Im Handelsstreit zwischen den USA und China scheint es zu einer Annäherung zwischen den beiden Supermächten zu kommen. Eine Beilegung des Handelsstreits könnte zu einer Beflügelung der Märkte führen und Ruhe in den brodelnden Konflikt zwischen China und den USA bringen.
Europa ist in den letzten Monaten hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt und wird vom Chaos in der britischen Regierung und dem Brexit dominiert. Eine Einbindung in das weltpolitische Geschehen ist im Zuge der turbulenten Brexit-Wochen nicht absehbar. Aber auch dieser Konflikt im Inneren scheint auf absehbare Zeit nicht lösbar zu sein.
Nun aber zu unserer Technischen Analyse:
Rückblick (27.03.2019 – 02.04.2019)
Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1266 und damit gut 80 Pips unter dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Der EUR formatierte bereits am Mittwochmorgen das Hoch im Betrachtungszeitraum Er kam nicht mehr an die 1,1300. Es ging bis Freitagabend sukzessive abwärts. In kleinen Impulsen und ohne große Erholungen. Zu Wochenbeginn kam es zunächst zu einer kleinen Erholung, die aber am Dienstag bereits wieder Geschichte war. Der EUR rutschte unter die 1,1200 und hat es erst im Frühhandel zum Mittwoch geschafft, diese Marke erneut anzulaufen.
Das Wochenhoch liegt deutlich unter dem Level der Vorperiode, wohlwissend, dass das Hoch der Vorperiode in einem Spike formatiert wurde. Der EUR bildete auch ein Tief aus, das deutlich unter dem Level der Vorperiode gelegen ist. Damit hat er sich außerhalb seiner Box, in der er die letzten Monate geschwankt ist, nach unten verlassen. Die Range war mit 100 Pips deutlich kleiner als im letzten Betrachtungszeitraum; sie lag auch unter dem Durchschnitt der letzten Monate. Der Wochenschluss wurde deutlich unter der 1,1300 formatiert.
Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1274/76 weiter bis an die 1,1288/90 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde knapp verfehlt. Richtig war aber die Einschätzung, dass es im Bereich der 1,1290 beginnend schwer werden könnte weiter zu kommen. Das hat sich als richtig herausgestellt. Das Setup hat damit sehr gut funktioniert. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1200/1,1198 exakt an unser nächstes Anlaufziel bei 1,1185/83. Hier hat das Setup perfekt gegriffen.
- Wochenhoch*: 1,1285 Vorwoche 1,1448
- Wochentief*: 1,1183 Vorwoche 1,1263
- Wochenschluss: 1,1217 Vorwoche 1,1301
- Wochen-Range*: 102 Pips Vorwoche: 185 Pips
Wie könnte es weitergehen?
- EUR/USD-WS: 1,1273…..1,1300/30/73….1,1404/23/68…..1,1503/48/62/72
- EUR/USD-US: 1,1220/13……..1,1191/64/26…..1,1088/27….1,0955
Die wichtigen Marken auf Basis unseres Setups
- Box-Bereich: 1,3039 bis 1,0504
- Tagesschlusskurs-Marken: 1,1382 und 1,1125
- Intraday-Marken: 1,1273 und 1,1192
- Die Range: 1,3479 bis 0,9631
Zum EURUSD in den kommenden fünf Handelstagen:
EURUSD Chartcheck – Betrachtung im 4h Chart:
Der EUR läuft seit einer Woche abwärts. Er orientiert sich dabei an der EMA20, die bisher immer ein Deckel gewesen sind. Im Frühhandel zu Mittwoch konnte der EUR diese Linie wieder erreichen und mit der laufenden Kerze auch überwinden. Die EMA20 (aktuell bei 1,1219) hat sich im Frühhandel zu Mittwoch wieder in die waagerechte begeben. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich der EUR in den nächsten Handelstagen etwas erholen könnte. Erholungen könnten bis an die EMA50 gehen, die aktuell bei 1,1259 verläuft. Alles darüber hinaus erscheint auf Basis des aktuellen Chartbildes als schwierig zu realisieren. Dynamische Impulse könnten allerdings durchaus über die 1,1300 gehen, es muss sich aber zeigen, wie substantiell diese Bewegungen sind.
Sollte es auf Tagesschluss unter die 1,1176 gehen, so würde sich das Chartbild noch weiter bärisch einfärben. Sollte der Tagesschluss am Folgetag bestätigt werden, könnte der EUR übergeordnet die 1,1120, die 1,1050/20 und dann auch noch den Bereich der 1,0770 anlaufen.
