DAX: Aufhellung erst wieder ab der 11.580er-Marke

Der DAX ging am Montagmorgen der vergangenen Handelswoche bei 11.707 Punkten in den vorbörslichen Handel. Er startete damit 200 Punkte über der ersten vorbörslichen Notierung am Montagmorgen der Vorwoche und 15 Punkte über dem Wochenschluss der Vorwoche. Der DAX gab am Montag zunächst etwas nach, konnte sich aber über der 11.600 Punkte-Marke halten. Am Dienstag zeigten die Bullen was sie konnten: Sie schoben den Index in dynamischen Impulsen an und knapp über die 11.800 Punkte-Marke. Diese Bewegung wurde im Nachgang aber wieder abverkauft. Der DAX gab bis zum Abend an die 11.730 Punkte nach und setzte die Abwärtsbewegung dann am Mittwoch, nach einer kleinen Erholung, weiter fort. Es ging im Zuge dessen bis knapp unter die 11.600 Punkte. Am Donnerstag ging es dann weiter abwärts. Erst bei 11.466 Punkten konnten die Bullen den DAX stoppen und dann in dynamischen Impulsen bis an die 11.600 Punkte zurückschieben. Der Index eröffnete am Freitag zunächst freundlich. Es ging am Morgen nach der Xetra-Eröffnung über die 11.600 Punkte, dann erfolgte aber der Abverkauf. Zunächst ging es in den Bereich der 11.470/40 Punkte und dann am Nachmittag bzw. am Abend noch weiter bis an die 11.310 Punkte. Erst hier gelang die Stabilisierung.

Das Wochenhoch liegt über dem Level der Vorwoche. Der Dax konnte damit das fünfte höhere Hoch hintereinander formatieren. Das Wochentief lag allerdings deutlich unter dem Niveau der Vorwoche. Der Abverkauf am Freitag hat auch dazu geführt, dass der Dax mit einem dicken Verlust aus dem Wochenhandel ausgestiegen ist. Es ist die vierte Verlustwoche und der größte Wochenverlust in diesem Jahr. Die Range war mit knapp über 500 Punkten die größte in diesem Jahr. Sie lag deutlich über dem Jahresdurchschnitt 2019.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite vermutet, dass der DAX mit dem Überschreiten der 11.809/11 Punkte weiter an unser nächstes Anlaufziel bei 11.819/21 Punkten laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde erreicht und um 1 Punkt überschritten. Damit hat das Setup auf der Oberseite gut gegriffen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 11.424/22 Punkte deutlich unter unser maximales Anlaufziel bei 11.405/03 Punkten. Hier hat das Setup nicht gepasst.

Wie könnte es weitergehen?

• DAX-WS: 11.351/83….11.417/30/83…..11.511/33/48/89….11.603
• DAX-US: 11.335/25/19/06…..11.293/59/44/33…..11.173/150…..11.049

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden.

DAX-Chartcheck – Betrachtung im 4h Chart:

Das Chartbild hat sich am Freitag deutlich eingetrübt. Der DAX ist dynamisch und mit Momentum unter alle wesentlichen Durchschnittslinien gefallen. Selbst die EMA200 konnte die Abwärtsbewegung nicht stoppen. Damit sich die Bären aktuell wieder im Vorteil. Der DAX muss sich über die EMA200 schieben (aktuell bei 11.428 Punkte) und darüber zwei grüne Kerzen hintereinander ausbilden. Dann hätte er die Perspektive übergeordnet wieder an die EMA20 (aktuell bei 11.580 Punkten) und an die EMA50 (aktuell bei 11.605 Punkten) zu laufen. Aufhellen würde sich das Chartbild erst mit einem Tagesschluss über der 11.580 Punkte Marke.

Sollten die Bären in der kommenden Woche den Ton angeben und den DAX unter die 11.325 Punkte drücken können, so wäre denkbar, dass sich die Abgaben weiter fortsetzen könnten. Insbesondere dann, wenn es zu einem Tagesschluss unter der 11.325 Punkte Marke kommt und dieser Tagesschluss am Folgetag bestätigt wird, so könnten sich die Abgaben ausdehnen. Übergeordnete Anlaufziele wären die 11.150/25 und dann die 11.050 bzw. die 10.950/30 Punkte.

Fazit: Aufhellen würde sich das Chartbild erst wieder über der 11.580 Punkte-Marke auf Tagesschlussbasis. Die Bullen hätten aber leichte Vorteile, wenn sie den DAX über der 11.428 Punkte-Marke etablieren könnten. Gelingt das nicht und formatiert der DAX einen Tagesschluss unter der 11.325 Punkte-Marke, so könnten sich übergeordnet weitere Abgaben einstellen.

