten Jahreshälfte wird diese wohl über zwei Prozent liegen. Wir gehen nicht davon aus, dass die EZB die Zinsen erhöhen wird, da der Inflationsbegriff jetzt weiter definiert wird. Die Fed jedoch könnte durchaus tätig werden. Das wäre für die Trump-Administration hinderlich, da sie ja Infrastrukturprojekte und, wie es heißt, „phänomenale Neuigkeiten zur Steuerpolitik“ kurzfristig umsetzen möchte – finanziert über Budgetdefizite. Steigen die Zinsen, würde das den Spielraum weiter eingrenzen. Sollte auch nur ein Teil der diskutierten Maßnahmen realisiert werden, könnte die Verschuldung der USA weiter sehr bedenklich ansteigen. In Europa flammt die Debatte über die Verschuldung Griechenlands wieder auf. Das Problem war nie behoben – es wurde nur auf geringer Flamme weitergeköchelt. Schwierigkeiten sind nicht nur in Griechenland auszumachen, sondern auch in Italien und Frankreich. Beide Länder sind in der Mischung toxischer, als Griechenland das jemals sein wird.
Einschätzung für die neue DAX-Handelswoche
Nachdem der DAX am Freitag wieder unter die 11.700 Punkte gerutscht ist, könnten die Bullen auf der Oberseite zunächst versuchen, die 11.682/85 und dann die 11.692/96 Punkte zu erreichen. Schaffen sie es, die 11.696 Punkte zu überwinden, könnten sie im Anschluss die 11.707/09 beziehungsweise die 11.720/25 Punkte anlaufen. Sollte es der DAX schaffen, die 11.725 Punkte hinter sich zu lassen, wäre der Weg an die 11.735/38 Punkte frei. Es dürfte in den nächsten Handelstagen nicht einfach werden, den Bereich 11.720/35 Punkte zu überwinden. Sollte dieser Kursbereich angelaufen werden, wären Rücksetzer denkbar. Leichter wäre es, wenn sich der DAX mit einem Gap-up über die 11.735 Punkte schieben könnte. Dann wäre der Weg an die 11.752/75, die 11.775/78 und die 11.792/95 Punkte frei. Über der 11.795-Punkte-Marke wären die 11.805/09, die 11.824/29 und die 11.837/41 Punkte weitere Anlaufziele. Wir erwarten jedoch nicht, dass es der DAX schafft, sich in den kommenden fünf Handelstagen dauerhaft über die 11.720/35 Punkte zu schieben. Allerdings ist vorstellbar, dass es die Bullen mehrmals versuchen könnten, dieses Kursniveau zu überwinden.
Schafft der DAX es nicht, sich über der 11.660-Punkte-Marke zu halten, wären die 11.6435/32, die 11.620/17 und schließlich die 11.610/05 Punkte die ersten relevanten Anlaufmarken auf der Unterseite. Rutscht der DAX unter die 11.605 Punkte, wären die nächsten Anlaufziele bei 11.585/80, 11.572/67 und dann bei 11.555/50 Punkten zu suchen. Bei 11.555/50 Punkten besteht eine vergleichsweise gute Chance der Stabilisierung und Erholung. Stellt diese sich nicht ein, wären die 11.535/29, die 11.517/15 und die 11.505/00 Punkte die nächsten Anlaufziele. Auch bei 11.505/00 bestehen gute Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Geht es unter die 11.500 Punkte, könnte es vergleichsweise rasch an die 11.485/80, die 11.465/60 und dann auch an die 11.445/40 oder die 11.429/25 Punkte gehen.
Die wichtigen Marken auf Basis unseres Setups:
• Box-Bereich: 12.231 bis 10.201 Punkte
• Tagesschlusskurs-Marken: 11.843 und 11.357 Punkte
• Intraday-Marken: 11.740 und 11.469 Punkte
• Range: 12.404 bis 8.061 Punkte
Übergeordnete erwartete Tendenz in der KW 07/2017: seitwärts/abwärts
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Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Handelswoche!
Ihr Jens Chrzanowski
Geschäftsführer Admiral Markets Partner Deutschland, MT am Germany GmbH
RISIKOHINWEIS: Dieser Artikel liefert eine Einschätzung zum Basiswert DAX-Index, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets UK ist Forex- & CFD-Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. Verluste können Einlagen übersteigen! Lesen Sie den kompletten Warnhinweis über folgenden Link, Disclaimer: http://www.admiralmarkets.de/risikohinweis
Quellen: Eigenanalyse; genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4