EUR/USD-Analyse: Chancen für den Euro in der Politik
Die seit Tagen schwache Gemeinschaftswährung pendelt vor sich hin und schafft es nicht über 1,1030. Abhilfe ist nicht in Sicht. Aus der News-Perspektive sieht der heutige Tag eher mager aus.
Die seit Tagen schwache Gemeinschaftswährung pendelt vor sich hin und schafft es nicht über 1,1030. Abhilfe ist nicht in Sicht. Aus der News-Perspektive sieht der heutige Tag eher mager aus.
Der Wahlkampf in den USA geht in die finale Phase. Doch heute werden sich die Blicke aus einem anderen Grund auf die USA richten: dem FOMC-Sitzungsprotokoll.
Die Märkte sind wie immer voller Gerüchte, von dem Ringen der Deutschen Bank mit den US-Behörden über das QE-Programm der EZB bis hin zu den Zinssätzen der Fed. Unterdessen gewinnt der Euro an Kraft.
„Je länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man“ – diesen Satz von Franz Kafka kennen die Damen und Herren der Fed vermutlich nicht.
Die Verkaufszahlen neuer Eigenheime konnten gestern mit 12,4 Prozent Zuwachs gegenüber einer Prognose von -2 Prozent richtig glänzen. Der Immobilienmarkt zeugt also von vorhandenem Konsumentenvertrauen, was die Fed nicht ignorieren kann.
Die Daten zur US-Industrieproduktion haben den gestrigen Steilflug des Euros etwas gebremst. Im Vergleich zum Vormonat war ein Anstieg um 0,7 Prozent zu vermerken. Zudem stieg die Auslastung der Anlagen auf 75,9 Prozent an.
Auch wenn die Briten weiterhin stolz auf ihr Pfund sind, wird es immer mehr zum Sorgenkind Europas, denn es gilt die Devise: Leidet einer, leiden alle. Seit dem Brexit-Votum kennt das Pfund nur eine Richtung – nach unten.
Bis vor kurzem konnte sich das Währungspaar im Brexit-Sturm mehr oder weniger behaupten. Der Tag der Abrechnung folgte gestern, als der EUR/USD massive Verluste einstecken musste.
Die politische Instabilität in Europa kommt dem Dollar zugute. Auch die gestrigen US-Veröffentlichungen – das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal und das Verbrauchervertrauen vom Conference Board – sind starke Argument gegen den Euro.
Der 23. Juni wird in die Geschichte eingehen, egal wie die Briten morgen abstimmen. Spekulationen, Meinungsumfragen, Werbekampagnen der Gegner und Befürworter – damit wird Schluss sein. Erleichterung? Aber gewiss!