Fazit: Der EUR steht nach wie vor unter Druck – und das seit Wochen. Er hat sich seit dem Hoch im September 2018 sukzessive abwärts bewegt, kleinere Zwischenerholungen inklusive. Übergeordnet besteht jetzt die Möglichkeit, dass es unter die 1,1000 gehen könnte. Das Chartbild würde sich erst wieder mit einem Tagesschluss über der 1,1370 aufhellen.
Rahmenbedingungen:
Beim Brexit reagiert nach wie vor das Chaos. Es vergeht kaum ein Tag an dem nicht irgendeine Abstimmung im britischen Unterhaus stattfindet. Die Ergebnisse der Abstimmungen sind immer gleich: NO zu allem. Das Problem ist, dass die Briten nicht sagen, was sie wollen. Somit steigt die Gefahr täglich, dass wir wirklich auf einen harten Brexit zulaufen. Bis zum 12.04. müssen sich die Briten dazu äußern, ob sie eine Verlängerung wünschen, den Vertrag akzeptieren, den Brexit absagen oder hart aussteigen. Am Dienstag hat die Premierministerin dann ihre Haltung geändert und ist auf die Opposition zugegangen. Dies hat dazu geführt, dass sich der EUR am Dienstagabend und im Frühhandel zu Mittwoch erholen konnte. Noch ist aber noch nicht klar, ob die Premierministerin damit die Möglichkeit hat, die Brexit Vereinbarung durch das Parlament zu bekommen, da sie sich damit gegen ihre eigene Partei stellt.
Am Freitag werden die US Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Auf diese Konjunkturdaten wird besonders geachtet, da sie immer sehr kurzfristig den Zustand der Konjunktur anzeigen. Die US Konjunktur läuft nach wie vor auf Hochtouren, dessen ungeachtet hat die FED im letzten Ausblick einige Konjunkturrisiken aufgezeigt, die es zu beachten gilt. Abhängig wie die Daten am Freitagnachmittag ausfallen, könnten diese dem EUR etwas Schub geben – allerdings in beide Richtungen.
Zum EURUSD in den kommenden fünf Handelstagen:
Long-Setup: Der EUR könnte zunächst versuchen, sich im Bereich der 1,1220 zu halten und zu stabilisieren. Sollte dies gelingen, so könnte er dann die 1,1228/30, die 1,1241/43, die 1,1250/52 und dann die 1,1257/59 anlaufen. Sollte sich der EUR bis an die 1,1257/59 schieben können, so könnten sich speziell hier Rücksetzer einstellen. Denkbar ist, dass sich der EUR an diesem Level müde laufen könnte. Eventuell ist die Aufwärtsbewegung hier auch beendet. Sollte das Level mit Dynamik und mit Momentum erreicht werden, so könnte der EUR dann unsere nächsten Anlaufmarken bei 1,1266/68, bei 1,1275/77, bei 1,1288/90 und dann bei 1,1300/02 erreichen. Läuft der EUR bis an die 1,1290/1,1302 so wäre dies auch ein Level wo sich Rücksetzer einstellen könnten. Kann sich das Währungspaar über die 1,1300/02 schieben, so wären unsere nächsten Anlaufmarken bei 1,1310/12, bei 1,1317/19, bei 1,1326/28 und dann bei 1,1333/35 zu finden. Unsere Anlaufmarken über der 1,1333/35 wären dann die 1,1342/44, die 1,1351/53, die 1,1361/63 bzw. dann die 1,1375/77 bzw. die 1,1382/84.
Short-Setup: Kann sich der EUR nicht über der 1,1220 halten, so könnten die Rücksetzer zunächst an die 1,1210/08, die 1,1200/1,1198, die 1,1185/83, bzw. die 1,1176/74 erreichen. Bei 1,1176/74 hat der EUR Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Gelingen diese aber nicht, so könnte er dann unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1164/62, bei 1,1150/48, bei 1,1140/38, bei 1,1121/19 und dann bei 1,1110/08 erreichen. Unter der 1,1110/08 könnte der EUR dann unsere Anlaufziele bei 1,1098/96, bei 1,1088/86, bei 1,1075/73 und dann bei 1,1063/61 anlaufen.
Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/abwärts
Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:
- 04.04.2019: EUR– Bericht des geldpolitischen Treffens
- 05.04.2019: USA – Non-Farm Payrolls
- 05.04.2019: USA – Arbeitslosenquote
- 09.04.2019: USA – JOLTs Stellenangebote
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Quellen: Eigenanalyse; genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4
Über den Autor:
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Ihr Jens Chrzanowski
Admiral Markets Group AS
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