DAX – Das große Bild:

Die FED hat zwar die Zinsen, wie von uns auch erwartet, nicht erhöht, gleichzeitig aber vor den Wachstumsrisiken gewarnt, die sich eingestellt haben. Das hat die Anleger am letzten Donnerstag zunächst verunsichert. Zwar haben sich die Indizes am Donnerstagnachmittag deutlicher erholen können, dennoch ist die Unsicherheit gestiegen. Dazu beigetragen hat auch der US Präsident, der jetzt der Meinung ist, dass die Strafzölle gegen China auf jeden Fall aufrechterhalten werden sollen und „müssen“. Ob und wie die Chinesen darauf reagieren, bleibt abzuwarten. Ebenso wird sich zeigen, ob es zu einem Treffen mit dem US Präsidenten im April kommen wird, so wie aktuell geplant.

Der Brexit findet jetzt nicht am 29.03.2019 statt. Das ist so ziemlich das einzige was sicher ist in Bezug auf den Brexit. Alles andere ist wie es war – unverbindlich und chaotisch. Selbst wie lange May noch Premierministerin bleibt, ist stark umstritten. Die EU ist auf dem besten Wege, dass sich diese Unsicherheit auch auf die Institutionen und andere Länder der EU ausweiten. Jetzt gibt es in der nächsten Woche (vielleicht) eine weitere Abstimmung zum Austrittsvertrag. Abhängig davon konstituieren sich dann die nächsten Termine. Auch der Brexit und die damit verbundenen Unsicherheiten tragen nicht zu Wachstum und Planbarkeit bei. Aktuell spricht leider wenig dafür, dass das britische Parlament den vorliegenden Vertrag akzeptiert.

Die Einschätzung für die neue DAX-Handelswoche:

Long Setups: Die Bullen könnten zunächst versuchen, den DAX über der 11.320 Punkte-Marke zu etablieren. Wenn dies gelingt, könnte der DAX versuchen die 11.338/40, die 11.357/59 und dann die 11.378/80 Punkte zu erreichen. Kann sich der Index über die 11.378/80 Punkte schieben, so könnte er dann unsere Anlaufziele bei 11.391/93, bei 11.406/08, bei 11.417/19 und dann bei 11.425/27 Punkten zu erreichen. Kann sich der DAX bis an die 11.425/27 Punkte schieben, so könnten sich speziell hier Rücksetzer einstellen, bzw. die Aufwärtsbewegung könnte hier auch zu Ende sein. Denkbar ist, dass der DAX sich an diesem Level müde läuft. Werden die 11.425/27 Punkte aber mit Dynamik und mit Momentum erreicht, so könnte der DAX direkt unsere nächsten Anlaufmarken bei 11.435/37, bei 11.442/44, bei 11.457/59, bei 11.469/71 und dann bei 11.488/90 bzw. bei 11.503/05 Punkten erreichen. Über der 11.503/05 Punkte-Marke wären unsere nächsten Anlaufmarken bei 11.515/17, bei 11.526/28, bei 11.538/40 und dann bei 11.551/53 bzw. bei 11.565/67 Punkten zu finden. Bei ausgeprägter Auswärtsdynamik wäre auch ein Erreichen der 11.574/76, der 11.584/86, der 11.596/98 und dann der 11.609/11 bzw. der 11.622/24 Punkte denkbar.

Short Setups: Kann sich der DAX nicht über der 11.320 Punkte-Marke halten, so könnten Rücksetzer zunächst die 11.311/09, die 11.300/298 und dann die 11.288/86 Punkte erreichen. Geht es unter die 11.288/86 Punkte, so wären unsere nächsten Anlaufmarken bei 11.262/60, bei 11.250/48, bei 11.241/39 und dann bei 11.225/23 bzw. bei 11.209/07 Punkten zu finden. Kommt es bei 11.209/07 Punkten zu keinen Erholungen, so könnten sich die Abgaben weiter fortsetzen. Anlaufziele wären dann die 11.192/90, die 11.178/76, die 11.159/57 und dann die 11.150/48 bzw. die 11.136/34 bzw. die 11.125/23 Punkte. Rutscht der DAX unter die 11.125/23 Punkte, so könnte er dann unsere Anlaufmarken bei 11.115/13, bei 11.108/06, bei 11.094/92 und dann bei 11.078/76 Punkten erreichen. Unter der 11.078/76 Punkte-Marke wären unsere nächsten Anlaufmarken bei 11.060/58 und dann bei 11.049/47 bzw. bei 11.036/34 Punkten zu finden. Im Bereich der 11.049/36 Punkte hätte der Index vergleichsweise gute Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Gelingen diese aber nicht, so könnten sich weitere Abgaben einstellen, die die 11.023/21, die 11.015/13, die 11.005/03, die 10.982/80 und dann die 10.970/68 bzw. die 10.948/46 Punkte erreichen könnten.

Die wichtigen Marken auf Basis unseres DAX Setup:

• Box-Bereich: 13.790 bis 6.669
• Tagesschlusskurs-Marken: 11.769 und 11.170
• Intraday-Marken: 11.543 und 11.231
• Die Range wäre: 16.722 bis 1.778

Übergeordnete erwartete Tendenz in der KW 13/2019: seitwärts/ abwärts

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Quellen: Eigenanalyse; genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4

Über den Autor:

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Admiral Markets Group AS
Member of the Management Board, Co-CEO

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