Marktüberblick
Der Deutsche Aktienindex befand sich zum Wochenbeginn regelrecht auf einem Achterbahnkurs. In der ersten Hälfte des Tages fiel der deutsche Leitindex am Montag sogar bei auf ein Tagestief von 11.597,82 Punkte und konnte sich bis zum Xetra-Handelsende schrittweise beeindruckend erholen. Zum Handelsende notierte der DAX schließlich nur noch mit einem Minus von 0,32 Prozent bei 11.911,35 Punkten (nachbörslich zog es de XDAX noch bis zu einem Schlusskurs von 12.083,22 Punkte enorm nach oben). Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 4,04 Milliarden Euro. Somit marschierte der DAX seit der Vorwoche mit einem hoch von 12.913,13 Punkten bis 11.597,82 Punkten eine Route von rund 1.315 Punkten ab. Wer hier bereits den großen Verfallstag (Hexensabbat) an der Terminbörse Eurex mit in den Bezug bringen will, der könnte sich zumindest ansatzweise vorstellen, dass man hier die beiden – aufgrund des höheren Open Interest – wichtigen Punkteschwellen von 13.000 Punkten und 11.500 Punkten innerhalb kürzester Zeit abklopfte. An der Wall Street konnte man ebenfalls ein bemerkenswertes „Reversal“ beobachten, denn noch in der Nacht zum Montag drehten die US-Futures stark in den roten Bereich. Zur europäischen Markteröffnung indizierte beispielsweise der Dow-Future beinahe einen Rutsch von 1.000 Indexpunkten. Rund zweieinhalb Stunden vor den Handelsschluss konnten die US-Indizes allesamt in den grünen Bereich zurückdrehen. Im US-Handelsverlauf äußerte sich einer der Fed-Offiziellen, Robert Kaplan (Chef der Federal Reserve Bank of Dallas) kritisch in Bezug auf die aktuelle Wirtschaftspolitik der US-Regierung. Kaplan sprach von einem Experiment der US-Regierung und spielte direkt auf die gegenwärtige „moderne Geldtheorie“ an (Modern Money Theory – MMT). Diese Geldtheorie spaltet schon eine Weile die US-Wirtschaft und die US-Politik. Wie immer man auch darüber urteilen mag, es war gerade einmal mehr die Fed, die den Karren am Montag aus dem sprichwörtlichen Dreck zog. Die Fed kündigte zum Wochenstart den Ankauf von Unternehmensanleihen an, wie der Mittelung auf der Website der Federal Reserve zu entnehmen war. Die US-Notenbank wird folglich durch ihr „Secondary Market Corporate Credit Facility” (SMCCF)-Programm ein diversifiziertes Portfolio an Unternehmensanleihen ankaufen, um diesen Marktbereich mit Liquidität zu versorgen. Außerdem hat die Fed ihr Kreditvergabeprogramm für Kleinunternehmen und mittelständische Unternehmen (Main Street Lending Program) gestartet. Alle drei führenden US-Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 schlossen mit soliden Kursgewinnen.
Am heutigen Dienstag wurden bereits deutsche Verbraucherpreise für den Mai ausgewiesen. Von Interesse könnten heute die um 11:00 Uhr anstehenden ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone für den Monat Juni sein. Am Nachmittag werden aus den USA insbesondere die Einzelhandelsumsätze von erhöhter Relevanz sein, denn der US-Verbraucher gilt als die wichtigste Stütze der US-Konjunktur. Die Daten hätten das Zeug dazu auch negativ überraschen zu können. Außerdem wird um 15:15 Uhr die US-Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung für den Monat Mai erwartet. Obendrein könnte um 16:00 Uhr die Anhörung von Fed-Chef Jerome Powell vor dem US-Kongress wichtig werden. Von der Unternehmensseite werden Quartalsergebnisse der US-Konzerne Lennar, Groupon, H&R Block und Orace erwartet.
Ausblick DAX
Das Reversal setzt sich mit brachialer Stärke fort. Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen durchweg enorme Kursgewinne auf. Die US-Futures notierten kurz vor dem Ende der asiatischen Handelszeit ebenso allesamt mit hohen Kursgewinnen. Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 12.298 Punkten.
Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex ging am Montag via Xetra mit einem Kursverlust von 0,32 Prozent bei 11.911,35 Punkten aus dem Handel. Mangels einen neuen Verlaufshochs gilt unverändert der zuvor an dieser Stelle analysierte Kursverlauf vom Crash-Tief des 16. März 2020 bei 8.255,65 Punkten bis zum jüngsten Zwischenhoch des 08. Juni 2020 bei 12.913,13 Punkten, um die nächsten Ziele auf der Ober- und Unterseite näher ermitteln zu können. Die Widerstände wären demnach bei den Marken von 12.233/12.913/13.594 und 14.013 Punkten auszumachen. Die nächste Unterstützung käme bei 11.814 und 11.134 Punkten in Betracht. Der RSI-Indikator befand sich zum Zeitpunkt dieser Analyse zum Xetra-Schluss mit 46,9 im neutralen Bereich, die 200er-Tageslinie (SMA) notierte bei 12.141,64 Punkten.
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Long: DE000MF1JT22 Morgan Stanley Faktor 2 DAX
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Short: DE000MF1JU11 Morgan Stanley Faktor 2 DAX
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