Marktüberblick
Der Deutsche Aktienindex schloss am Freitag via Xetra mit einem Kursverlust von 0,73 Prozent bei 12.089,39 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 3,26 Milliarden Euro. Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes in Madrid, Mailand, Paris und Zürich wiesen durchweg Kursverluste auf, der Londoner FTSE100 konnte hingegen ein Plus von 0,20 Prozent retten und ging an der LSE mit 6.1259,30 Punkten aus dem Handel. Der EuroStoxx50 verlor um 0,46 Prozent auf 3.204,17 Zähler. Im Fokus stand am Freitag einmal mehr der Niedergang des DAX-Konzerns Wirecard. Dieser Wirtschaftskrimi rund um das Aschheimer Unternehmen setzte sich eigentlich schon die gesamte Handelswoche unentwegt fort. Das gilt auch für den Sturzflug der Aktie, die am Freitag via Xetra mit einem Minus von 63,74 Prozent mit einem Kurs von 1,28 Euro schloss. Mit einem Tagestief von 1,08 Euro war Wirecard nur noch hauchdünn davon entfernt ein „Pennystock“ zu werden. Was die Marktkapitalisierung von 158,29 Millionen Euro angeht, ist das Aschheimer Unternehmen nur noch ein Schatten seiner selbst. In den Glanzzeiten des Konzerns war der Konzern der Marktkapitalisierung der Deutschen Bank meilenweit enteilt. So rasch und so tragisch kann es an der Börse zugehen. Doch mittlerweile stellt man sich auch in der deutschen und internationalen Finanzszene sicherlich berechtigt die Frage, wie sich ein Unternehmen mit offenkundig solch schwerwiegenden fehlenden internen Kontrollen so lange im Oberhaus der deutschen Börsenliga halten konnte. Der Flurschaden für die Deutsche Börse ist immens, auch der DAX ist durch diesen Skandal beschädigt und parallel dürften auch in Bezug auf die bundesdeutsche Finanzaufsicht BaFin vielleicht ein paar Köpfe ins Rollen kommen. Auch die Rolle beteiligter Wirtschaftsprüfungsgesellschaften dürfte einer genaueren „Prüfung“ zu unterziehen sein. Während man sich noch in Ungewissheit über den Verbleib von Ex-Wirecard Vorstand Jan Marsalek – der als rechte Hand von Ex-Wirecard-CEO Markus Braun galt – wähnt, dürfte der Verbleib von Wirecard im DAX nicht mehr sehr lange anhalten. Es bleibt also spannend. Größere MDAX-Werte wie Delivery Hero oder Zalando, aber auch Sartorius dürften schon mit den Hufen scharren, um in den DAX zu springen. An der Wall Street ging es zum Wochenschluss massiv abwärts. Die führenden US-Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 fielen durchweg stark, der Dow Jones verlor mit einem Minus von 2,84 Prozent auf 25.015,55 Punkten am stärksten. Die Corona-Krise ist aufgrund der hohen Neuinfektionsraten in den USA wieder zum Marktthema geworden. Mittlerweile sind die Neuinfektionen in 29 US-Bundesstaaten auf dem Vormarsch.
Am heutigen Montag stehen vor allem am Vormittag Daten für die Eurozone zur Veröffentlichung an. Das Dienstleister-, Industrie- und Verbrauchervertrauen für den Juni, sowie das Geschäftsklima für den Juni werden um 11:00 Uhr publiziert. Am Nachmittag werden zunächst um 14:00 Uhr deutsche Verbraucherpreise für den Juni erwartet und aus den USA werden um 16:00 Uhr noch schwebende Hausverkäufe, sowie um 16:30 Uhr der Dallas Fed Index für das Verarbeitende Gewerbe im Juni ausgewiesen. Von der Unternehmensseite berichtet nach dem US-Börsenschluss Micron Technology von den neuesten Quartalszaheln.
Ausblick DAX
Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen mehrheitlich Kursverluste auf. Die US-Futures notierten kurz vor dem Ende der asiatischen Handelszeit überwiegend mit Abgaben. Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 12.040 Punkten.
Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex schloss am Freitag via Xetra mit einem Kursverlust von 0,73 Prozent bei 12.089,39 Punkten. Ausgehend vom Zwischenhoch des 23. Juni 2020 bei 12.616,12 Punkten bis zum Verlaufstief des 25. Juni 2020 bei 11.957,31 Punkten, wären die nächsten Ziele auf der Ober- und Unterseite zu ermitteln. Die nächsten Widerstände wären bei 12.209/12.287/12.364/12.460 und 12.616 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 12.771/12.868/13.023 und 13.119 Punkten. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 11.957 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 11.802/11.706/11.550/11.454 und 11.298 Punkten in Betracht.
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Long: DE000MF1JT22 Morgan Stanley Faktor 2 DAX
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Short: DE000MF1JU11 Morgan Stanley Faktor 2 DAX
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